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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2009

Planungswerkstatt Freiheitstraße

Städtebauliches Gesamtkonzept

Städtebauliches Gesamtkonzept

1. Rang

B.A.S. Kopperschmidt + Moczala GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Ingenieurbüro Kühnert, Inh. Dipl.-Ing. Christian Duksa

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

"Vom vitalen Kern ... über das Quartierszentrum ... zum lebendigen Quartier!"

Trotz der innenstadtnahen Lage, der guten Erschließung und der Nähe zu den landschaftlich geprägten Tälern ist Stachelhausen ein Quartier im Umbruch. Hoher Leerstand, die stark verkehrlich belastete Freiheitstraße und das soziale Image des Stadtteils machen es erforderlich, unterstützend und initiierend auf die zukünftige Entwicklung Einfluss zu nehmen.
Eine wesentliche Maßnahme für die Qualifizierung von Stachelhausen war die Anlage und Gestaltung der Trasse des Werkzeugs für die regionale 2006. Damit durchzieht ein lineares Parkband den Stadtteil und stellt eine wichtige Ost-West-Verbindung für Fußgänger und Radfahrer her. Ergänzend dazu schlagen wir vor, dass Straßennetz als öffentliches Rückgrat und wichtigem Imageträger des Stadtteils weiter zu qualifizieren.

Die Freiheitstraße sollte von der heute in weiten Teilen vierspurigen Befahrung auf zwei Spuren zurückgebaut werden. Mit dem gewonnenen Raum werden die Gehwege verbreitert und beidseitige Baumreihen ermöglicht.
Quer dazu besteht die Notwendigkeit, die fußläufige Verbindung zur Stadtmitte zu verbessern. Damit entsteht über den Hang hinweg eine Nord-Süd-Achse, die für das Quartier zu einer neuen Lebensader werden kann.
Im Bereich der Nord-Süd-Verbindung besteht eine zusätzliche Aufweitung der Freiheitstraße. Diese soll genutzt werden, um der Straße in diesem Bereich eine platzartige Erscheinung zu geben. Der Platz soll dabei als Merkmal und Eingangstor nach Stachelhausen an der Freiheitstraße erkannt werden.

Mit dem Freiwerden der Fläche des alten Stadtarchivs eröffnet sich im Zentrum von Stachelhausen die Chance, einen zentralen Identifikationspunkt zu schaffen, der positiv auf das soziale Leben des Stadtteils wirken kann.
Für diesen zentralen Raum wird im Hinblick auf die stark abfallende Topographie vorgeschlagen, den Fußweg in einem Terrassenplatz mit unterschiedlichen Funktionen auf drei Niveaus weiterzuführen.
In den Höhensprung zur unteren Platzfläche könnte eine Kinderwerkstatt integriert werden. An die sich auch eine offene Quartierswerkstatt angliedern könnte, in der die Bewohner Möbel bauen und andere handwerkliche Arbeiten verrichten. Ergänzt wird dieses Angebot durch einen nach Süden vorgelagerten "Handwerkerspielplatz" mit ähnlichem Thema.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch eine modulare und leicht realisierbare Gestaltung. Durch kleinteilige Maßnahmen, die auch unabhängig voneinander eine nachvollziehbare Realisierbarkeit gewährleisten, bietet der Entwurf das überzeugendste Konzept im Hinblick auf Realisierbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Entwicklungspotenzial für den Standort.
Der Umgang mit der Freiheitstraße ist überzeugend gelöst, die Einteilung in drei Streifen (zwei Fahrstreifen, ein Streifen nach Bedarf als Querungshilfe, Grünraum oder Abbiegespur) lassen eine realistische Verbesserung der Freiheitstraße erwarten. Durch die Positionierung der neuen Querungshilfen ist eine Anbindung an die angrenzenden Quartiere möglich.
Die Gestaltung und Differenzierung der neuen Freiräume gewährleisten eine soziale Kontrolle. Durch die Strukturierung sind sowohl eine Kontrolle in den Flächen als auch durch Einblickmöglichkeiten von außen realisierbar. Soziale Aspekte im Plangebiet (Bsp. Kraftstation) werden aufgegriffen und im Konzept weiter gedacht (Werkstätten). Eine Einbindung der Trasse des Werkzeugs bildet eine weitere überzeugende Anknüpfung an bestehende Elemente des Planungsraumes.
Die gestalteten Grünflächen in der Freiheitstraße zeigen für die verkehrliche Gestaltung gute Ansätze auf, sollten jedoch weiter ausdifferenziert werden.
Ebenso sollte die Gestaltung der neuen Gewerbestandorte an der Freiheitstraße überprüft werden. Sowohl in der Lage als auch in der Gestaltung der einzelnen Flächen werden vereinzelt Mängel erkannt, die es in einer möglichen Umsetzung durch Überprüfung, Anpassung oder Veränderung zu berücksichtigen gilt.
Die Grünanbindung an die angrenzenden Täler sollte genauer untersucht und auf Durchführbarkeit überprüft werden.
Der Erhalt des bestehenden Nahversorgers (Kaufpark) sollte in jedem Fall angestrebt werden. Nur wenn diese Nutzung in Zukunft an diesem Standort nicht mehr zu halten sein sollte, könnte dem aufgezeigten Vorschlag Wohnen als Alternative gefolgt werden.
Der Entwurf weist eine Vielzahl von zielführenden Maßnahmen mit einem hohen Grad an Realisierbarkeit auf. Der Entwurf wird deshalb für den ersten Platz vorgeschlagen. In der Abstimmung dem Vorschlag mit 6 zu 0 Stimmen gefolgt.
„Der Stachus“ - Platz an der Freiheitstraße

„Der Stachus“ - Platz an der Freiheitstraße

Quartiersplatz an der Trasse des Werkzeugs

Quartiersplatz an der Trasse des Werkzeugs

Detailausschnitt

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