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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2009

Altenpflegeeinrichtung in Hausgemeinschaften Kassel-Unterneustadt

1. Preis

h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

Der Neubau der Hausgemeinschaft Unterneustadt schließt als markanter Baustein den Unterneustädter Kirchplatz und nimmt gleichzeitig durch die differenzierte Staffelung der Traufen Bezug zu der umgebenden Bebauung auf. Dadurch entsteht ein signifikanter Baukörper der sich einerseits maßstäblich einfügt und sich andererseits selbstbewusst als eigenständiger Stadtbaustein zeigt.

Der zurückgenommene Eingang, sowie die „Stadtloggia“ in den Obergeschossen zum Unterneustädter Kirchplatz empfängt den Besucher, lädt zum Verweilen ein und fördert so den kommunikativen Austausch der Bewohner der Hausgemeinschaft mit den Bewohnern des Wohnumfeld.

Der Baukörper bildet entlang der beiden seitlichen Straßen klare Raumkanten entsprechend den städtebaulichen Vorgaben. Nach Westen zum Kindergarten und zum Stadtplatz Christophstrasse öffnet sich der Baukörper und bildet den Übergang zu dem sich westlich anschließenden Stadtquartier.



Gebäudekonzept

Über den Vorplatz wird der Besucher in das Gebäude geführt. Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang, der große Saal und die Verwaltung. Ein kleines Cafe mit Straßenverkauf ( Bäckerei), direkt am Eingang gelegen, unterstützt den öffentlichen Charakter des Hauses und verstärkt den Kontakt mit den Anwohnern am Unterstädter Kirchplatz.
Das 2-geschossige Foyer gibt über die Galerie ein Blick auf die Gemeinschaftsnutz-ungen ( Cafe und Garten) des 1. Obergeschosses frei. Von der Galerie bestehen vielfältige Raum- und Blickbeziehungen in die unterschiedlichen Nutzungsbereiche.
Bei Veranstaltungen können Saal und Foyer über mobile Wände zu einer großen Raumeinheit verbunden werden, aber auch der Saal in kleinere Raumeinheiten unterteilt werden.


Über das großzügige Treppenhaus und den gläsernen Aufzug gelangt man in die Pflegegeschosse. Gemeinschaftsräume und der Personalstützpunkt sind zentral angeordnet.

Zwei Hausgemeinschaften sind je Geschoss auf die Gebäudeflügel verteilt. In der Mitte gibt die „Stadtloggia“ mit den angegliederten attraktiven Aufenthaltsbereiche den Blick auf den Unterstädter Kirchplatz frei und fördert die Kommunikation der Bewohner.
Die klare Gebäudestruktur ermöglicht den Bewohnern eine leichte Orientierung im Haus. Aufweitungen an den Flurenden bilden zusätzliche Rückzugsbereiche für die Bewohner.

Das Wohnzimmer bildet den Mittelpunkt der einzelnen Hausgemeinschaft.
Mit angegliederter Küche bietet es Blick auf den Dachgarten und über das am Eingang gelegene „Kaminzimmer“ Ausblick auf den Unterstädter Kirchplatz. Die geschützten großzügigen nach Südwesten ausgerichteten Wohnloggien vor den Wohnzimmern bilden die attraktiven Aufenthaltsbereiche im Freien der einzelnen Wohngemeinschaft in Ergänzung zum grünen Dachgarten.

Die Bewohnerzimmer sind mit Sichtkontakt um das Wohnzimmer angeordnet. Die Nebenräume in den Dunkelzonen bieten für das Personal kurze Wege bei der Betreuung der Bewohner. Die dem Eingang abgewandten Fluchttreppenhäuser entsprechen den Schutzzielen deines optimalen Brandschutzkonzeptes.

Die den Wohngemeinschaften zugeordneten Apartments, sowie die Wohnungen auf dem zurückgesetzten Staffelgeschoß ergänzen das Angebot an attraktiven, unterschiedlichen Wohnformen im Alter. Alle Wohnungen haben Loggien oder Terrassen als Rückzugsbereich. Die pflegebedürftige Wohngemeinschaft im 1. Obergeschoss entspricht den Belangen der Bewohner auf besondere Weise. Das offen gestaltete Raumkonzept bietet zusätzliche Einblicke auf das Eingangsfoyer und über die vorgelagerte Loggia Ausblicke auf den Unterstädter Marktplatz. So können auch diese Bewohner am öffentlichen Leben im Haus aktiv teilnehmen.

Die Anlieferung von Essen und Wäsche erfolgt im Erdgeschoss von der vom Foyer abgewandten Seite über den internen Versorgungsbereich mit direkter Anbindung über den Aufzug. Der Saal kann über einen eigenen Zugang vom Laden bei Veranstaltungen direkt bewirtschaftet werden.


Der Gedanke „Hausgemeinschaft als Begegnungsstätte“ wird durch die attraktiven Verweilzonen im Haus und das Angebot an verschiedenen Nutzungen unterstützt. Die Gestaltung der Fassaden reagiert auf die unterschiedlichen Nutzungen, differenziert und gliedert den Baukörper und schafft einen maßstäblichen Bezug zur umgebenden Bebauung.
Klarheit, Offenheit und Funktionalität, der Kontrast zwischen Transparentem und Geschlossenem, die Ablesbarkeit der Funktionen, Maßstäblichkeit und Materialehrlichkeit, die spannungsvolle Wechselbeziehung von Innen nach Außen sind die Kennzeichen der neuen Architektur.