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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2009

Schul-, Medien- und Freizeitzentrum auf dem Schulcampus Eppelheim

3. Preis

SFA Simon Freie Architekten BDA

Architektur

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau

Das zur Verfügung stehende Baufeld wird durch drei Baukörper belegt.
Die Lage, Größe und Ausrichtung der drei Gebäude bestimmt sich nach der jeweiligen Art der Nutzung, dem Grad der Öffentlichkeit und der Zuordnung zu einer eher schulischen, einer öffentlichen oder einer für den Campus übergeordneten Funktion.

Folgerichtig wird die schulische Nutzung in einem länglichen Baukörper parallel zur Friedrich - Ebert - Schule am nördlichen Rand des Baufeldes angeordnet.
Die öffentlich genutzte Bibliothek wird im süd – westlichen Bereich des Grundstückes zu den angrenzenden Wohngebieten vorgesehen. Das Mensagebäude wird am süd – östlichen Baufeldrand freigestellt und stellt sich als Zentrum und Kristallisationspunkt des Campus’ dar. Ein begleitendes Vordach verbindet die einzelnen Baukörper.

Gebäudefluchten der nördlichen Friedrich - Ebert - Schule und dert südlichen Rhein - Neckar Halle werden übernommen.

Durch die Lage der Baukörper zueinander entstehen Freiräume unterschiedlicher Qualität und Nutzung. Der nach Osten zum Maximilian – Kolbe - Weg hin offene Erschließungs- und Pausenhof schafft durch die dreiseitig umlaufende Vordachzone mit Stützen einen subtilen Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Von hier können alle Gebäudezugänge überdeckt erschlossen werden.

Der süd – westlich gelegene Lesegarten stellt sich eher introvertiert dar und schirmt durch eine Wandscheibe das Baufeld nach Westen hin ab.

Außenraummöblierung und unterschiedliche Belagsflächen vervollständigen das Baufeld
formal zu einer rechteckigen Gesamtform.


Freianlagen

Der Schulcampus wird zu einer neuen homogenen Gesamtanlage geordnet, in der der Neubau als zentraler Baustein integriert ist. Die einzelnen Schulbausteine werden über die Neukonzeption der Anlage vernetzt.

Zentrale Hauptachse in Nord- Südrichtung im Schulcampus ist der Maximilian – Kolbe - Weg. Im Bereich des Neubaus der Mensa und der Bibliothek ist im Zentrum des Campus eine großzügige Platzfläche angeordnet, die den neuen Mittelpunkt im gesamten Schulcampus darstellt.

An der zentralen Achse und der neuen Mitte sind alle Schulstandorte und Einrichtungen, über quer zur Achse verlaufende Belagsbänder in Form von Campusfingern angebunden. Die Hauptzugangspunkte zum Campus werden von der Justus - von - Liebig Straße im Süden, von der Richard Wagner Straße im Norden, sowie aus der Pestalozzistraße im Westen erreicht. So entsteht so eine offene und klare Vernetzung aller Einrichtungen innerhalb des neuen Schulcampus’ und nach Eppelheim.

Alle Anforderungen an die Freianlagen sind in dem neuen Ordnungssystem des Campus’ eingebunden. Der gesamte Schulcampus ist frei von Autoverkehr und nur für Anlieferungszwecke befahrbar. Die Fahrradstellplätze sind an dezentralen Standorten den einzelnen Einrichtungen zugeordnet.

Entsprechend Ihrer Bedeutung sind Orte und Wege im Campus in unterschiedlichen Hierarchien zugeordnet. In der neuen Zentralen Mitte sind Freibereiche der Mensa vorgesehen, sowie Aufenthaltsbereiche vor der Bibliothek mit einem geschützten Bereich als Lesegarten.

Im Baumkarree zwischen Friedrich – Ebert - Schule und der KITA „Postillion“ befindet sich das grüne Klassenzimmer. Der Verkehrsübungsplatz ist etwas peripherer im Nordosten in Richtung Eishalle angeordnet. Die Beachvolleyball - Felder ergänzen die bestehenden Spielfelder bei der Sporthalle. Der Kleinkinderspielplatz im Südosten bleibt erhalten und ist in die neue Anlage integriert.

Pflanzkonzept
Erhaltenswerte Bäume bleiben soweit als möglich bestehen und bilden in ihrer freien Baumstellung eine lockere Schicht, im Kontrast zur Bebauung und zum orthogonalen Wegesystem im Campus. Neue Baumfelder bilden als streng gepflanzte Baumraster besondere Orte im Freiraum. Die zentrale Mittelachse wird mit einer linearen Baumreihe akzentuiert.

Lichtkonzept
An den Belagsbändern und der Zentralachse sind Linien aus Lichtstelen angeordnet, die eine gute Ausleuchtung der Anlage bewirken und als vertikale Objekte das Konzept im Freiraum bestärken und eine klare Orientierung unterstützen. Atmosphärische Beleuchtung in Form von indirekter Beleuchtung bei den Sitzbänken und von Einzelbäumen und Baumgruppen mit Baumstrahlern, tragen zu einem attraktiven Ausdruck und einer positiven Stimmung im Schulcampus bei.


Nutzungsverteilung

Der nördlich gelegene Gebäuderiegel beinhaltet die Räume der KKS, FES und die Schulsozialarbeit und ist deshalb zur Friedrich – Ebert – Grund- und Hauptschule hin orientiert. Die einzelnen zusammengehörenden Bereiche werden jeweils horizontal gestapelt und durch Erschließungsbereiche getrennt angeordnet.
Sie sind damit zu unterschiedlichen Öffnungszeiten voneinander unabhängig erschließbar.

Der südlich gelegene freigestellte Baukörper beinhaltet im Erdgeschoß die Mensa mit zuschaltbarem Probenraum und die Cafeteria. Die Cafeteria und die Mensa erhalten großzügige Außenbereiche die zum Maximilian – Kolbe – Weg hin orientiert sind.
Im Obergeschoß werden die Musikräume angeordnet. Eine Dachloggia schafft attraktive Möglichkeiten für Proben und Inszenierungen im Freien.
Die freigestellte Lage des Baukörpers betont seine übergeordnete Funktion als Zentrum für den gesamten Campus.

Die Bibliothek wird im westlichen Bereich des Baufeldes als eigenständiger Baukörper angeordnet. Die Lage des Baukörpers an der Nahtstelle zur westlich gelegenen Wohnbebauung betont den deren öffentlichen Charakter.

Ein südlich vorgelagerter Lesegarten dient auch einer möglichen späteren Erweiterung.
Eine Natursteinmauer schirmt den zugeordneten Freibereich nach Westen ab und schafft eine intime Atmosphäre.


Materialität

Die geschlossenen Außenwände sollen als hinterlüftete Fassaden mit vorgehängten, 10cm starken Beton – Fertigteilen, alternativ Faserzementtafeln, ausgeführt werden.
Die Dämmungen sind bei Wänden 20cm, bei Dächern 24cm und unter Fundamenten und Bodenplatten 14cm stark vorgesehen.

Die Unterkonstruktion für Verglasungen soll als handelsübliche Stahl- Pfosten – Riegelfassaden errichtet werden. Verglasungen werden als 3 – fach Verglasung mit einem Ug – Wert von 0,7 W/mK, Fensterrahmen in Holz - Aluminiumbauweise ausgeführt.

Die Untersichten der Decken und die Wände in Erschließungsbereichen sollen in Sichtbeton mit geordneten Schalhautstößen in nicht saugender Schalung ausgeführt werden.

Böden in Erschließungsbereichen sind in Beton – Werkstein, bzw. Kunststein, in Klassenräumen, Sälen und der Bibliothek als Industrieparkett geplant.

Die Innenwände sollen als Systemtrennwände mit einer Oberfläche in Eichenholz ausgeführt werden.
Zoom

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Freiraumkonzept

Freiraumkonzept

Lageplan

Lageplan