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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2009

Museumsquartier Luthersterbehaus

1. Preis

VON M GmbH

Architektur

Erläuterungstext

MEDIENINFORMATION
der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt

Lutherstadt Eisleben, 23.09.2009

VON M-Architekten gewinnen Wettbewerb zum Sterbehaus

Junges Büro aus Stuttgart setzt sich gegen 28 Mitbewerber durch
Entwurf überzeugt mit klarer, moderner Formensprache

Die Arbeitsgemeinschaft „VON M + Architekturbüro Erich H. Fritz“ aus Stuttgart sind die Sieger des Realisierungswettbewerbs zum Umbau und zur Erweiterung des Museumsquartiers „Luthers Sterbehaus“ Eisleben. Das Büro setzte sich gegen 28 Mitbewerber durch. Der Entwurf der Architekten Matthias Siegert, Erich H. Fritz und Dennis Mueller überzeugt durch eine klare, moderne Formensprache. Zugleich wird mit dem historischen Gebäude respektvoll umgegangen. So wird etwa die Vernutzung des UNESCO-Weltkulturerbes durch Kasse, Shop und andere Funktionen beendet, da diese zukünftig im neuen Gebäude unterbracht sind. Der neue Eingang zum Museumsquartier erfolgt über den Vikariatsgarten auf der Südseite des Areals. Damit wird das gesamte Gelände aufgewertet.

Das neue Gebäude erweitert die Ausstellungsflächen von bisher 200 Quadratmeter auf insgesamt 800 Quadratmeter, die für Dauer- und Sonderausstellungen genutzt werden können. Zudem wird es möglich sein, die Raumkapazitäten für museumspädagogische Angebote von 20 auf 100 Quadratmeter zu vergrößern. Das neue Museumsquartier bietet auch Räume für vielfältige Veranstaltungen.

Der zweite Preis geht an Bruno Fioretti Marquez Architekten aus Berlin. In diesem Entwurf wird der Seitenflügel des historischen Gebäudes weitergeführt und damit eine geschlossene, konzentrierte Einheit geschaffen. Dabei werden die Übergänge zwischen altem Baubestand und Erweiterungsgebäude ausgeblendet.

Auch der Entwurf von Kuehn Malvezzi-Architekten, die den dritten Preis erhalten, verlagert den Haupteingang nach Süden zum Vikariatsgarten. Vorgeschlagen werden ein viergeschossiger Neubau und eine weitläufige Treppenanlage, die eine Teilbebauung des Vikariatsgartens einschließt.

Neben den drei prämierten Arbeiten erhalten zwei weitere Büros (Code Unique Architekten, Dresden sowie Marina Stankovic Architekten, Berlin) jeweils eine Anerkennung für ihre interessanten Ansätze.

Insgesamt hatten sich im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung 109 Büros beworben, aus denen 30 Büros zur Abgabe eines Entwurfs eingeladen wurden. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Prof. Harald Stricker (München) hat die Arbeiten nach Kriterien wie Funktionalität, Umgang mit dem UNESCO Weltkulturerbe, gestalterische Qualität des Gesamtensembles sowie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit bewertet.

Mit dem Museumquartier „Luthers Sterbehaus“ Eisleben schließt die Stiftung Luthergedenkstätten eine Lücke auf dem Eisleber Lutherweg, einem Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010. Die IBA gestaltet damit die Verbindung zwischen den authentischen Lutherorten der Stadt, angefangen beim Geburtshaus bis hin zur St. Annen Kirche. Ein wichtiges Mittel dabei ist, brüchige Stellen in der Stadt mit Themen Luthers zu belegen und zu inszenieren.

Die Baumaßnahme Museumsquartier „Luthers Sterbehaus“ und die neue Dauerausstellung werden insgesamt rund 5 Millionen Euro kosten. Die Mittel stammen aus dem Investitionsprogramm in Welterbestätten des Bundesministeriums für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung sowie vom Land Sachsen-Anhalt. Der notwendige Eigenanteil in Höhe von 500.000 Euro wird von der Stiftung Luthergedenkstätten und von der Lutherstadt Eisleben erbracht.