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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2004

BioMedizinPark

Lageplan

Lageplan

2. Preis

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur

Die Planergruppe

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Bio-Medizin Park Bochum
...eine große Lichtung im Wald, schöne Ausblicke ins Ruhrtal... Nichts deutet heute darauf hin, dass hier in einigen Jahren intensiv gearbeitet werden soll. Der Blick auf den Stadtplan zeigt die strategisch günstige Lage im Süden von Bochum, wo die Universitätsstraße von der Autobahn kommend im 90° Bogen in die Innenstadt führt.
Der zukünftige Bio-Medizin Park wird eine weitere wichtige Adresse bilden in der Reihe mit Technologiequartier, Ruhruniversität und Fachhochschule.
Das vorgesehene Gebiet befindet sich in exponierter Lage auf einer Hügelkuppe, wodurch neben den funktional-gestalterischen Aspekten im Inneren ein besonderes Augenmerk auf die Außen- und Fernwirkung gelegt werden muss.
Zu berücksichtigen sind die Topografie mit Hangneigungen bis zu 8 %, Abstände zu schützenswerten Waldbeständen und unmittelbar angrenzende Siepenbereiche sowie die bergbaulichen Beschränkungen. Die Kontur der bebaubaren Flächen ergibt sich aus der Überlagerung dieser Randbedingungen.

Konzept
Ausgehend von der Kontur der bebaubaren Fläche wird die geplante Gesamtbebauung als eine Einheit begriffen. D.h. jedes Gebäude ist Teil einer Gesamtfigur mit klaren Raumkanten nach außen und innen. Zwischen Waldkante und äußerer Gebäudekante entsteht ein grüner Freiraum, in den Wegeverbindung, Feuerwehrumfahrt und Regenwasserversickerung integriert sind. Nach innen orientieren sich die Gebäude auf einen zentralen öffentlichen Raum, der gleichermaßen Erschließungsfunktion als auch die Adressbildung des Quartiers übernimmt. Mit der Abschnittsweisen Gliederung und Ausgestaltung des zentralen öffentlichen Raums werden drei Teilquartiere herausgebildet mit jeweils eigener Ausprägung und Orientierung.
Teilquartier A entwickelt mit zwei Hochpunkten eine starke visuelle Wirkung zur Universitätsstraße
Teilquartier B bildet die Mitte der Gesamtanlage in der sich alle Wege verbinden
Teilquartier C erhält mit einem expressiven Empfangsgebäude an der Einfahrt und einem weiteren Hochpunkt eine starke Ausrichtung zum Park.

Erschließung
Die ursprünglich vorgeschlagene Anbindung des Gebiets an den Kreisverkehr wurde nach eingehender Verkehrstechnischer Untersuchung verworfen. Wir sehen vielmehr in der Weiterentwicklung des vorhandenen Verkehrswegesystems die Chance zu einer selbstverständlichen Vernetzung zwischen Ruhruniversität und Bio-Medizinpark. Bestehende Trassierungen wie die vierspurige Max- Imdahlstraße sollten auf das notwendige Maß zurückgebaut werden.
Von der Max-Imdahlstraße und der Oesterendestraße kommend, wird der Verkehr in die neue Anlage hineingeführt - markiert durch zwei markante Gebäude - und im zentralen öffentlichen Raum miteinander verbunden. Hier sind öffentliche Stellplätze und die Bushaltestelle untergebracht. Von hier aus werden die Grundstücke Niveaugleich erschlossen. Die tieferliegenden Garagen und Höfe im Westlichen Teil werden über Rampen erschlossen.
Der zentrale öffentliche Raum ist als Erschließungsrückrat in Form einer langgezogenen Platzfläche gestaltet. Den Auftakt dieses Rückrats bildet eine neu anzulegende Haltestelle der Stadtbahnlinie U 35 in der Universitätsstraße, die über eine Brücke angebunden wird.

Öffentlicher Raum im Freiraumsystem
Das Erscheinungsbild der drei Teilquartiere wird durch eine differenzierte Gestaltung des Freiraums und des öffentlich nutzbaren Raumes zusätzlich charakterisiert. Die Mitte (Quartier B) wird räumlich durch ein vierreihiges Platanendach dominiert. Darunter liegen breite Gehwegbereiche, Parkplätze, die Straße und die Bushaltestellen: ein alltagstauglicher Freiraum, der alle Verkehre in sich aufnimmt, verteilt und somit eine lebendige, urbane Adresse liefert.
Das zentrale Empfangsgebäude, Zielpunkt der Zufahrt von der Max-Imdahlstraße, schwebt über einer Platzfläche, die sich als prägendes Freiraumelement für das Quartier C darstellt.
Die „Fußgängerzone“ als Teil des Platzes weist mit einer Säuleneichenreihe in den offenen Landschaftsraum. Ein Balkon mit einer breiten einladenden Treppenanlage bildet den Übergang zwischen dem steinernen Quartier und der großzügigen Landschaft.

Die „Fußgängerzone“ im Quartier A sorgt für einen prägnanten fußläufigen Eingang von der Universitätsstraße. Heckenstreifen gliedern den Raum und lassen die parkenden Autos hinter sich verschwinden. Säuleneichen markieren die notwendige Fahrgasse. Der gesamte langgestreckte Platz ist von Wand zu Wand als gepflasterte Fläche ausgebildet.

Die „Parkstraßen“, Zugänge zum umgebenden Freiraum und Zufahrten zu den Tiefgaragen, sind großflächig mit Rasenfugenpflaster befestigt und unregelmäßig mit Schatten spendenden Einzelbäumen überstellt, so dass der Blick in den nahen, nutzbaren Freiraum und zum Waldrand frei bleibt.

Zwischen Waldsaum und Bebauungskante liegt ein angenehmer Spazierweg mit Anschlüssen an die einzelnen Quartiere. Die Fuge zwischen Wald und Bebauungskante wird durch einige Bäume (Zugängen zu den Quartieren) akzentuiert. Pflegeleichte und vielfältig nutzbare Grasflächen bilden die Bodenbedeckung. Im Nahbereich der Gebäude (3m Abstand) liegt die Feuerwehrzufahrt, die im nordwestlichen Abschnitt gleichzeitig Teil des Parkspazierweges ist.

Zwischen Feuerwehrzufahrt und Waldrand ist Platz für notwendige Regenwasserrückhal-tungsmulden mit Ableitungen des Regenwassers in den nahe liegenden Bachlauf.

Grundstücke/ Bebauungsregeln
Die Grundstücke die alle horizontal liegen müssen, werden in den natürlichen Geländeverlauf als Terrassen eingebettet. Es wird eine große Flexibilität in Bezug auf Grundstücksgrößen, Nutzungsverteilung und Phasierung gefordert. Gleichzeitig soll eine stimmige Gesamtfigur in jeder Entwicklungsstufe entstehen.
Für diese Anforderungen wird ein Katalog aus fixen und flexiblen Festlegungen entwickelt. Es werden fünf Teilflächen in unterschiedlichen Lagen und Zuschnitten ausgewiesen, innerhalb derer Grundstücksgrößen zwischen 2.000 und 10.000 qm in verschiedenen Konstellationen dargestellt werden können. Jedes Grundstück ist auf der einen Seite zur zentralen Platzfläche hin orientiert und auf der anderen Seite zum umgebenden Freiraum mit Wald. Für beide Seiten werden Regelungen bezüglich Gebäudefluchtlinie, -höhe, Gliederung und Materialgestaltung sowie eine durchgängige Gestaltung des zum Wald hin orientierten Freiraums definiert um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten.
Die beiden Haupteinfahrten sowie den Zugang von der an der Universitätsstraße akzentuieren bis zu 10-geschossige Hochpunkte.

Baustufen
Die erste Baustufe wird mit der neuen Haupterschließung angelegt und enthält bereits die Merkmale der späteren Gesamtanlage: Einen starken öffentlichen Raum in der Mitte, klare Raumkonturen, und die Ausrichtung auf den Parkartigen Freiraum im Südosten. In dieser Phase soll bereits eine Anbindung an die neu geplante Haltestelle in der Universitätsstraße über einen Fußweg hergestellt werden. Außerdem soll die Einfahrt von der Max- Imdahlstraße durch ein markantes Empfangsgebäude akzentuiert werden. Es sind insgesamt drei Baustufen vorgesehen, die jeweils eigenständige Einheiten bilden.
Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Modell

Modell

Schnitte

Schnitte

Schnitte

Schnitte

zentraler Innenraum

zentraler Innenraum

zentraler Innenraum

zentraler Innenraum

Zwischenraum zum Waldrand

Zwischenraum zum Waldrand

Zwischenraum zum Waldrand

Zwischenraum zum Waldrand

Hanglage

Hanglage

Hanglage

Hanglage