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Verhandlungsverfahren | 11/2009

Neubau und Sanierung des Schwimmsportkomplexes Freiberger Platz

1. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

CODE UNIQUE Architekten

Architektur

DĂ€hne Architekten

Architektur

ErlÀuterungstext

Wettbewerbsaufgabe war, die bestehende 50m-Schwimmhalle aus den 60er Jahren mit einer neuen 50m-Sportschwimmhalle mit 400 TribĂŒnenplĂ€tzen zu ergĂ€nzen und alle peripheren Funktionen neu zu ordnen bzw. neu herzustellen. Das Ensemble des Schwimmsportzentrums Freiberger Platz zeigt sich als heterogene Ansammlung mehrerer GebĂ€udeteile aus verschiedenen Errichtungszeiten und Stilen. Zudem ist die tatsĂ€chliche Erfassbarkeit aller zugehörigen GebĂ€ude problematisch, da sie nicht gemeinsam erschlossen und nicht gemeinsam einsehbar sind. Der Entwurf verfolgt das Ziel, mit einem homogenen Baukörper die bisherigen verschiedenartigen GebĂ€udeteile zusammenzubinden. Neue 50m-Schwimmhalle, diesbezĂŒgliche FunktionsrĂ€ume sowie die Erneuerung des bestehenden Flachbaus der alten 50m-Halle werden in einem neuen Grundkörper verschmolzen. Bewusst wird auf eine Differenzierung dieser GebĂ€udeteile und Funktionen verzichtet, lediglich die Geschossigkeit bildet Schwimmhalle und ergĂ€nzende Funktionen ab. Die bestehende Halle zeigt sich weiterhin deutlich in eigener Form und Charakter, wird aber mit dem Neubau eingebunden und wie die neue Halle gemeinsam „gesockelt“. Diese Vorgehensweise soll dazu beitragen, dem Gesamtensemble deutliche PrĂ€gnanz zu verleihen und zu einer klaren rĂ€umlichen Fassung des Areals zu fĂŒhren. Gleichzeitig werden mit der homogenen neuen Umbauung die solitĂ€re Erscheinung und der Charakter der bestehenden 50m-Halle hervorgehoben.

Die ZugĂ€nge zum Schwimmsportzentrum werden sich an bekannter Stelle zum Freiberger Platz befinden sowie neu im Hof als den ParkplĂ€tzen zugeordneter Eingang. Zentrale Funktion im gesamten Ensemble nimmt das neue Foyer ein, welches sich lĂ€ngs der bestehenden Halle tief ins GebĂ€ude streckt. Der zu erhaltende Teil des Foyers bietet dabei eine ruhigere FlĂ€che fĂŒr den Imbissbereich. Bereits vom Foyer aus bestehen Einblicke in die beiden Hallen, womit eine gute Orientierung und damit „Sortierung“ der jeweiligen Besucherströme gegeben ist.

Neuer Hallenbaukörper, neuer Flachbau und der umzubauende bestehende Flachbau werden mit einer Fassade gleichen Charakters versehen. Dies unterstĂŒtzt das stĂ€dtebaulich-architektonische Ziel der Beruhigung des Gesamtensembles. Zusammen mit der benachbarten Wassersprunghalle und deren Trainingshallen ergibt sich ein komplett erneuertes und vergrĂ¶ĂŸertes Schwimmsportzentrum mit zentraler Erschließung und baulicher und funktionaler Arrondierung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Geschickt hat der Verfasser der Arbeit die neuen GebĂ€udeteile des Eingangsbereiches und der 50-m-Schwimmhalle in die vorhandene Nachbarbebauung eingefĂŒgt. Aus dieser klaren und ausgewogenen Komposition zwischen alten und neuen GebĂ€udeelementen, die mit dem Erhalt der solitĂ€ren Erscheinung der vorhandenen Schwimmhalle verbunden ist, gewinnt das neu entstandene Ensemble seine gestalterische QualitĂ€t. Die ZugĂ€nge zum Schwimmsportzentrum liegen richtigerweise am Freiberger Platz sowie am rĂŒckwĂ€rtigen Hofbereich, in dem die erforderlichen Pkw-StellplĂ€tze eingeordnet wurden.
Raumprogramm und funktionelle Zuordnung der einzelnen Funktionsbereiche sind im Wesentlichen erfĂŒllt und in dem klar strukturierten GebĂ€udekonzept rĂ€umlich gut umgesetzt. Dies ist bereits beim Betreten des GebĂ€udes spĂŒrbar, indem das lĂ€ngs der bestehenden Halle verlaufende Foyer die Nutzungsbereiche verbindet und eine gute Orientierung ermöglicht. Mit der Einbeziehung der vorhandenen denkmalgeschĂŒtzten Eingangshalle wird das BemĂŒhen des Verfassers nach der erlebnisreichen Ausformung einzelner Bereiche spĂŒrbar. Die geforderte barfußlĂ€ufige Verbindung zwischen den Schwimmhallen entlang des neu eingeordneten Lehrschwimmbeckens wird positiv bewertet. Nicht ausreichend dimensioniert ist der Umgang um das neue Sportschwimmbecken. Ebenso vermisst wird ein Aufzug zur barrierefreien Erschließung der TribĂŒne.
Positiv wird vom Preisgericht die Verwendung von Putz fĂŒr die AußenflĂ€chen der Neubauten aufgenommen, um sich damit in den Materialkanon der bestehenden GebĂ€ude einzuordnen. Die konzipierten GlasflĂ€chender neuen Schwimmhalle gewĂ€hren einen Einblick in das GebĂ€udeinnere, der in den Abendstunden noch verstĂ€rkt wird. Auf die Notwendigkeit eines erforderlichen Blendschutzes wird hingewiesen. Bei der Errichtung des ersten Bauabschnittes wird ein Eingriff in die vorhandene Bausubstanz vermieden, so dass eine abschnittsweise Realisierung der Baumaßnahmen ermöglicht wird. Die geforderten StellplĂ€tze sind ebenso wie die KleinfeldsportflĂ€che geschickt in den rĂŒckwĂ€rtigen Hofbereich eingeordnet.