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Offener Wettbewerb | 12/2009

"Neue Mitte Campus Lichtwiese" TU Darmstadt - Hörsaal- und Medienzentrum

lwa leyk wollenberg architekten

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1. Preis

lwa leyk wollenberg architekten

Architektur

100Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Neue Mitte Campus Lichtwiese


Die zukünftige Universität wird nicht nur zwischen Hörsaal und Professur stattfinden, sondern ein interaktives Ereignis inmitten von dynamisch und mannigfaltig genutzten Räumen sein. Dabei handelt es sich um Räume der Partizipation mit einer Mischung von Aktivitäten wie Lehren, Lernen, Forschen und Erholen. Die Neue Mitte des Campus Lichtwiese besitzt alle Möglichkeiten zu einem Brennpunkt universitären und urbanen Lebens und zu einem Ort der Begegnung zwischen unterschiedlichsten Menschen in Darmstadt und darüber hinaus zu werden. Aus diesem Grund schlagen wir für das zukünftige Hörsaal-, Medien- und Institutszentrum eine Räumlichkeit vor, die diverse Orte, Situationen und Menschen miteinander in Beziehung setzt und Begegnung und Austausch ermöglicht.

STĂ„DTEBAULICHES KONZEPT
Entwurf bestimmend für die Neugestaltung des inneren Campusareals ist dessen neue Aufgabe als sozialer Verbinder im Netz vielschichtiger Raum- und Wegebeziehungen. Die heutige städtebauliche Situation stellt weder eine typische Campustypologie mit eigenständigen Bebauungsinseln dar, noch bildet sie mit ihren Architekturen eine genügend dichte und zusammenhängende städtebauliche Struktur, um eine sinnvolle Vernetzung zu ermöglichen. Unser Vorschlag sieht eine bauliche Verdichtung des Zentrums vor, um das gesamte Campusareal in seinem Verhältnis zum umgebenden hochwertigen Landschaftsraum zu stärken. Der Entwurf bindet diesen bedeutenden, bisher räumlich undefinierten Raum in den vorhandenen Kontext ein und macht ihn als zentralen Ort erlebbar. Zwei an den Rändern der Lichtwiese positionierte Gebäude definieren den bisher leeren Raum der „Neuen Mitte“ neu. Durch diese Massnahme entsteht sowohl ein eigenständiges Gegenüber zu den umgebenden Fachbereichen, wie auch ein gefasster Freiraum innerhalb der neuen Mitte. Mit der Verlegung der Petersenstrasse wird der zentrale Freiraum zwischen Hörsaal-und Medienzentrum, Mensa und Institutszentrum zum verkehrsfreien Kommunikationsort. Neue Wegeverbindungen, die auch bewusst durch die Architekturen des Hörsaal-, Medien- und Institutszentrums führen, erlauben die fußläufige Durchwegung des Zentrums und machen es zu einem Knotenpunkt zwischen den Fakultäten. Deshalb schlagen wir für das Hörsaal- und Medienzentrum vier, sich in alle Himmelsrichtungen und speziell zu den angrenzenden Fakultäten öffnende Eingänge vor, deren passagenartige Fortsetzungen im Inneren sich in einem Gemeinschaftsraum im Zentrum des Hörsaal- und Medienzentrums treffen.

HĂ–RSAAL- UND MEDIENZENTRUM
Das Hörsaal- und Medienzentrum erhält ein ausladendes und prägnantes Dach als Grossform, welches die kommunikativen Räume des Campusareals als deutliche Geste unter sich zusammenfasst. Nach oben präsentiert sich die Dachfläche den umliegenden Fachbereichen als Ort der Jahreszeiten, der Imagination und der Kontemplation. Je nach Wetter und Jahreszeit, nach Sonne, Regen oder Schnee bilden Farbigkeiten und Kontraste der Dachfläche eine dynamische Graphik. Durch seine vor- und zurückspringenden Grundrissform im Erd- und Obergeschoss, eröffnen sich einladende Eingangssituationen und maximale Verbindungen mit dem Aussenraum. Die transparenten Fassaden stellen sich den eher geschlossenen und introvertierten Fassaden der umgebenden Fachbereiche entgegen. Das grosszügige Angebot an kollektiven Räumen um und im Hörsaal- und Medienzentrum in Form von kleinen Plätzen, Nischen und Passagen offeriert den Studierenden, den Mitarbeitern und den Besuchern des Campusareals unterschiedliche Begegnungsräume, die den informellen Austausch der akademischen Gemeinschaft fördern werden.

HĂ–RSĂ„LE UND BIBLIOTHEK
Alle vier Hörsäle sind direkt vom Erdgeschoss auf einer Ebene zu erreichen. Die Bibliothek betritt der Besucher im Erdgeschoss und gelangt über eine Treppe oder die Fahrstühle in das erste Obergeschoss. Die Bibliothek ist als „horizontale“ Arbeits- und Lesefläche konzipiert. Der Grossteil aller Räume befindet sich auf einer Ebene im Obergeschoss, so dass die Flexibilität der Raumaufteilung gewährleistet ist. In der Mitte der Bibliothek befindet sich ein mit Glas geschlossenes Atrium, das die Blickbeziehung zum Foyer erlaubt.

INSTITUTSZENTRUM
Für das später zu realisierende Institutszentrum schlagen wir zwei parallel in Nord-Süd Richtung verlaufende Riegel vor. Diese lassen sowohl in ihrem Zwischenraum, wie auch im Erdgeschoss grosszügige Durchsichten und räumliche Durchlässigkeiten zu den anderen Fachbereichen offen. Gemeinschaftsräume in den, die beiden Riegel verbindende, Brücken thematisieren den Zwischenraum und die Beziehung zum Campus zusätzlich.

FREIRAUMKONZEPT
Die neue Strassenführung erlaubt einen autofreien zentralen Campusbereich, der parkartig unter einem lockeren Baumschleier liegt und mit einem dichten, kommunikativen Wegenetz versehen ist. Der campusweite Gestus der „freien Landschaft,“ mit weich geformter Topographie, wird bis an das Podium des neuen Gebäudes geführt. Das neue Wegenetz der Lichtwiese, welches die Wiesen- und Rasenflächen quert, trifft in der neuen Campusmitte auf ein teppichartiges Netz aus Weg- und Platzflächen, die einfach aber elegant mit einem Kleinstein gepflastert werden. Der besondere Charakter der zentralen Einrichtungen wird hiermit hervorgehoben. Um die Topographie zu akzentuieren werden die Hang parallelen Ost- Westverbindungen als Hauptwege ausgeprägt und mit locker rhythmisierten Baumgruppen begleitet. In der ersten Bauphase (vor dem Bau des neuen Institutszentrum) gliedern diese den von allen Stellplätzen bereinigten, offenen, Baum bestandenen Wiesenbereich westlich der Mensa. Anschließend bilden sie ein vegetatives Gewebe, welches den erdgeschossig offenen Doppelriegel des neuen Institutsgebäudes an Mensa und Zentralgebäude anbindet. Der die Campusmitte rahmende Weg wird als zeichenhafte Kante eines flexiblen Teppichs schon in der ersten Bauphase realisiert. Umlaufend wird der Weg von 7m hohen Lichtstelen begleitet. Die weitläufige Dachfläche des Hörsaal- und Medienzentrums schafft mit ihrer extensiven Bepflanzung eine visuelle und ökologische Vernetzung mit dem weiteren Campus.

WIRTSCHAFTLICHKEIT UND NACHHALTIGKEIT
Die neue Mitte des Campus Lichtwiese erhält sowohl als städtebauliche Figur wie auch in der architektonischen Artikulation eine sensible ökonomische und ökologische Ausrichtung. Beide neuen Gebäude werden unter der Prämisse des Niedrigenergiebedarfs und der Maximierung des Wärmegewinns realisiert. Dachbegrünung und Versickerung des Dach- und Oberflächenwassers sind Teil eines umfassenden Regenwassermanagements und dienen der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des Projektes:
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