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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2009

Wettbewerb "Mut zur Lücke"

Stendaler Str. 11/13 - Mut zur L?cke

Stendaler Str. 11/13 - Mut zur L?cke

2. Preis / Lücke Stendaler Str. 11/13

Pinardi Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Für die Grundstücke Stendaler Strasse 11 und 13 ist eine Reihenhausbebauung mit drei Reihenhäusern vorgesehen. Die Gebäude sind zweigeschossig mit Satteldach und übernehmen die Geschossigkeit und die Dächertypologie der umliegenden Bebauung. Der Entwurfsansatz basiert auf die Idee einer zeitgenössischen Interpretation der für Haldensleben typischen Fachwerkhausbebauung und des Materials Holz. Die Straßenfassaden werden durch eine geputzte Erdgeschosszone und eine Holzverkleidung im 1. OG gegliedert. Das Dachgeschoss ist mit einer Gaube zur Straße und einer Loggia zum Garten ausgestattet. Die Reihenhäuser mit jeweils
138 m2 bis 147 m2 sind für Familien mit maximal vier Personen geplant.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Bebauung dieser Lücke mit 3 Reihenhäusern unterteilt den Raum in
3 klare Scheiben, die jeweils eine Breite von nur 4-5 m ergeben. Die
schwierige Aufgabe, trotzdem eine hohe Wohnqualität zu erreichen,
wurde vom Verfasser gut gelöst. Das Erdgeschoss, in dem sich das Fa-
milienleben abspielt, ist offen und großzügig, nicht zuletzt durch die be-
achtliche Tiefe des Hauses. Großzügige raumhohe Verglasungen schaf-
fen eine gelungene Verbindung in den Außenraum mit jeweils einem
Holzdeck und einer individuell zu gestaltenden Grünfläche. Fraglich ist
die Wahrung der Intimität im gesamten Außenbereich. Auf den Terras-
sen sind Wände als Sichtschutz gezeichnet, die in einer weiteren Bear-
beitung genauer detailliert werden sollten. Insgesamt sitzen die 3 Famili-
en sehr nah beieinander. Eine so starke Überbauung der Grundfläche ist
jedoch sehr fraglich.
Städtebaulich ist die Bauaufgabe einfühlsam und zurückhaltend und
doch selbstbewusst gelöst. Die wiederkehrenden Materialien, die Auf-
nahme der Raumkanten mit der Abknickung, die Traufhöhen und auch
die Höhe des Erdgeschosses des angrenzenden Einzeldenkmals und
seine Kleinteiligkeit sind klar und nachvollziehbar in den Entwurf einge-
flossen. Dem Verfasser ist die Gratwanderung gelungen, sensibel eine
Architektursprache in diese Lücke zu bringen, ohne laut und vordergrün-
dig zu werden.

Aus denkmalpflegerischer Sicht:
Das Aufgreifen von Horizontalen, der Traufhöhe, des Satteldaches, der
Kleinteiligkeit der Fassade, der Versetztheit der einzelnen Fassaden-
kompartimente sind positiv zu bewerten. Damit fügt sich die Baugruppe
gut in die Nachbarschaft ein, ohne ihre Eigenständigkeit und Zeitgenos-
senschaft zu verleugnen. Nur die im Verhältnis zur Dachfläche zu gro-
ßen Gaupen - insbesondere in einer Straße ohne Gaupen-
Dachlandschaft – wären aus denkmalfachlicher Perspektive verände-
rungswürdig.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse

Grundrisse