Erweiterung Stadthalle Heidelberg

In Reaktion auf visuelle und ehemals funktionelle Bezüge der angrenzenden Altstadt zum Wasser, wird das Hauptvolumen der neuen Kongresshalle abgesenkt, um den bestehenden städtischen Kommunikations- und Bewegungsfluss dieser Stadtzone auch künftig zu gewährleisten. In konstanter Schichtung entwächst westlich des bestehenden Stadtsaals die Eingangszone aus dem Erdreich heraus, in klarer gestalterischer Formulierung als öffentlicher Zugangsbereich definiert. In ihrer Gesamtheit und Komposition modellieren die Gebäudeschichten eine ufernahe Landschaft, auf deren Oberfläche Freibereiche von hoher Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit entstehen: Parklandschaft, Freiluftarena und Freibereiche von Restaurant und Café fügen sich zu einer weitläufigen Stadtterrasse zusammen, deren planerische Gestalt sich in behutsamer Zurückhaltung mit dem umliegenden Altstadtgeflecht und der Uferzone verwebt. Wölben, Terrassieren, Vertiefen, Anheben, Trichtern, Wachsen, Fließen, Kanten, Überragen bilden treffende Assoziationen, um die Idee von „Integration durch Andersartigkeit“ des Neubaus auf adäquate Weise in eine räumliche Konfiguration zu übersetzen. Grünflächen, Promenadendecks und Landschaftselemente bilden wechselweise Fassade, Oberflächen und Gebäudehülle. Das Kongresszentrum entwächst stetig ansteigend aus der Erde heraus und schließt in zurückhaltender Höhenentwicklung an die Altstadtstruktur an. Der akzentuierte Eingangsbereich als Sog in das Gebäudeinnere erzeugt eine spannungsvolle Schnittstelle zwischen Neubau und historischer Struktur. Die reduzierte Bauhöhe der Gesamtheit suggeriert die konzeptuelle Leitidee eines respektvollen Anschließens an das bestehende Kongresshaus und der Schaffung eines hierarchielosen, ausgewogenen Gegenparts zum neugestalteten Jubiläumsplatz. Zurückhaltung in Material- und Farbwahl verleihen dem Bau adäquate Maßstäblichkeit: Kunststeinpaneele im Außenbereich gliedern Fassadenteile, die die modulierte Landschaft überragen.