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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2009

Hochschulcampus Westerberg

Teilnahme

Döll Architecten

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Perspektive Masterplan Hochschulcampus Osnabrück

Campusidentität

Im Rahmen der Entwicklung eines neuen Masterplanes für den Campus
Westerberg muss eine Auseinandersetzung mit dem existierenden Gelände
und seinen Gebäuden stattfinden. Dies birgt nunmehr eine neue Chance zur
Veränderung, für einen zukunftsfähigen Hochschul-Campus auf dem Westerberg
und für eine neue Campusidentität. Mit dem Masterplan wollen wir an die
wesentlichen Merkmale eines klassischen Stadt-Campus anschließen,
jedoch die Anforderungen an heutige Bedürfnisse beachten und den Campus
mit der Topografie, der Landschaft und der Nachbarschaft verknüpfen. Es soll
ein lebendiges Gebiet für Studenten, Wissenschaftler und Besucher der Universität und der Fachhochschule Osnabrück entstehen.
Ein klassischer Campus organisiert als öffentlicher Außenraum das
gesamte Gebiet, sowohl funktional als auch räumlich. Diese oft gegliederten
Räume kennzeichnen sich durch unterschiedliche Ebenen. Aus unserer Sicht
benötigt der Campus auf dem Westerberg einen „Träger“, d.h. einen
öffentlichen Raum mit sozialem Potential und kollektiv genutzten Gebäuden,
die das ganze Gebiet zusammenbinden. Für Fußgänger soll es viele mehr
informell geprägte Wege geben. Durch die Außenräume, aber auch durch
die Gebäude, entsteht ein Netz an Kommunikations- und Bewegungsflächen.
Der Campusraum soll durch Offenheit geprägt und überschaubar sein. Die Gebäude sind deutlich wahrnehmbar, ihre Eingänge einladend und zum Campus hin gewandt.
Die unterschiedlichen Gebäudetypen haben unterschiedliche architektonische Signaturen und begrenzen den öffentlichen Raum klar und deutlich.


Campus Westerberg

Die Identität und der Charakter des Campus Westerberg ist heute stark
geprägt durch seine Aufgliederung in zwei Teile. Westlich der Barbarastraße
befindet sich das Areal der Von-Stein-Kaserne mit ihrer klaren, orthogonalen
Struktur und klassischen Architektur. Die Gebäude sind eher nach außen gewandt und Adressen im öffentlichen Raum. Die Bestandsgebäude der Universität und Fachhochschule, die sich seit den sechziger Jahren im östlichen Teil angesiedelt haben, orientieren sich zur Albrechtstraße.
Heute werden die Gebäude, die unterschiedlich in Form und Gestaltung sind,
als nach innen gewandt wahrgenommen. Zudem fehlt eine Raumhierarchie, was sich z.B. in den bestehenden Eingangssituationen der individuellen Gebäude zeigt. Mit der Verteilung der Universität und Fachhochschule auf dem gesamten Gelände wird aus unserer Sicht die Barbarastraße der wesentliche Träger des Gebietes. Sie wird in Form der Campus-Esplanade zur Mittelachse.


Pfeiler

Die Planung für den Campus Westerberg basiert im Wesentlichen auf drei
Pfeilern:

1. Vernetzung des Campus mit der Stadt
2. Campus Esplanade als Träger
3. Baufelder als flexible Struktur


Vernetzung in der Stadt

Der Campus wird im ersten Schritt in die vorhandene Topographie eingepasst und
mit der Landschaft und Nachbarschaft verbunden. Im vorliegenden Masterplan entsteht diese Anbindung durch unterschiedlichste Wege- und Sichtverbindungen, mit jeweils eigener markanter Aufenthaltsqualität. Außerdem wird die Eingangs-situation im Norden an der Sedanstraße optimiert.


Campus Esplanade

Ein zweiter Pfeiler des Konzeptes ist die ʻEsplanadeʼ (Barbarastraße) mit vier
unterschiedlichen Platzräumen, die als Träger für das Gebiet funktioniert und die
einzelnen Universitätsgebäude miteinander verknüpft. Es gibt eine Vielfalt an öffentlichen Orten mit unterschiedlichen Campus-Räumen, sowie Plätzen, Terrassen, Sportfeldern und sonstigen öffentlichen Erholungsräumen.
Im Inneren des Geländes wird die Barbarastraße zu einem zentralen
Raum, der eine Vielfalt von Außenräumen mit unterschiedlichen
Nutzungen und Räumlichkeiten bietet. Dieser öffentliche Raum wird vorrangig
von Fußgängern und Radfahrern benutzt. Die Buslinie darf den Campus befahren. Der MIV wird jedoch außen vor gelassen.
Die Haupteingänge der Gebäude, sowie der Zentralbibliothek, der Mensa und
der Hörsaalgebäude sind zu diesem Außenraum gerichtet. Damit ist die
Esplanade ein eher städtischer Raum.
Die Platzräume im Campus sind Teil eines über die Campusgrenzen
hinausreichenden Systems und präsentieren sich wie folgt (von Süden nach Norden):

1. Stadtplatz: Taxistellplatz, Kiss & Ride, Einfahrt für Busse/Bushaltestelle,
Anlieferungsverkehr und PKW, mit Eingangspavillion (Kiosk, Information, Kaffeebar, leicht und transparent, eingeschossige, fast schwebende Struktur)

2. Zentralplatz: zentraler Freiraum des Campus zwischen Mensa, Hörsaalgebäude
und Zentraler Bibliothek, zentrale Meeting- und Informationsterrasse,
Lese- und Pausenraum.

3. Westerbergplatz: mit Sicht auf die offene Landschaft mit
Sportanlagen und Erholungsräumen.

4. Museumshofplatz: ʻStepping Stoneʼ zur Caprivikaserne, Ausfahrt für
Busse/Bushaltestelle, Taxistellplatz, Kiss & Ride.

Baufelder als flexible Struktur

Die von der Kaserne abgeleitete Struktur mit Baufeldern wird klar durch Gebäude mit unterschiedlicher architektonischer Signatur definiert.

Dem Entwicklungsprogramm folgend, sind die Funktionen in vier
flexibel zu bebauenden Baufeldern untergebracht (von Nord nach Süd, in
möglichem Endzustand):

1. Science to Business Center (FH), Kognitionswissenschaften und
Informatik (Uni).

2. Zukünftige Entwicklungen (Uni/FH/Start-ups), Parkdeck West, Ergo-
und Physiotherapie, Logopädie (FH), Angewandte Wissenschaften
(FH), Kunst und Kunstpädagogik (Uni), Parkdeck Ost.

3. Zukünftige Entwicklungen (Uni/FH/Start-ups), Aqua Bio
Umweltforschung (Uni), Zentralbibliothek (Uni/FH).

4. Mensa (Uni/FH), Hörsaal- und Seminargebäude (Uni/FH)

Die Errichtung und Nutzung der Gebäude ist im konkreten Fall von dem dann
zu erstellenden und durch die Ministerien zu genehmigenden Raumprogramm
abhängig.

Die Gebäude sind zwei- bis viergeschossig, funktional gegliedert und offen
zum zentralen Campusraum. Die Zentralbauten sind die besonderen
architektonischen Ikonen im Campusraum. Dies kommt auch in der
Geschossigkeit zum Ausdruck, zulässig sind hier bis zu sieben Stockwerke.