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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2009

Langer Kamp Braunschweig

Blick in den Park von Osten

Blick in den Park von Osten

Ankauf

Preisgeld: 2.500 EUR

Q2 Zastrow + Zastrow Stadtplanungen

Architektur

Land+

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Leitidee
Die städtebauliche Analyse des Ortes macht deutlich, dass in dem Wohnviertel Grünflächen zur
Steigerung der Lebens- und Wohnqualität fehlen. Deshalb ist der Erhalt der vorhandenen Grünflächen
mit den großkronigen alten Bäumen ausschlaggebend für die Entwicklung unserer städtebaulichen Struktur. Die Neubaufelder sind weitestgehend auf Flächen gelegt, die bereits bebaut sind und durch Abriss verfügbar gemacht werden. Durch das Zusammenwirken von historischen Gebäuden, historischer Umfassungsmauer, altem Baumbestand und Neubebauung entsteht eine einmalige, „gewachsene“ Quartiersatmosphäre. Zugunsten einer großzügigen Grünfläche in der Mitte des Quartiers mit Naherholungs- und Naturerlebnisfunktion entsteht eine qualitätvolle städtebauliche Dichte mit einer
GRZ von 0,25 und einer GFZ von 0,77 auf das Gesamtgrundstück bezogen.

Städtebauliche Struktur
Die städtebauliche Sruktur ist gegliedert in 3 Bereiche:
- Das IV- geschossige Gebäude an der Hans-Sommer-Straße mit Vollsortimenter im EG und Büros bildet
den nördlichen Abschluss des Quartiersparks und schirmt die Wohnbebauung vom Verkehrslärm ab.
- die III-geschossigen Stadthäuserzeilen flankieren den Park östlich und westlich. Am Langen Kamp
werden die Gebäude von der historischen Mauer abgerückt, so dass sich Gartenhöfe bilden und die
Gebäude gewissermaßen im Park stehen. Die beiden östlichen Zeilen überschneiden sich und bilden
die Atmosphäre einer Wohnstraße. Durch das Einfassen mit Gartenmauern und Terrassen entstehen
private Innenhöfe und Gärten, die geeignet sind für das ungefährdete Spielen von Kindern bzw. für
Feste der Hausgemeinschaften.
- Das ehemalige Lazarettgebäude steht frei im Park und bildet seinen räumlichen Abschluss im Süden.
In Korrespondenz zum frei stehenden Torhaus wird ein frei stehendes, II-geschossiges Café – Haus
an der Gliesmaroder Straße platziert.
Während der Innenbereich des Quartiers den Bewohnern zur Naherholung und den Kindern zum ungefährdeten Spielen dient, sind zu den Straßen hin punktuell öffentliche Nutzungen vorgesehen, die zur Integration des neuen Quartiers in das Stadtviertel beitragen:
Im Norden entsteht durch Zurücksetzen und Schrägstellen der Gebäudefront ein Eingangsvorplatz zum Supermarkt, auf dem auch öffentliche Stellplätze vorhanden sind.
Am Langen Kamp wird das ehemalige Pförtnerhaus zum Kiosk umfunktioniert, auf dem Vorplatz sind öff. Stellplätze vorgesehen.
Im Süden im Bereich des Café-Hauses ist die ansonsten vollständig erhaltene historische Umfassungs-mauer unterbrochen und das Gebäude zurückgesetzt, so dass zur Gliesmaroder Straße ein kleiner öff. Vorbereich mit Straßenverkauf und Café-Terrasse entsteht.

Erschließung / Wegenetz
Das Fußwegenetz im Innenbereich ist zu allen Seiten mit der Umgebung verknüpft.
Die 3 Tiefgaragen sind von den flankierenden Straßen aus jeweils erschlossen.
Das Quartier ist somit im Innenbereich autofrei. In den Wohnweg der östlichen Stadthaus-Doppelzeile besteht Einfahrtmöglichkeit für Anlieferung und Rettungsfahrzeuge.

Nutzung Wohnen
Zwei Stadthäuser bilden mit dem offenen, im Treppenbereich überdachten Innenhof, der der Erschließung und dem Spielen dient, ein Hauspaar. Die Häuser haben die gleiche Breite, aber zwei unterschiedliche Längen, so dass sich unterschiedliche Hausgrößen ergeben. Die Nutzung als Wohnung auf einem Geschoß oder als II- bis III-geschossige Maisonettewohnungen sowie Zusammenschalten zweier Hausmodule auf einer Ebene ermöglichen eine Vielzahl von Wohnungsvarianten, mit denen auf unterschiedliche Anfragen des Marktes reagiert werden kann. Durch das vorgelagerte Balkongerüst werden die Einzelhauspaare zu einer Zeile verknüpft und einseitig eine klare Raumbegrenzung geschaffen. Die Balkone können einzeln auch als Erweiterungsfläche der Wohnungen geschlossen werden, wodurch eine lebendige Ansicht entsteht.
Zusammen mit den Mietwohnungen in den beiden Obergeschossen der Seitenflügel des Gebäudes an
der Hans-Sommer-Straße beträgt die Neubau-BGF für Wohnen 7.665 m².
Im ehemaligen Lazarettgebäude entstehen durch Umbau 8 Studios, die auch als Zweitwohnung z.B. für Dozenten der Uni, als Ateliers oder auch als Büros genutzt werden können, sowie 4 größere Altbau-
Wohnungen. Die Gesamtfläche beträgt 1.428 m².

Nutzung Gewerbe / Büro
Büroflächen befinden sich in den oberen Geschossen des Gebäudes an der Hans-Sommer-Straße
sowie im 1. OG des Café-Hauses. Zusammen mit der Fläche des Vollsortimenters (1.656 m²) beträgt
die gewerblich genutzte Fläche 5.516 m² BGF

Beurteilung durch das Preisgericht

Auszug:
Der Entwurf berücksichtigt die bestehenden Gebäude und die Baumsubstanz vorbildlich und ergänzt diese mit drei kammartigen Stadthausriegeln und dem Büro- und Dienstleistungsgebäude an der Hans-Sommer-Straße zu einem städtebaulich schlüssigen Ensemble.
Entwurfsbestimmend ist der große zentrale Innenhof. Dieser wird durch eine durchbindende Bebauung mit unterschiedlichen Funktionsschwerpunkten (Wohnen, Büro und Dienstleistungen) umschlossen.
Dieser integrative Ansatz zeichnet die Arbeit aus, gerade im Vergleich mit anderen Arbeiten, die eher eine Trennung zwischen dem Wohnen und der Büro- bzw. Dienstleistungsbebauung bevorzugt haben.
Gesamtmodell von Osten

Gesamtmodell von Osten

Lageplan

Lageplan

Grundrisse EG Ausschnitt Stadthäuser

Grundrisse EG Ausschnitt Stadthäuser

Blick in den Wohnweg von Süden

Blick in den Wohnweg von Süden

Stadthaus - Blick in den Erschließungshof

Stadthaus - Blick in den Erschließungshof