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einstufiger, begrenzt offener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren (Losentscheid) | 02/2005

Realisierungswettbewerb - "Haus der Evangelischen Kirche"

1. Preis

ama_architekturbüro michael auerbacher

Architektur

Erläuterungstext



Das Haus der evangelischen Kirche schließt als Baustein den Blockrand des Kirchenquadrats. es entsteht eine klare räumliche Situation sowohl zum Straßenraum, als auch zum Hofraum. der vorhandene Baumbestand wird so zum Mittelpunkt und Zentrum des Innenhofs.
Der Zugang zum Haus der Kirche erfolgt von der Kurpfalz- Achse über eine verglaste Foyerzone, die sich im Hauptgebäude als vertikales Erschließungselement (Luftraum, Freitreppe) fortsetzt.
Der Vortragssaal entwickelt sich bandartig über das Foyer in fließender Raumfolge in den Innenhof und bildet zusammen mit dem Erschließungselement "Foyer" ein kreuz.
Dieses lässt als sichtbares Zeichen den Gedanken des kirchlichen Charakters spürbar werden.
Die besondere räumliche Situation des Innenhofs in Verbindung mit dem Foyer und Saal stellt einen Ort mit eigener Identität und Symbolcharakter dar.
Der Innenhof ist sowohl über das Foyer von Westen, als auch über einen Durchgang von Osten zugänglich. Die Eigenständigkeit der beiden Nutzer des Gebäudes bleibt durch eine separate Erschließung für die IHK von Süden gewährleistet. Zufahrt zur TG erfolgt von der Klosterstraße, die Ausfahrt in die Bahnhofstraße.
Die Strukturierung der Obergeschosse ermöglicht vielfältige flexible Nutzungen und Aufteilungen (Zellenbüro, Kombibüro, Seminarräume, etc.).
Die Flur und Kombizonen bilden im Zusammenhang mit Luftraum und Freitreppe Raum für Kommunikation und Interaktion im Sinne eines lebendigen und gemeinschaftsfördernden Gebäudes.
Die Fassadengestaltung ordnet sich dem Gliederungsprinzip des bestehenden Blocks "Kirchenquadrat" unter: Sockelzone, Vordach mit Oberlicht, Obergeschosszone, Terrassengeschoss. Die Bürofassaden werden als Kastenfenster konzipiert. Diese vermitteln eine offene Ausstrahlung und Außenwirkung. Gleichzeitig ist über den Zwischenraum des Fensters (flexibler witterungsabhängiger Sichtschutz) die erforderliche Diskretion z.B. für Beratung gegeben.

Beurteilung durch das Preisgericht



Zur Erläuterung ihres Vorgehens nennen die Verfasser zunächst einige Begriffe wie Kirchenquadrat, Haus der Kirche, Hof, Kreuz. Daraus entwickeln sie die Idee von zwei zum Kreuz überlagernden Faltungen. Ein Mäander entfaltet sich vom Trottoir an der Kurpfalzstrasse zum Neubau an der Klosterstrasse; der andere vom Saal zum entfernten Raum der Stille.
In der Umsetzung zum konkreten Vorschlag ergeben sich dann gewisse räumliche und betriebliche Fragen. So scheint die große Faltung, welche als Wand in der Mitte des Neubaus hochgezogen wird, etwas gesucht. Ebenso sind die durch die Tiefgarage verursachten Treppenstufen zum Hof kaum erwünscht. Die den Eingang bezeichnende Faltung an der Kurpfalzstraße ist eine gute Idee, welche in ihrer Besetzung in der Allmend möglicherweise ein Präjudiz sein würde.
Positiv zu vermerken ist die konsequente Blockrandbebauung durch ursprüngliche Bautiefe und das maßvolle Belegen des Gartenhofes. Die Bürogeschosse ermöglichen – durch den leicht asymmetrischen Querschnitt – Aufteilung als Zellenbüro, Kombibüro und Seminarraum. Über die äußere Erscheinung der Fassaden als Ganzes wird wenig ausgesagt. Dafür werden in einem Fassadenschnitt 1:20, klare Angaben zu einer durchaus machbaren Konstruktion vermittelt.
Anordnung und Zuschnitt des Saales gestatten eine vielfältige Nutzung. Der zwischen Saal und Raum der Stille aufgespannte Hof mit Pergola ist wohl proportioniert.
Insgesamt setzt der Vorschlag das zugrunde gelegte abstrakte Modell in ein sorgfältig durchdachtes architektonisches Werk um.
(Auszug )