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Nichtoffener Wettbewerb (nur für Studenten) | 05/2009

BDLA Niedersachsen+Bremen - Nachwuchswettbewerb 2009 "Mobile Gärten in Celle"

Transplant Pflanz Dich!

1. Preis

Torsten Schlicht

Student*in Landschaftsarchitektur

Kendra Busche

Student*in Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ein liebevoll bepflanztes Einmachglas, eine Schale mit Mauerpfeffer, ein grünes
Terrarium oder der Topfgarten auf dem Balkon. Mobile kleine Gärten, die deutlich
machen, wie groß der Wunsch nach einem Stückchen Natur ist.
Der Container ist eine weitere Form eines mobilen Gartens, auch wenn einem beim
Anblick eines Abrollcontainer anstelle von Garten wohl eher Assoziationen wie
Baustelle, Lärm und Staub in den Sinn kommen. Das krasse Gegenteil ist ein über
und über mit Moos bedeckter Waldboden, dessen sattes Grün eine wohltuende Ruhe
ausstrahlt. Der starke Kontrast zwischen Container und Moos fasziniert.
Eine eigene kleine Landschaft mitten in der Stadt abgestellt. Fast bekommt man den
Eindruck, als würde sich die Natur langsam ihr Revier zurückerobern. Das Moos, das
den Container langsam auffrisst.
In Japan stellt man sich gerne eine kleine Schale mit Moos ins Zimmer, wenn man
keinen eigenen Garten hat. Moos, das in Japan eine lange Tradition hat, wird bei uns
häufig als Unkraut angesehen. Die Gestaltung eines Moosgartens macht deutlich,
wie vielfältig Garten sein kann. Wie mit viel Kreativität auch mit wenigen Mitteln und
sogar mit „Unkraut“ eine kleine Oase entstehen kann.
Die abstrahierten Sporenkapseln der Moose in Form von Lampen verleihen dem
Moosgarten eine gewisse Künstlichkeit, die den Unterschied zwischen Natur und
Garten deutlich macht.
Schon von weitem wecken die Leuchten das Interesse der Fußgänger sich den
Garten näher anzusehen und sich auf den Sitzen am Container niederzulassen.
Zur Konstruktion
Um das Gewicht zu optimieren, wird in den Container ein Metallgerüst eingesetzt,
welches den Garten trägt. Darauf wird ein flaches Wasserbecken platziert, um
Gießwasser aufzufangen und Feuchtigkeit zu speichern. Die nächste Schicht besteht
aus einem modellierten, nährstoffarmen Substrat, auf welchem die vorgezogenen
Moos-Soden gepflanzt werden. Die Soden bestehen aus verschiedenen
Laubmoosarten mit gleichen Ansprüchen. Moose kommen häufig in Gebieten mit
hoher Luftfeuchtigkeit vor, ertragen aber auch problemlos starke Trockenperioden
und starke Temperaturschwankungen. Einige Moosarten wachsen sogar in
trockenen, heideartigen Gebieten. Eine für die Stadt sehr wertvolle Eigenschaft von
Moos ist das Absorbieren von Feinstaub aus der Luft.
Damit kein Substrat in das Wasserbecken gelangt, befindet sich zwischen Becken
und Pflanzschicht ein feinmaschiges Gitter.
Die Sporenlampen werden in das Substrat integriert. Eine wasserdichte Konstruktion
verhindert, dass Feuchtigkeit ins Gehäuse gelangt. Energiesparende LED werden
über Batterien mit Strom versorgt.
Da die Moose eine geschlossene und feste Schicht bilden, können sie beim Neigen
des Containers zum Aufladen auf den LKW nicht abrutschen.
Die Stühle werden an den Rand des Containers eingehängt und können zum
Transportieren leicht wieder abgenommen werden.