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Nichtoffener Wettbewerb (nur für Studenten) | 05/2009

BDLA Niedersachsen+Bremen - Nachwuchswettbewerb 2009 "Mobile Gärten in Celle"

Kurzsichtig

1. Preis

Jakob Gerlach

Student*in Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Konzept des Entwurfes ist es, einen begrenzten Raum optisch groß wirken zu lassen
und gleichzeitig zu versuchen die Umgebung mit einzubeziehen. Der Entwurf zeigt kleine
Räume ganz groß und überrascht durch unterschiedliche Blickbeziehungen und schafft so
Spannung und neue Einblicke.
Beim ersten Hinsehen wirkt der Container wie ein Stück Wald in der Stadt ohne
Besonderheiten. Bei näherer Betrachtung jedoch sind drei fünfeckige Pflanzbeete zu
erkennen. Diese Pflanzbeete sind zu allen Seiten von ca. 90cm hohen Spiegeln umrandet.
Unterbrochen werden die Spiegelwände von ca. 20-30 cm breiten Korridoren, freien
Blickachsen. Sichtbeziehungen zwischen den Beeten und dem Außenbereich werden
hergestellt. Weißer Kies bildet den Bodenbelag der Korridore. Dieser lässt den ohnehin
schon schmalen Raum größer erscheinen als dunkle Bodenbeläge.
Die drei Pflanzbeete sind sehr einfach gehalten und nur mit einer, bzw. zwei Arten
bepflanzt. Blaue Krokusse und gelbe Schafgarben haben jeweils ein Beet für sich. Das
dritte, etwas größere Beet teilen sich rote Prachtspierien und violetten Astern. Im Kontrast
zu den offenen Beeten werden die sie umgebenden Flächen von ca. 130cm hohem
Bambus bepflanzt. Durch seine vielen filigranen Blätter sind einzig die Korridore als
„Gucklöcher“ in den Garten geeignet. Versteckte kleine Gärten mit unterschiedlichen
Blütenfarben und -formen, sowie verschiedenen Wuchshöhen entstehen.
Im Zusammenspiel der Spiegelwände und den einzelnen Beet-Eigenschaften bietet sich
dem Betrachter je nach Blickrichtung und Blickfeld unterschiedlichste
Pflanzenkombinationen. Wer im richtigen Winkel in einen der Korridore blickt, wird
abgesehen von der bunten Farbenpracht auch die unmittelbare Umgebung sehen können.
Somit wird der Blick des Betrachters bewusst auch auf die Gebäude und Aktivitäten in
seiner unmittelbaren Umgebung gelenkt, die nun in einem völlig neuen Kontext gesehen
werden.
Der Betrachter wird dazu eingeladen zu erfahren wie sich kleine Gartenräume im
Stadtgebiet allein durch verschiedenen Blicksituationen selbst gestalten und verändern.
Anmerkung:
Um das zulässige Gesamtgewicht des Containers nicht zu überlasten sollte in den
Container eine Holzkonstruktion, eine Art doppelter Boden, integriert werden. Die Beete
können so nahe der Oberkante des Containers gepflanzt werden, ohne dass er mit
schwerem Substrat aufgefüllt werden muss.