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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

Gutachterverfahren Sporthalle und Freifläche Mariannenstr 47

Teilnahme

Pitz & Hoh . Architektur und Denkmalpflege GmbH

Architektur

Maske + Suhren Architekten und Designer

Architektur

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Stadträumliche Situation
Der Ergänzungsbau zur Sporthalle wird in dem vom Auslober bezeichneten Baufeld errichtet. Maßgeblich für die Einbindung des Baukörpers sind folgende Leitgedanken:
- Herstellung eines auch auf Distanz eindeutig erkennbaren Einganges
- Wahrnehmung der Sporthalle und des Erweiterungsbaues als Ensemble
- Erhalt des schützenswerten Baumbestandes
- Übersichtlichkeit, Vermeidung von Nischenbildungen
Der Baukörper wird unter Ausbildung einer Gebäudefuge L-förmig an die Sporthalle angesetzt, wobei die Eingangsfassade des Anbaus ebenengleich mit der Turnhallenfassade verläuft. Vor der östlichen Grundstücksgrenze ragt das Gebäude um 2,5m vor die Gebäudeflucht - in gleichem Maß wie der historische Eingangsvorbau zur Turnhalle - wodurch ein räumlicher Abschluss der Gesamtanlage erzeugt wird. Ein Vordach in der Flucht dieses Vorsprunges
bindet den Erweiterungsbau zu einem Gesamtvolumen zusammen und markiert den
Eingangsbereich, der bereits von der Tordurchfahrt aus wahrgenommen werden kann.
Für die vorgehängte Fassade wird eine Bekleidung mit glasierten Tonziegeln (z.B. NBKKeramik) im Farbton des Altbaus vorgeschlagen. Durch die Verwendung des auch im Altbau verwendeten Materials, jedoch in moderner Form, wird der Charakter eines zusammenhängenden Gesamtensembles unterstützt und gleichzeitig die Eigenständigkeit der Bestandteile gewahrt.

Architektur
Der Erweiterungsbau ist im Inneren klar und übersichtlich strukturiert: Ein quer liegender Verteiler, der direkt vom Eingang aus erreicht wird, verbindet die Sporthalle und die Umkleideräume für Damen und Herren. Rechts und links neben dem Eingang liegen die Umkleidebereiche für die Betreuer, von denen der zur Halle hin orientierte Bereich rollstuhlgerecht ausgeführt wird. Alle Umkleideräume werden über Fensterbänder in den Oberwänden natürlich belichtet und belüftet. Die hinter den Umkleiden liegenden Wasch- und Duschbereiche werden mittels eines durchgehenden Oberlichtbandes zenital belichtet und belüftet.
Der Flurbereich ist mit raumhohen Verglasungen und Fenstertüren über seine gesamte Länge zu einem Innenhof orientiert. Flurbereich und Innenhof gewinnen über die räumliche Abschirmung nach Süden eine besondere Aufenthaltsqualität, die für besondere Nutzungen, Trainingsgespräche, Gymnastik im Freien o.ä. genutzt werden kann. Der Innenhof selbst ist so groß dimensioniert, dass die vorhandenen Bäume, insbesondere auch der sehr schön gewachsene Birnbaum, die Baumaßnahmen unbeschadet überstehen. Gleichzeitig bleibt die natürliche Belichtung und Belüftung der Räume im Bestandsgebäude gewährleistet.
Ein Abstellraum für Garten- und Spielgerät ist in das Gebäudevolumen integriert und wird über Tore, die als „Tapetentüren“ nicht störend in die Fassade integriert sind, erschlossen.

Außenanlagen
Der vorgefundene Bestand ist geprägt durch eine großzügige, langgestreckte Fläche mit hochgewachsenen, erhaltenswerten Bestandsbäumen und dem historischen
Haupterschließungsweg, der in seiner Breite und Lage erhalten und gewürdigt wird. Im vorliegenden Konzept wird diese Situation ergänzt durch einen behinderten-gerechten, farbigen Asphalt - Spielweg, der sich an zwei Stellen aufweitet und rückengeschützte Aufenthaltsbereiche an den Bestandsmauern schafft. Im direkten Bereich der integrierten Bestandsbäume sind Wurzelschutzbrücken vorgesehen. Am Ende des Bestandsweges führt eine kleine Treppe auf das etwas höher gelegene Niveau des Eingangsbereiches des Neubaus. Hier entsteht in der Verlängerung des Weges eine kleine Platzsituation. Als Material wird
Großsteinpflaster entsprechend des historischen Weges, allerdings mit gesägter Oberfläche vorgeschlagen. Die großzügige Freifläche wird als Rasenfläche ausgebildet, die Raum für freies Spiel bietet. Vorstellbar ist eine Kleinspielfläche, einfach mit z.B. Holzeinfassung markiert. Platz für z.B. eine Schaukel und Sandspiel findet sich zwischen den Wegegabelungen des neuen Spielweges. Im hinteren Bereich steigt das Gelände leicht an. Über Rasenwellen, von denen aus
man das Treiben beobachten kann, wird der Höhenunterschied überwunden.
Für den kleinen Innenhof mit Birnbaum wird eine schlichte und flexibel nutzbare Kiesfläche vorgesehen, die vom Neubau aus über eine kleine Treppe erreichbar ist.