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Einladungswettbewerb | 06/2009

Stadtwerder – Wohnen zwischen den Flüssen, Neubau von 2 Wohngebäuden an der kleinen Weser

Ankauf

Peter Bastian Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Stadtwerder – Wohnen zwischen den Flüssen


Einleitung / Städtebauliche Einbindung

Das Planungsgebiet befindet sich auf dem Stadtwerder auf dem ehemaligen Grundstück der Stadtwerke Bremen südöstlich und nordwestlich des Wasserturms. Der Stadtwerder, eine Halbinsel nahe der Bremer Altstadt, erstreckt sich im Norden der Neustadt zwischen der Weser und der in Höhe der Teerhofspitze in sie einmündenden Kleinen Weser. Die zentrale Lage in der Stadt und die gleichzeitige Nähe zur Natur und zum Wasser machen den Stadtwerder für die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers besonders interessant.

Die beiden Gebäude stehen einerseits in der Achse „umgedrehte Kommode“ (Wasserturm), der Pumpenhäuser und des geplanten Hochschulgebäudes, anderseits sorgen sie für die Verbindung der Teilflächen A und B. Mit ihrem miteinander korrespondierenden Äußeren funktionieren sie als Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Planungsgebieten. Der öffentliche Grünraum fließt zwischen den beiden Gebäuden hindurch bis zum Weserufer.

Es ist im Rahmen der städtebaulichen Rahmenbedingungen eine hochwertige Lösung in Bezug auf die Grundrissorganisation und die Materialität geschaffen worden, die aufgrund ihrer Flexibilität bei der Gestaltung des Wohnungsschlüssels eine hohe Wirtschaftlichkeit aufweist.



Erschließung

Die Erschließung erfolgt über die Werderstraße, die über die geplante Querstraße „Planstraße A“ und einer Ringerschließung, die Erreichbarkeit des Baugebietes sichert. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt von der nordöstlich gelegenen Verbindungsstraße zwischen „Planstraße A“ und „Planstraße B“.
Die fußläufige Erschließung der Gebäude erfolgt jeweils über deren Nordwest-Seite. Hier befinden sich die überdachten Eingänge zu den Wohnungen.



Gebäudestruktur

Allgemein >
Laut Masterplan ist es gewünscht, die beiden Baukörper als Bindeglied zwischen den Planungsgebieten zu realisieren. Zwei sich gleichende Baukörper, die in ihrer Länge auf das Weserufer reagieren und sich in ihrer Breite auf die gegenüberliegende Bebauung beziehen, schlagen die Brücke über die Achse hinweg.
Aufgrund dieser Zielsetzung ist eine Anpassung der Gebäudebreite des kleineren Baukörpers analog zu Gebäudebreite des größeren Baukörpers auf 18,00 m sinnvoll. Für den Fall, dass aus nicht direkt ersichtlichen Gründen die ursprüngliche Breite zwingend einzuhalten ist, ist eine Anpassung jedoch durchaus möglich.

Das Gebäude basiert auf einer Maßordnung, die sich aus dem Hauptraster von 7,35 / 4,375 m und dessen Aufteilung in ein Bandraster 50,0/50,0 m und ein Feldraster von 6,85/3,875 m zusammensetzt.
Die Einordnung der Wohneinheiten in diese Maßmodule ermöglicht eine wirtschaftlich optimale Lösung.

Es entstehen 35 Wohneinheiten, die flexibel zusammenschaltbar, bzw. erweiterbar sind. Aufgrund dieser Flexibilität kann der Wohnungsschlüssel der Marktsituation entsprechend angepasst werden. Eine 2- und eine 4-Zimmer-Wohnung sind in zwei 3-Zimmer-Wohnungen umwandelbar. Außerdem können zwei 2-Zimmer-Wohnungen zu einer 4-Zimmerwohnung zusammengeschlossen werden.

Die Erschließungskerne werden über einen durchgesteckten Luftraum belichtet.
Die barrierefreie Erschließung ist über einen ebenerdigen Zugang zum Foyer und einen Aufzug gewährleistet
Die lichte Raumhöhe beträgt 2,75 m.

Grundrisse >
Die Eingangssituation kennzeichnet sich durch ein Vordach und ein repräsentatives Foyer aus. Von hier aus können die Wohnungen über den einseitig zugänglichen Aufzug oder über das helle Treppenhaus mit seinem inszenierten Lichtraum erreicht werden.

Die Erschließungszone liegt mittig im Gebäude, so dass die Wohnungen in die privaten Schlafbereiche und den offenen Wohnbereich zoniert sind. Großzügige Entrées mit Garderobe empfangen den Bewohner oder Gast und bilden den Übergang zwischen Schlaf- und Wohnbereich.
Die Flexibilität der Grundrisse erlaubt es je nach Bedarf ein Schaltzimmer der einen oder der anderen Wohnung zu zuschlagen. Die Schlafzimmer können mit einem 2,00 x 2,00 m großem Bett und einem 3,00 m langen Schrank möbliert werden.

Die Küchen sind offen gestaltet, können aber bei Bedarf problemlos geschlossen werden. Die Orientierung der Küchen zum Außenraum ist grundsätzlich gegeben.
Die Wohnbereiche verfügen über eine Wand, die Stellfläche für Schrankmöbel bietet, jedoch auch den Anschluss eines Kamins ermöglicht.

Die Balkone und Terrassen richten sich bei beiden Gebäuden nach Südosten und Südwesten aus. Die Balkone verfügen über eine Tiefe von 2,50 m. Die Terrassen sind 4,00 m tief, so dass eine großzügige Außenmöblierung möglich ist.

Tiefgarage >
Die Tiefgarage wird über eine Rampe, die im Vergleich zu einem Autoaufzug im Unterhalt kostengünstiger ist, von der Verbindungsstraße zwischen „Planstraße A“ und „Planstraße B“ erschlossen. Optional kann durch den Wegfall eines Zimmers in der Nord-Ecke des Gebäudes ein Autoaufzug angeordnet werden.
Im kleinen Gebäude mit 15 Wohneinheiten sind 15 Stellplätze und im größeren Gebäude mit 20 Wohneinheiten 22 Stellplätze untergebracht. Die Abstellräume der Wohnungen, sowie die allgemeinen Abstellräume sind den Erschließungskernen zugeordnet.


Fassade
Die Gebäude stellen sich als Kuben mit einer massiven Hülle dar, die jedoch mit ihren großflächigen horizontal geprägten Ausschnitten auf der Südwest-, Südost- und Nordwest-Seite eine offene Leichtigkeit ausstrahlen. Das Spiel zwischen massiven, geschlossenen Flächen und großzügigen Öffnungen, sowie die klare Gliederung der Fassade ermöglichen die Ablesbarkeit der Wohneinheiten und garantieren somit eine leichte Orientierung im Gebäude.

Großzügige bodentiefe Öffnungen mit Alu-Drehflügeln belichten und belüften die Räume in den Schlafbereichen zur Nordwest-Seite hin. Der Wohnraum kann über großflächige Alu-Schiebeelemente zu den Balkonen und Terrassen im Südosten und Südwesten hin geöffnet werden. Die vorgehängten, mit Holz belegten Balkone, die optisch auf der Decke aufliegen, erweitern den Wohnraum in den Außenraum hinein.

Sandfarbener Klinker im Dünnformat unterstreicht die horizontale Schichtung des Gebäudes. Der Schutz vor der Sonne wird durch außen liegende Raffstore erbracht, die den Bewohnern eine individuelle Steuerung des Lichteinfalls ermöglichen.


Energie
Die gängigen Energie-Standarts werden eingehalten. Die Energieversorgung erfolgt über Gas. Eine auf dem Dach installierte Solaranlage sorgt für einen Anteil an regenerative Energie.


Außenraumgestaltung
Ein Wegesystem aus Rampen sorgt für den Niveauausgleich zwischen Straße und Eingangsfoyer. Diese Zuwegung ist „eingefräßt“ in eine flächige Hecke.

Die Zonierung von privatem und öffentlichem Außenraum wird durch den flächigen Einsatz von Hecken erzeugt.
Die Fläche zwischen den Gebäuden steht als öffentlicher Grünraum zur Verfügung.

Die Spielplätze der beiden Häuser orientieren sich zum öffentlichen Grünraum und sind von den Gebäuden aus leicht zu überblicken.
Grundriss

Grundriss

Innenraum

Innenraum

Lageplan

Lageplan