modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Erweiterung Sportpark Pöcking mit "Haus der Bürger und Vereine"

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

RENDERBAR 3D Visualisierung

Visualisierung

Erläuterungstext

Bez+Kock Architekten

Erläuterungsbericht
Haus der Bürger und Vereine im Sportpark Pöcking

Städtebau – Ausbau des Sportparks in drei Schritten
Der Neubau des Hauses der Bürger und Vereine stellt den ersten wichtigen Schritt bei der Neuordnung des bestehenden Sportparks in Pöcking dar. Die künftig von der Gemeinde avisierten Realisierungen von Trainingszentrum und Sporthalle werden weitere wichtige Bausteine zur Vervollständigung des Ensembles in den künftigen Jahren sein. Wesentliches Anliegen des vorliegenden Konzeptes ist es deswegen, dass der Sportpark in jedem der drei Bauabschnitte eine tragfähige städtebauliche Disposition bietet, so dass zu keiner Zeit der Eindruck eines unfertigen Torsos entsteht.
Aus diesem Grund werden die drei Baukörper windmühlenartig versetzt auf dem Baufeld angeordnet, was den drei Häusern eine gewisse städtebauliche Autonomie verleiht und gleichzeitig aber ein räumliches Zusammenwirken ermöglicht. Das Haus der Bürger und Vereine als erster Bauabschnitt orientiert sich mit seinem Zugang und Gesicht zu einem attraktiven vorgelagerten Platz in Richtung Ortszentrum. Dieser vielfältig bespielbare Platz empfängt die ankommenden Besucher mit einladender Geste, gleich ob Sie den bestehenden Fuß- und Radweg von der Ortsmitte oder die neu geordneten KFZ-Stellplätze benutzen. Es entsteht schon im ersten Bauabschnitt eine eindeutige außenräumliche Situation, die bei Verwirklichung des zweiten Bauabschnittes (Trainingszentrum) eine zusätzliche räumliche Fassung am nördlichen Platzrand erhalten wird. Die Zugänge beider Gebäude orientieren sich zum gemeinsamen Vorplatz, während der westlicher Bereich des Baufeldes unangetastet bleiben kann. Die im dritten Bauabschnitt vorgesehene Sporthalle ergänzt das Ensemble dreier verwandter Gebäude in Richtung Westen und wird über einen weiteren Platzraum zwischen Trainingszentrum und Haus der Bürger und Vereine erschlossen. Die derzeit bestehenden Vereinsgebäude grenzen ebenfalls an den gemeinsamen Vorplatz an und werden somit selbstverständlicher Bestandteil des neuen Gesamtgefüges.
Die Pkw-Erschließung kann zukünftig über eine Zufahrt von der Weilheimer Straße her erfolgen. Dies vereinfacht die Erschließung und senkt die Lärmemission für die Wohnbereiche an der Keltenstraße.. Über die neu geschaffene Stichstraße werden die bestehenden sowie die zusätzlich geschaffenen Stellplätze auf kürzestem Wege erschlossen, die Stockbahn kann am angestammten Platz verbleiben. Durch die Anordnung der Zufahrt unmittelbar von der Weilheimer Straße entsteht eine aufgewertete Adressbildung des Sportparks am westlichen Ortseingang Pöckings.
In ihrer äußeren Erscheinung zeigen sich die drei Häuser als eingeschossige Holzgebäude mit fein profilierter vertikaler Holzlattung. Jedes der Gebäude ist entsprechend seiner innenräumlichen Anforderungen in der Höhe gestaffelt, was außenräumlich zu einer angemessenen Massstäblichkeit der Baukörper in der Umgebung führt und gleichzeitig das bauliche Volumen minimiert (Investitions- und Folgekosten). Das sorgfältig proportionierte Wechselspiel von geschlossener Holzfassade und großzügig eingeschnittenen Verglasungen im Bereich übergeordneter Räume verbindet zeitgenössische Architekturelemente mit handwerklich traditionellen Bauweisen und formuliert so eine angemessene Antwort auf das heutige Bauen im ländlichen Raum.
Die Holzfassaden der Baukörper werden bei Nacht verdeckt aus dem Boden heraus angeleuchtet und tauchen die Umgebung so in ein warmes Licht. Ergänzt durch einige Lichtstelen entlang der Erschließungswege kann so eine angenehme und sichere Nachtsituation innerhalb des Sportparks gewährleistet werden.
Freianlagen – Neuordnung und Aufwertung des Bestandes
Durch eine differenzierte Freiraumgestaltung werden die Neubauten in den Sportpark eingebunden und erhalten eine neue, attraktive Anbindung in Richtung Ortskern Pöcking.
Wichtigstes Element der Umgestaltung ist ein „Grüner Platz“, an dem sich zum einen bestehende und neue Gebäude zu einer gemeinsamen Adresse gruppieren und der zum anderen die vom Parkplatz kommenden Besucher zum Bürgerhaus und in den Sportpark leitet. Der Grüne Platz besteht aus einer großzügigen Rasenfläche, die durch Wege unterschiedlicher Breite gegliedert wird. Der Bereich vor dem Bürgerhaus ist eben und kann multifunktional für Veranstaltungen genutzt werden, nach Süden hin fungieren die Querwege als Sitzstufen und fangen so das leicht abfallende Gelände als Rasenterrassen (Sitzgelegenheiten) auf. Der Grüne Platz wird vom Parkplatz aus erschlossen, der unter weitgehendem Erhalt des wertvollen Baumbestandes neu geordnet wird. Die jetzige Erschließungsstraße wird zu einem „Sportparkweg“ aufgewertet und dient vornehmlich Fußgängern und Radfahrern auf ihrem Weg in den Sportpark. Der Sportparkweg wird an seinem Beginn durch einen kleinen Fahnenplatz markiert und führt durch Baumreihen betont zur Mitte des Sportparks sowie weiter zum angrenzenden Wald.
Die bestehenden Sportfelder (Stockbahn und Mini-Spielfeld) werden erhalten und in die Gesamtfigur integriert. Das Mini-Spielfeld wird nach Süden und Osten durch einen Rasenwall mit Sitzgelegenheit gerahmt. So wird das Spielfeld besser nutzbar und besser eingebunden; wieder wird der Lärm für die Wohnbebauung reduziert. Hierzu trägt auch der neue Baumbestand bei, der Parkplatz und Spielfelder locker überspannt und sich zur Keltenstraße hin verdichtet.
Das Bürgerhaus erhält an dessen Südseite eine überdachte Außengastronomiefläche, von deren erhöhter Lage man einen schönen Blick in den Sportpark hat. Das gleiche gilt für einen Biergarten (wassergebundene Decke, Kastanien) der südlich des Sportparkweges liegt und von der Bürgerhaus-Gastronomie genutzt werden kann. Die Westflanke des Geländes wird als Rasen/Wiese mit einzelnen großkronigen Laubbäumen gestaltet. So bleibt die besondere Qualität des Ausblicks auf den Waldrand erhalten und wird vom Bürgerhaus mit dessen verglaster Westseite besonders in Szene gesetzt.
Haus der Bürger und Vereine – Vielfältig nutzbarer Mittelpunkt des Sportparks
Das Haus der Bürger und Vereine verfügt über vier Seiten unterschiedlichen Charakters die aus deren unterschiedlicher Funktion entwickelt wurden. Mit seiner langgestreckten Ostfassade orientiert es sich zu den vom Ortszentrum ankommenden Gästen. Die Türen des gläsernen Foyers öffnen sich auf großer Breite zum Vorplatz der zum attraktiven Sommerfoyer werden kann. Die Südfassade des Hauses gehört der Gastronomie, deren vorgelagerte Außenbewirtschaftung zum angrenzenden Sportplatz ausgerichtet ist. Auf der Westseite des Hauses öffnet sich der große Saal mit einem Panoramafenster zur Grünanlage die am Horizont vom angrenzenden Wald gerahmt wird. Die kurze Nordfassade des Hauses dient der Andienung und nimmt die Bühne und deren Nebenräume auf diskrete Weise auf. Durch diese vier Gesichter entsteht ein abwechslungsreiches Gebäude mit eindeutig definierten Innen-Außen-Bezügen.
Bühne, beide Säle sowie der Gastraum des Restaurants sind in einer Flucht angeordnet und lassen sich durch mobile Trennwände bei Bedarf zu einem vielfältig bespielbaren Großraum verbinden der über einen reizvollen Blick nach Westen Verfügt. Der Saal lässt sich im Sommerhalbjahr in den angrenzenden Grünraum öffnen und kann als Grüner Salon dienen. Restaurant und beide Säle können im Falle getrennter Nutzung unabhängig aus dem gemeinsamen Foyer erschlossen werden. Die Bühne wird als bodenintegriertes Hubpodest ausgeführt, das wahlweise auf Saalniveau abgesenkt werden kann. Eine Höhenstaffelung oder Erweiterung der Bühne in den Saal ist durch mobile Elemente jederzeit möglich. Die Andienung erfolgt verdeckt an der Nordseite des Hauses mit unmittelbarer Anbindung an Lager und Bühnenbereich. Ein Lastenaufzug bindet das große Lager und die Künstlergarderobe im UG an.
Die Küche besetzt die funktional wichtige Schnittstelle von Foyer, Restaurant und Saal und kann somit sämtliche Bereiche auf kurzem Wege andienen. Die Stüberl der Kegler und Schützen befinden sich unter der Küche und werden über einen Aufzug versorgt. Das Restaurant orientiert sich zur südlich vorgelagerten Terrasse, die von Sonnensegeln gedeckt einen Blick zu den Sportanlagen freigibt. Ein unabhängiger Zugang zum Restaurant ist von Süden möglich. Die geschosshoch verglaste Fassade lässt Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen. Die Terrasse befindet sich aufgrund der natürlichen Topographie um etwa 1m über dem querenden Sportparkweg auf dessen gegenüberliegenden Seite zusätzlicher Platz für eine Außengastronomie mit Biergartencharakter direkt am Sportplatz geschaffen wird.
Kegler und Schützen, sowie die Nebenräume der Küche sind im Untergeschoss angeordnet. Der Weg zu den Kegelbahnen führt im Bereich des Restaurants hinab ins Untergeschoss. Die Bahnen selbst befinden sich unter dem Foyer des Hauses der Bürger. Das Stüberl verfügt über einen unmittelbaren räumlichen Kontakt zu den beiden Kegelbahnen. Der Schießstand wird unter Ausnutzung der Topographie an der Süd-Westecke des Hauses unabhängig erschlossen. Dieser Zugang dient ebenfalls der diskreten Anlieferung der Restaurantküche. Umkleiden und Nebenräume sind auf kurzem Wege erreichbar, das Stüberl hat einen guten räumlichen Blickbezug zum eigentlichen Schießstand. Eine zusätzliche Anbindung ans Untergeschossfoyer des Hauses der Bürger und Vereine ist gegeben. Sowohl Schießstand als auch Kegelbahn werden als Raum-in-Raum-Konstruktion ausgeführt um den Betrieb im übrigen Haus nicht zu beeinträchtigen.
Alle oberirdischen Bauteile werden als Holzständerkonstruktion mit außenseitig aufgebrachter feiner vertikaler Bretterschalung aus silberfarbig lasiertem Lärchenholz errichtet. Die gewählte Lasur nimmt die Patinierung des Holzes vorweg und schafft somit ein dauerhaftes und hochwertiges Erscheinungsbild. Der Holzbau erlaubt einen hohen Grad an Vorfertigung und somit eine zügige und wirtschaftliche Erstellung des Hauses. Die Wahl des heimischen Baustoffes Holz als nachwachsendem und somit ressourcenschonendem Baumaterial spielt eine zentrale Rolle bei der Konzeption eines nachhaltigen Gebäudes. Das Untergeschoss wird konventionell in Stahlbeton errichtet. Der stützenfreie Saal wird von Leimbindern überspannt. Die Beheizung des Hauses erfolgt über ein internes Blockheizkraftwerk, welches bereits ausreichend für die beiden künftigen Bauabschnitte dimensioniert werden kann. Das Regenwasser der Dachflächen wird gesammelt und findet für die WC-Spülung sowie für die Bewässerung der Aussenanlagen Verwendung.
Trainingszentrum
Der Zugang zum Trainingszentrum führt vom Vorplatz in ein quer angelegtes Foyer an dessen beiden Seiten die zwei Trainingsräume angeordnet sind. Der kompakt organisierte Block an Nebenräumen befindet sich in Gebäudemitte und verfügt über eine geringere Gebäudehöhe. Ein Zugang zu den Trainingsräumen ist sowohl über die Umkleidebereiche (für die Sportler) als auch direkt über das Foyer (für Besucher) gegeben. Die Trainingsräume selbst öffnen sich jeweils zu zwei Seiten über Eck ins vorgelagerte Grün.
Sporthalle
Die Zweifachsporthalle wird über ein sparsam geschnittenes Foyer betreten, das den notwendigen Raum schafft um vor oder nach dem Sport aufeinander zu warten. Der Weg zu den Umkleiden erfolgt entlang eines gläsernen Flures der reizvolle Blicke ins Grün freigibt. Der hallenseitige Turnschuhgang ermöglicht die unabhängige Erschließung beider Hallenhälften. Die Halle selbst öffnet sich zum Wald hin, ihre Stirnseiten sind zur Vermeidung von Blendung geschlossen gehalten.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Grundriss EG

Grundriss EG

Schnitte

Schnitte

Detailausschnitt

Detailausschnitt