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Offener Wettbewerb | 02/2010

Archäologisches Zentrum Mainz

Eingangshof

Eingangshof

Anerkennung

hjp architekten PGmbB _ Prof. Jürgen Hauck, Herbert Osel

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die vorgeschlagene Verteilung des baulichen Volumens auf dem Wettbewerbsgrundstück wird eine campusartige Struktur von freistehenden Solitären im Park angestrebt. Der
Entwurf bricht damit bewusst mit der angrenzenden städtischen Blockstruktur und nimmt die Fortführung der Grünflächen südlich der Bahngleise als Motiv auf, was angesichts der beengten Grundstücksverhältnisse nicht zu überzeugen vermag.
Die Gebäudehöhen nehmen Bezüge zur Nachbarschaft auf. Hinsichtlich Kubatur und Materialität setzen sich die vier Einzelbaukörper jedoch konsequent von der Nachbarschaft ab.
Das lediglich 2-geschossige Gebäude für Sonderausstellungen vermag als Auftakt zur Rheinstrasse keine echte Landmarke am Stadteingang zu setzen. Individualverkehr und Fußgänger
werden rechtzeitig getrennt, sodass auf dem Campus verkehrsfreie Platzbereiche entstehen. Der vorgegebene baurechtliche Einfügungsrahmen wird eingehalten. Die vorhandenen Wegeverbindungen von Westen Süden und Osten werden gleichermaßen aufgenommen und miteinander verknüpft. Der Außenraum wird zentrales Verbindungselement des Museumscampus. Durch die Aktivierung des gesamten Areals werden vielfältige Blickbezüge auf das Gebäudeensemble aus allen Richtungen ermöglicht.
Zwischen den drei Hauptgebäuden spannt sich ein zentraler Platz auf, von dem aus die Gebäude erschlossen werden. Dieser liegt jedoch nicht in direkter Fortführung der Neutorstraße,sondern ist leicht nach Osten versetzt. Hiervon isoliert liegt die Sonderausstellungshalle im südlichen Abschnitt des Areals.
Der Entwurf sieht eine klare funktionale Trennung der Funktionseinheiten in ein Institutsgebäude und drei Ausstellungsgebäude vor, die dem Raumprogramm gut entsprechen. Durch die Anordnung der Bibliothek im Erdgeschoss verfügt jedes Gebäude über eine belebte Erdgeschosszone. Über das Untergeschoss sind alle vier Gebäude miteinander verbunden, allerdings
nur für eine interne Nutzung. Der Andienungshof wird verkürzt, erfüllt jedoch seine Aufgabe.
Jedes Ausstellungsgebäude verfügt über separate Foyers. Dadurch sind Synergieeffekte zwischen den Ausstellungsbereichen (Zugangskontrolle, Kasse, Garderobe etc.) nicht möglich. Dies wird durch die Ausgliederung des Sonderausstellungsbereiches noch verstärkt.
Besucher sind gezwungen die Gebäude zu verlassen, um in die verschiedene Ausstellungsbereiche zu wechseln.

Im Inneren weisen die Gebäude Räumlichkeiten mit guter Belichtungssituation aus. Insbesondere das Institutsgebäude zeigt eine optimale Raumgliederung und Belichtung. Attraktive
Kommunikationsräume sind vorgesehen.
Das Ensemble zeigt sich als Familie von Kuben, die in der Fassadengestaltung jeweils ein eigenständiges Thema formulieren. Großzügige Fensteröffnungen ermöglichen Einblicke in die Ausstellungen. Aus der Baukörperkomposition entsteht eine Folge abwechslungsreicher Freiräume, die
unterschiedliche Nutzungsqualitäten bieten können. Leider fehlen entsprechende Aussagen, weshalb das vorgeschlagene Baumraster so stereotyp angewendet werden soll. Überdies
impliziert der Campus eine tiefliegende und durchgehende Ebene, die dem bewegten Relief nicht gerecht wird und die Chancen zur Vernetzung mit der südlichen Parklandschaft nicht
wahrnimmt.
Durch die Aufteilung in mehrere Gebäude wird ein hohes Maß an Gemeinschaftsflächen und Verkehrsflächen notwendig, was die Wirtschaftlichkeit einschränkt, die bestehende Einteilung
der Institutionen verfestigt und eine spätere Veränderung stark einschränkt.
Modell

Modell

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansicht

Ansicht

Blick zum Rhein

Blick zum Rhein