Offener Wettbewerb | 02/2010
Archäologisches Zentrum Mainz
Perspektive Stadteingang
Engere Wahl
Architektur
Erläuterungstext
STÄDTEBAU
Vervollständigung des südlichen Stadteingangs
Neuinterpretation des historischen Stadtraums mit
Museumsgasse
Museumshof
Museumsplatz
das Archäologische Zentrum wird Teil des öffentlichen Raums
Schaffung eines neuen Museumsquartiers gemeinsam mit dem Museum für antike Schifffahrt
FREIRAUMKONZEPT
"Lichtlinien" stehen als Zeichen für das Verkehrsnetz - Straßen und Schiffahrtsverbindungen - des römischen Weltreichs. Der Standort Mainz - einer von mehreren Kreuzungspunkten der "Lichtlinien" wird symbolisch durch das neue Gebäude markiert
roter Sandstein bildet als regionaler, edler Baustoff den Boden für den öffentlichen Hauptweg
anthrazitfarbener Gussasphalt unterstreicht als fugenloser flächiger Bodenbelag die Lebendigkeit der Fassade und setzt einen zeitgemäßen Akzent
Fontänen und Wasserbecken ergänzen die Gestaltung des Stadteingangs bzw. Museumsplatzes und erhöhen die Aufenthaltsqualität, metalleingefasste Motivwände dienen als Gestaltungselement von Durchgängen und Abgrenzungen
ERSCHLIESSUNGSKONZEPT
Passanten/Besucher
Neuinterpretation der historischen Wegeführung
das Archäologische Zentrum wird als Teil des öffentlichen Wegenetzes auch für Passanten erlebbar
die vorhandenen Wegebeziehungen werden erhalten und gestärkt
das Archäologische Zentrum wird ein neuer Baustein der kulturellen/landschaftlichen Attraktionen
Einbeziehung des Museums für antike Schifffahrt zu einem neuen Museumsquartier
der Museumseingang Richtung Süden öffnet sich zur Bushaltestelle/ÖPNV - leichte Orientierung für Ortsunkundige
motorisierter Verkehr
Anlieferung als Umfahrtslösung im neu geschaffenen "Zwischenraum" am Museum für antike Schifffahrt
der Hof zwischen dem Museum für antike Schifffahrt und dem Archäologischen Zentrum wird gemeinsam genutzt
TG-Einfahrt überdacht im Material des Platzes mit Sitzstufen als gestalteter Hintergrund zum Parkhaus
Umfahrt für Reisebusse am Parkhaus, die Ankunft der Reisegäste erfolgt über den museumsseitigen Haltepunkt, der Halteplatz wird zur Parkhausseite vorgesehen
GEBÄUDEKONZEPT
Neuinterpretation des historischen Stadtraums mit
Museumsgasse (laut)
Museumshof (leise, geschützt)
Museumsplatz (laut)
neue öffentliche Passage durch den Gebäudekomplex
durch den frei zugänglichen Museumshof können Inhalte auch für den Passanten öffentlich gemacht werden - das Interesse für die Archäologie wird geweckt/verstärkt
durch zusätzliche Nutzungen wie z.B. das exponiert gelegene Bistro kann man sich "unverbindlich" mit dem neuen Ort vertraut machen
der Gebäudekomplex hat eine kompakte Bauweise mit geringem Erschließungsaufwand und flexiblen Grundrissen. Die unterschiedlichen Gebäude- bzw. Raumtiefen die sich aus dem Anforderungsprofil ergeben, können durch die horizontale Staffelung flexibel und einfach umgesetzt werden.
NUTZUNGSKONZEPT
horizontal geschichtete, klar getrennte Nutzungsbereiche, im wesentlichen:
UG: Depots, Lager, Technik, Tiefgarage
EG: Werkstätten, Foyerbereich, Sonderausstellung
OG1: Dauerausstellung
OG2: Forschung und Lehre, Bibliothek
OG3: Verwaltung, Verlag
Vorteil:
niedriger Erschließungsaufwand
klare Nutzerführung
großzügige zuammenhängende Bereiche
hohe Flexibilität
KONSTRUKTION
Der vorliegende Wettbewerbsentwurf wird als fugenlose Stahlbeton-Skelettkonstruktion ausgebildet, die wesentlichen konstruktiven Elemente sind:
Flachdecken aus Beton
Wandscheiben und Erschließungskerne zur Aussteifung
Grundfeste Stützen – so weit wie möglich – zur Vermeidung von Abfangungen
Ausgehend von einem Fassaden- und Ausbauraster von e=1,25 m ist in Gebäudelängsrichtung ein Stützenabstand von e= 7,50 m vorgesehen. Für die Flachdecke bedeutet dies bei einer Punktlagerung eine Deckendicke von h=30 cm. Das Ausbauraster ist im Regelfall um ein halbes Maß (e= 62,5 cm) gegenüber dem Achsraster versetzt.
Trotz des zu erwartenden höheren Bewehrungsstahlbedarfs pro m² Deckenfläche wird der Flachdecke aus folgenden Gründen der Vorzug gegeben:
1. Reduzierung der Geschosshöhe bei gleichzeitiger Optimierung der lichten Raumhöhe
2. Reduzierung der Fassadenflächen und des Gebäudevolumens
3. Aufgrund ebener Deckenuntersichten ergeben sich vereinfachte Installationsarbeiten
für die technische Gebäudeausrüstung und für den Trockenbau
4. Aktivierung von Speichermasse
Da die Flachdecken als Speichermasse aktiviert werden sollen, können wahlweise wasser- oder luftgeführte Systeme eingebaut werden. Beim Einbau dieser in Plattenmittelfläche eingelegten Systeme ist darauf zu achten, dass die Leitungen in der Ebene mäandrierend eingebaut werden. Zuleitungen liegen im Bodenaufbau. Entlang des Fassadenrandes und im Bereich hoher Lastkonzentrationen werden Tabuzonen definiert, die Querschnittsschwächungen infolge der Leitungen dort vermeiden wo sie statisch konstruktiv nicht gewollt sind.
In den Ausstellungsbereichen des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses entfallen einzelne Stützen aufgrund des gestalterischen Wunsches nach Offenheit und Transparenz. In diesen Bereichen werden die Decken dicker abgebildet, um die Auflast aus den 1 bis 2 darüberliegenden Geschossen abzufangen. Der Aufwand für die Abfangungen wird minimiert im Wechselspiel zwischen „intensiven“ Konstruktionen und der Schaffung stützenfreier Räume.
Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die Erschließungskerne und einzelne Wandscheiben.
Bezüglich der Fundamentierung wird den Vorgaben der Gründungsempfehlung gefolgt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann von einer Flachgründung ausgegangen werden. Da das Gebäude nicht vollständig unterkellert ist, sind die Fundamente an der Schnittstelle zwischen unterkellerten und nicht unterkellerten Bereichen entsprechend abzutreppen.
BAUSTOFFE; MATERIALIEN UND FARBIGKEIT
MATERIALWELT RHEINLAND-PFALZ
Zusammenführung der Materialwelt Rheinland-Pfalz zu einem überregionalen Baustein, unter anderem mit:
rotem Sandstein
Schiefer (Fassade außen)
Kontrast innen und außen, durch
hell und dunkel
offen und geschlossen
Glas und Schiefer
durch den transparent gestalteten Innenhof können Inhalte auch für den Passanten öffentlich inszeniert werden, z.B. durch Beleuchtungsakzente im Gebäudeinneren
MATERIALKONZEPT AUSSTATTUNGSELEMENTE
genereller Einsatz von, dem Charakter nach, verwitterten, naturbelassenen bzw. gealterten Materialien als Bezug zum archäologischen Thema.
Schiefer
Fassade außen
Akzentuierung der Fassade als Bruchsteinvormauerschale in Durchgangsbereichen
roter Sandstein
großformatige Sandsteinplatten für die Hauptwege und Plätze
Gussasphalt
moderne Materialsprache für die Nebenbereiche außen
Cortenstahl
Motivwände s. Lageplan
Akzentuierung der Fassade in den Durchgangsbereichen
naturbelassenes Holz
Bänke z.B. im Museumshof
vorbewittertes Kupfer
Motivwände s. Lageplan
Akzentuierung der Fassade in den Durchgangsbereichen
Ausstattungselemente innen
FASSADENKONZEPT
AUSSEN
Leitidee Fassade - römischer Schuppenpanzer als Leitbild für die Fassade - die Fassade als Rüstung des Hauses
die wilde Deckung ist eine traditionelle, nicht industrielle Bauweise mit handwerklich geformten und montierten Schieferschuppen mit hohem Verwertungsgrad des geförderten Materials, die den Einsatz des rheinland-pfälzischen Schiefers ermöglicht - entsprechende Kontakte zur heimischen Hersteller- und Handwerkerzunft haben großes Interesse hervorgerufen
Kostenreduktion der Vorhangfassade z.B. durch eine neuartige, wärmebrückenfreie Unterkonstruktion aus Edelstahl mit minimiertem Materialeinsatz - auch für Passivhäuser geeignet
die Außenfassade ist als tragende Fassade mit Fensterbändern und Pfeilern in der Fassadenebene konzeptioniert
zusätzliche Schallschutzverglasung als Einscheiben-Dreh-Schiebesystem mit einem Schallschutz von ca. 17dB - die vorgelagerte Schallschutzverglasung erlaubt in geschlossenem Zustand durch schmale Fugen einen normalen Luftwechsel und bietet einen Windschutz für den außenliegenden Sonnenschutz - bei erhöhtem Luftwechsel können die Glaselemente entsprechend um 30 bzw. 45 Grad gedreht werden
Reinigung von innen durch Verdrehen der rahmenlosen Glaselemente in die Reinigungsposition von 90 Grad
die dahinterliegende Hauptfassade kann je nach Budgetanforderungen mit verschiedenen Fenstersystemen ausgeführt werden, z.B. als Aluminiumfensterlemente
INNEN (MUSEUMSHOF)
hell und transparent
die Südfassaden erhalten eine Pfosten-Riegel-Fassade mit Sonnenschutzglas und themenbezogener Bedruckung und werden durch bedarfsgerecht angepasste Dachüberstände verschattet - Ziel ist, dadurch auf einen außenliegenden Sonnenschutz verzichten zu können, der indirekte Lichtanteil wird erhöht
TAGESLICHTEINFALL
Arbeitsplätze allgemein:
alle Arbeitsplätze erhalten flexibel aufteilbare Fensterflächen in Form von Fensterbändern bzw. Glasfassaden Richtung Museumshof. Die Höhe der Fensterbänder ist abgestimmt auf die dahinterliegenden Raumgrößen bzw. Raumtiefen. Die Glasfassaden werden durch Dachüberstände, Bedruckung und Sonnenschutzglas ergänzt. Durch die Gebäudeform ist der Museumshof schallgeschützt, so dass hier keine besonderen Maßnahmen erforderlich sind.
Werkstätten EG:
hier sind die Fensterbänder mit einer reinen Glasflächenhöhe von 2,30m besonders hoch, um eine gute Belichtung der großen Räume mit Tageslicht zu ermöglichen. Die Fassaden sind entweder Richtung Nordwesten oder Richtung Nordosten ausgerichtet.
Ausstellung OG1:
akzentuiert eingesetzte Fenster erlauben Ausblicke zu wichtigen Blickbeziehungen wie z.B. Altstadt oder römisches Theater. Bei den dem Museumshof zugewandten Glasfassaden gewährleisten große Dachüberstände, dass kein störendes direktes Sonnenlicht einfallen kann.
Bibliothek OG2:
s. Ausstellung
Forschung und Lehre OG2:
im Sinne der Optimierung von Tageslicht und Sonnenschutz wird die Höhe der Fensterbänder auf ca. 1,60m begrenzt. Die Arbeitsplätze zum schallgeschützten Museumshof erhalten durch die großzügige Verglasung einen hohen Aufenthaltswert
Verwaltung OG3:
s. Forschung und Lehre
GEBÄUDETECHNISCHES KONZEPT/ENERGIEKONZEPT
ENERGIEKONZEPT
Energieträger
als regenerative Energieträger werden eingesetzt:
Photovoltaik (auf Dachflächen)
Sonnenkollektoren (auf Dachflächen)
Geothermie
die regenerativen Energieträger werden unterstützt von:
Gas
Netzstrom
Kühlung und Heizung
soll primär passiv durch die Bauteilaktivierung von Unterdecken und Böden erfolgen:
zur Begrenzung von Strahlungsasymmetrie ein optimiertes Deckenheiz- und Kühlsystem
Heiz- Kühldecken mit akustischen Eigenschaften
alle Bereiche, aufgrund des ausgezeichneten Wärmeschutzes können zusätzliche Heizkörper entfallen bei gleichzeitig hohem thermischen Komfort
falls erforderlich zur Ergänzung Kühlung mit Kompressions- und Absorptionskältemaschinen
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und freier Kühlung
mit der Abwärme der Absorptionskältemaschine werden die Depotbereiche im Sommer temperiert
GEBÄUDETECHNISCHES KONZEPT
Gebäudeleittechnik
zeitgemäße GLT-Anlage zur Optimierung des Energieverbrauchs und der gewünschten Funktionalität
Beleuchtung
Beleuchtung im Innen- und Außenraum vorzugsweise mit LED-Leuchten
Tageslichtlenksysteme im Foyerbereich
Tageslichtlenksysteme in der Ausstellung wo gewünscht
Arbeitsplätze:
die Werkstattbereiche erhalten zusätzliche Abluft- bzw. Absaugsysteme an den Arbeitsplätzen und für spezielle Arbeitsabläufe
die Arbeitsplätze werden natürlich belichtet und belüftet, die zusätzliche Beleuchtung kann z.B. aus LED-Pendelleuchten kombiniert mit bedarfsorientierten Arbeitsplatzleuchten bestehen
BAULICHE MASSNAHMEN
hoher Wärmeschutzstandard mit bedarfsorientierter Fassadengestaltung
große Dachüberstände Richtung Süden über den Glasfassaden Museumshof
Fassadenbedruckung
Sonnenschutzglas
außenliegender Sonnenschutz
kompakte Bauweise
Vervollständigung des südlichen Stadteingangs
Neuinterpretation des historischen Stadtraums mit
Museumsgasse
Museumshof
Museumsplatz
das Archäologische Zentrum wird Teil des öffentlichen Raums
Schaffung eines neuen Museumsquartiers gemeinsam mit dem Museum für antike Schifffahrt
FREIRAUMKONZEPT
"Lichtlinien" stehen als Zeichen für das Verkehrsnetz - Straßen und Schiffahrtsverbindungen - des römischen Weltreichs. Der Standort Mainz - einer von mehreren Kreuzungspunkten der "Lichtlinien" wird symbolisch durch das neue Gebäude markiert
roter Sandstein bildet als regionaler, edler Baustoff den Boden für den öffentlichen Hauptweg
anthrazitfarbener Gussasphalt unterstreicht als fugenloser flächiger Bodenbelag die Lebendigkeit der Fassade und setzt einen zeitgemäßen Akzent
Fontänen und Wasserbecken ergänzen die Gestaltung des Stadteingangs bzw. Museumsplatzes und erhöhen die Aufenthaltsqualität, metalleingefasste Motivwände dienen als Gestaltungselement von Durchgängen und Abgrenzungen
ERSCHLIESSUNGSKONZEPT
Passanten/Besucher
Neuinterpretation der historischen Wegeführung
das Archäologische Zentrum wird als Teil des öffentlichen Wegenetzes auch für Passanten erlebbar
die vorhandenen Wegebeziehungen werden erhalten und gestärkt
das Archäologische Zentrum wird ein neuer Baustein der kulturellen/landschaftlichen Attraktionen
Einbeziehung des Museums für antike Schifffahrt zu einem neuen Museumsquartier
der Museumseingang Richtung Süden öffnet sich zur Bushaltestelle/ÖPNV - leichte Orientierung für Ortsunkundige
motorisierter Verkehr
Anlieferung als Umfahrtslösung im neu geschaffenen "Zwischenraum" am Museum für antike Schifffahrt
der Hof zwischen dem Museum für antike Schifffahrt und dem Archäologischen Zentrum wird gemeinsam genutzt
TG-Einfahrt überdacht im Material des Platzes mit Sitzstufen als gestalteter Hintergrund zum Parkhaus
Umfahrt für Reisebusse am Parkhaus, die Ankunft der Reisegäste erfolgt über den museumsseitigen Haltepunkt, der Halteplatz wird zur Parkhausseite vorgesehen
GEBÄUDEKONZEPT
Neuinterpretation des historischen Stadtraums mit
Museumsgasse (laut)
Museumshof (leise, geschützt)
Museumsplatz (laut)
neue öffentliche Passage durch den Gebäudekomplex
durch den frei zugänglichen Museumshof können Inhalte auch für den Passanten öffentlich gemacht werden - das Interesse für die Archäologie wird geweckt/verstärkt
durch zusätzliche Nutzungen wie z.B. das exponiert gelegene Bistro kann man sich "unverbindlich" mit dem neuen Ort vertraut machen
der Gebäudekomplex hat eine kompakte Bauweise mit geringem Erschließungsaufwand und flexiblen Grundrissen. Die unterschiedlichen Gebäude- bzw. Raumtiefen die sich aus dem Anforderungsprofil ergeben, können durch die horizontale Staffelung flexibel und einfach umgesetzt werden.
NUTZUNGSKONZEPT
horizontal geschichtete, klar getrennte Nutzungsbereiche, im wesentlichen:
UG: Depots, Lager, Technik, Tiefgarage
EG: Werkstätten, Foyerbereich, Sonderausstellung
OG1: Dauerausstellung
OG2: Forschung und Lehre, Bibliothek
OG3: Verwaltung, Verlag
Vorteil:
niedriger Erschließungsaufwand
klare Nutzerführung
großzügige zuammenhängende Bereiche
hohe Flexibilität
KONSTRUKTION
Der vorliegende Wettbewerbsentwurf wird als fugenlose Stahlbeton-Skelettkonstruktion ausgebildet, die wesentlichen konstruktiven Elemente sind:
Flachdecken aus Beton
Wandscheiben und Erschließungskerne zur Aussteifung
Grundfeste Stützen – so weit wie möglich – zur Vermeidung von Abfangungen
Ausgehend von einem Fassaden- und Ausbauraster von e=1,25 m ist in Gebäudelängsrichtung ein Stützenabstand von e= 7,50 m vorgesehen. Für die Flachdecke bedeutet dies bei einer Punktlagerung eine Deckendicke von h=30 cm. Das Ausbauraster ist im Regelfall um ein halbes Maß (e= 62,5 cm) gegenüber dem Achsraster versetzt.
Trotz des zu erwartenden höheren Bewehrungsstahlbedarfs pro m² Deckenfläche wird der Flachdecke aus folgenden Gründen der Vorzug gegeben:
1. Reduzierung der Geschosshöhe bei gleichzeitiger Optimierung der lichten Raumhöhe
2. Reduzierung der Fassadenflächen und des Gebäudevolumens
3. Aufgrund ebener Deckenuntersichten ergeben sich vereinfachte Installationsarbeiten
für die technische Gebäudeausrüstung und für den Trockenbau
4. Aktivierung von Speichermasse
Da die Flachdecken als Speichermasse aktiviert werden sollen, können wahlweise wasser- oder luftgeführte Systeme eingebaut werden. Beim Einbau dieser in Plattenmittelfläche eingelegten Systeme ist darauf zu achten, dass die Leitungen in der Ebene mäandrierend eingebaut werden. Zuleitungen liegen im Bodenaufbau. Entlang des Fassadenrandes und im Bereich hoher Lastkonzentrationen werden Tabuzonen definiert, die Querschnittsschwächungen infolge der Leitungen dort vermeiden wo sie statisch konstruktiv nicht gewollt sind.
In den Ausstellungsbereichen des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses entfallen einzelne Stützen aufgrund des gestalterischen Wunsches nach Offenheit und Transparenz. In diesen Bereichen werden die Decken dicker abgebildet, um die Auflast aus den 1 bis 2 darüberliegenden Geschossen abzufangen. Der Aufwand für die Abfangungen wird minimiert im Wechselspiel zwischen „intensiven“ Konstruktionen und der Schaffung stützenfreier Räume.
Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die Erschließungskerne und einzelne Wandscheiben.
Bezüglich der Fundamentierung wird den Vorgaben der Gründungsempfehlung gefolgt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann von einer Flachgründung ausgegangen werden. Da das Gebäude nicht vollständig unterkellert ist, sind die Fundamente an der Schnittstelle zwischen unterkellerten und nicht unterkellerten Bereichen entsprechend abzutreppen.
BAUSTOFFE; MATERIALIEN UND FARBIGKEIT
MATERIALWELT RHEINLAND-PFALZ
Zusammenführung der Materialwelt Rheinland-Pfalz zu einem überregionalen Baustein, unter anderem mit:
rotem Sandstein
Schiefer (Fassade außen)
Kontrast innen und außen, durch
hell und dunkel
offen und geschlossen
Glas und Schiefer
durch den transparent gestalteten Innenhof können Inhalte auch für den Passanten öffentlich inszeniert werden, z.B. durch Beleuchtungsakzente im Gebäudeinneren
MATERIALKONZEPT AUSSTATTUNGSELEMENTE
genereller Einsatz von, dem Charakter nach, verwitterten, naturbelassenen bzw. gealterten Materialien als Bezug zum archäologischen Thema.
Schiefer
Fassade außen
Akzentuierung der Fassade als Bruchsteinvormauerschale in Durchgangsbereichen
roter Sandstein
großformatige Sandsteinplatten für die Hauptwege und Plätze
Gussasphalt
moderne Materialsprache für die Nebenbereiche außen
Cortenstahl
Motivwände s. Lageplan
Akzentuierung der Fassade in den Durchgangsbereichen
naturbelassenes Holz
Bänke z.B. im Museumshof
vorbewittertes Kupfer
Motivwände s. Lageplan
Akzentuierung der Fassade in den Durchgangsbereichen
Ausstattungselemente innen
FASSADENKONZEPT
AUSSEN
Leitidee Fassade - römischer Schuppenpanzer als Leitbild für die Fassade - die Fassade als Rüstung des Hauses
die wilde Deckung ist eine traditionelle, nicht industrielle Bauweise mit handwerklich geformten und montierten Schieferschuppen mit hohem Verwertungsgrad des geförderten Materials, die den Einsatz des rheinland-pfälzischen Schiefers ermöglicht - entsprechende Kontakte zur heimischen Hersteller- und Handwerkerzunft haben großes Interesse hervorgerufen
Kostenreduktion der Vorhangfassade z.B. durch eine neuartige, wärmebrückenfreie Unterkonstruktion aus Edelstahl mit minimiertem Materialeinsatz - auch für Passivhäuser geeignet
die Außenfassade ist als tragende Fassade mit Fensterbändern und Pfeilern in der Fassadenebene konzeptioniert
zusätzliche Schallschutzverglasung als Einscheiben-Dreh-Schiebesystem mit einem Schallschutz von ca. 17dB - die vorgelagerte Schallschutzverglasung erlaubt in geschlossenem Zustand durch schmale Fugen einen normalen Luftwechsel und bietet einen Windschutz für den außenliegenden Sonnenschutz - bei erhöhtem Luftwechsel können die Glaselemente entsprechend um 30 bzw. 45 Grad gedreht werden
Reinigung von innen durch Verdrehen der rahmenlosen Glaselemente in die Reinigungsposition von 90 Grad
die dahinterliegende Hauptfassade kann je nach Budgetanforderungen mit verschiedenen Fenstersystemen ausgeführt werden, z.B. als Aluminiumfensterlemente
INNEN (MUSEUMSHOF)
hell und transparent
die Südfassaden erhalten eine Pfosten-Riegel-Fassade mit Sonnenschutzglas und themenbezogener Bedruckung und werden durch bedarfsgerecht angepasste Dachüberstände verschattet - Ziel ist, dadurch auf einen außenliegenden Sonnenschutz verzichten zu können, der indirekte Lichtanteil wird erhöht
TAGESLICHTEINFALL
Arbeitsplätze allgemein:
alle Arbeitsplätze erhalten flexibel aufteilbare Fensterflächen in Form von Fensterbändern bzw. Glasfassaden Richtung Museumshof. Die Höhe der Fensterbänder ist abgestimmt auf die dahinterliegenden Raumgrößen bzw. Raumtiefen. Die Glasfassaden werden durch Dachüberstände, Bedruckung und Sonnenschutzglas ergänzt. Durch die Gebäudeform ist der Museumshof schallgeschützt, so dass hier keine besonderen Maßnahmen erforderlich sind.
Werkstätten EG:
hier sind die Fensterbänder mit einer reinen Glasflächenhöhe von 2,30m besonders hoch, um eine gute Belichtung der großen Räume mit Tageslicht zu ermöglichen. Die Fassaden sind entweder Richtung Nordwesten oder Richtung Nordosten ausgerichtet.
Ausstellung OG1:
akzentuiert eingesetzte Fenster erlauben Ausblicke zu wichtigen Blickbeziehungen wie z.B. Altstadt oder römisches Theater. Bei den dem Museumshof zugewandten Glasfassaden gewährleisten große Dachüberstände, dass kein störendes direktes Sonnenlicht einfallen kann.
Bibliothek OG2:
s. Ausstellung
Forschung und Lehre OG2:
im Sinne der Optimierung von Tageslicht und Sonnenschutz wird die Höhe der Fensterbänder auf ca. 1,60m begrenzt. Die Arbeitsplätze zum schallgeschützten Museumshof erhalten durch die großzügige Verglasung einen hohen Aufenthaltswert
Verwaltung OG3:
s. Forschung und Lehre
GEBÄUDETECHNISCHES KONZEPT/ENERGIEKONZEPT
ENERGIEKONZEPT
Energieträger
als regenerative Energieträger werden eingesetzt:
Photovoltaik (auf Dachflächen)
Sonnenkollektoren (auf Dachflächen)
Geothermie
die regenerativen Energieträger werden unterstützt von:
Gas
Netzstrom
Kühlung und Heizung
soll primär passiv durch die Bauteilaktivierung von Unterdecken und Böden erfolgen:
zur Begrenzung von Strahlungsasymmetrie ein optimiertes Deckenheiz- und Kühlsystem
Heiz- Kühldecken mit akustischen Eigenschaften
alle Bereiche, aufgrund des ausgezeichneten Wärmeschutzes können zusätzliche Heizkörper entfallen bei gleichzeitig hohem thermischen Komfort
falls erforderlich zur Ergänzung Kühlung mit Kompressions- und Absorptionskältemaschinen
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und freier Kühlung
mit der Abwärme der Absorptionskältemaschine werden die Depotbereiche im Sommer temperiert
GEBÄUDETECHNISCHES KONZEPT
Gebäudeleittechnik
zeitgemäße GLT-Anlage zur Optimierung des Energieverbrauchs und der gewünschten Funktionalität
Beleuchtung
Beleuchtung im Innen- und Außenraum vorzugsweise mit LED-Leuchten
Tageslichtlenksysteme im Foyerbereich
Tageslichtlenksysteme in der Ausstellung wo gewünscht
Arbeitsplätze:
die Werkstattbereiche erhalten zusätzliche Abluft- bzw. Absaugsysteme an den Arbeitsplätzen und für spezielle Arbeitsabläufe
die Arbeitsplätze werden natürlich belichtet und belüftet, die zusätzliche Beleuchtung kann z.B. aus LED-Pendelleuchten kombiniert mit bedarfsorientierten Arbeitsplatzleuchten bestehen
BAULICHE MASSNAHMEN
hoher Wärmeschutzstandard mit bedarfsorientierter Fassadengestaltung
große Dachüberstände Richtung Süden über den Glasfassaden Museumshof
Fassadenbedruckung
Sonnenschutzglas
außenliegender Sonnenschutz
kompakte Bauweise
Lageplan
Grundriss EG
Ansicht Altstadt
Perspektive Museumshof
Abend im Museumshof