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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2009

Stadthaus am Markt

Blick auf die Agora

Blick auf die Agora

Engere Wahl

Max Dudler GmbH

Architektur

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Tragwerksplanung

pin-planende ingenieure gmbh

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Der Entwurf des „Neuen Stadthauses“ generiert sich in seiner städtebaulichen Figur aus den einzelnen Situationen, die an und über dem Ort des Archäologischen Gartens unmittelbar aufeinander treffen. Als Neuinterpretation dessen, was einmal diesen Ort besetzte, schlägt der Entwurf eine ergänzende Blockstruktur mit innenliegendem Platz vor und überspannt mit minimalen baulichen Interventionen das Ausgrabungsfeld.
Genau wie seine zu rekonstruierende Nachbarbebauung erhält das „Neue Stadthaus“ eine Satteldachlandschaft, die trotz der Kleinteiligkeit durch ihre einheitliche Materialität einen Rahmen und zusammenhaltende Form des Ortes bildet.
Im nördlichen Abschnitt wird die neugeschaffene Straßenabwicklung des Marktes zwischen „Goldener Wage“ und dem Kaiserdom um die Fassade des „Neuen Stadthauses“ erweitert.
Die lange und schlanke Struktur der Schirn wird im südlichen Abschnitt aufgenommen und durch die Neuinterpretation der Dachform gestärkt. Der dadurch erzeugte Halt des aus den 1980er Jahren stammenden Gebäudes im neuen Gefüge der Altstadt ist eine wichtige Intention des Entwurfes.
Durch die dichte Koexistenz zum „Tisch“ und dem leicht geänderten Freitreppenhaus wird ein neues Gassenbild generiert und deren Präsenz im öffentlichen Raum gestützt.
Sowohl über das 1.Obergeschoss des neuen Stadthauses, als auch über eine Freitreppe gelangt man auf die „Agora“. Eine weitere Erschließungsmöglichkeit bildet die Spindeltreppe der Godenen Waage. Der neue Platz ist eine frei zugängliche Fläche, die mit einem dreigeteilten Schlitzraster, der 5.Fassade, ständig wechselnde Einblicke in den darunter befindlichen Archäologischen Garten gibt.


FUNKTION
Die Häuser entlang des Marktes nehmen jeweils eigenständige Funktionen auf, während in der neuen Kubatour im rückwärtigen Bereich alle Funktionen des Neuen Stadthauses untergebracht werden.
Die Erdgeschosszonen der Häuser dienen vorrangig dem Kleingewerbe oder gastronomischen Zwecken, die Obergeschosse dem Wohnen und Arbeiten.
Zwischen Goldener Waage und Kaiserdom betritt man ebenerdig das Neue Stadthaus. Über eine zweiläufige Treppe oder mittels eines Fahrstuhls gelangt man in das erste Obergeschoss.
Der Besucher gelangt auf diesem Geschoss in den langgestreckten sich nach Westen hin n Form einer Enfilade aufweitenden Flügel, der als erste Etappe des musealen Konzeptes um das Ausgrabungsfeld gesehen werden kann. Die Fläche dieser Etage ist für Einführungsausstellungen und Vorträge flexibel bespielbar. In entgegen gesetzter Richtung gelangt man über eine Kaskadentreppe in den Archäologischen Garten.
In den Räumen des 2.Obergeschosses befindet sich das multifunktionale Begegnungszentrum. Die einzelnen Satteldächer spannen sich quer über den in Ost – West Richtung orientierten Trakt und geben den räumlichen Rhythmus vor. Das Erleben der Dachform wird hier zum raumbildenden Ereignis. Ein Vortragsraum für bis zu 190 Personen und die daran anschließende Foyerfläche bilden die Hauptnutzungen auf dieser Ebene.

MATERIALITÄT UND AUSDRUCK
Durch die enorme Kompaktheit bekommt das „Neue Stadthaus“ einen monolithischen Charakter, der durch die kleinteilige Satteldachstruktur aufwärts gelockert wird und der Stadtgeschichte Frankfurts seinen Tribut zollt. Sowohl von unten als auch aus der Vogelperspektive erhält das Gebäude eine weitere Ansicht im Sinne einer fünften Fassade. Vertikale Fensteröffnungen verschiedenster Formate stützen zum einen den Eindruck des geschlossenen, lassen aber durch ihr minimales Versetzen und Größenänderungen einen spannenden Dialog mit der umgebenden Bebauung zu.
Der lokaltypische hellrote Buntsandstein verkleidet den gesamten Baukörper und lässt ihn aus einem Guss erscheinen. Das Zusammenwirken von Kubatur und Stein generiert eine Skulptur in der Mitte Frankfurts, als eine dezidierte Ergänzung zum „neu-entstehenden“ Altstadtkern Frankfurts.



ENTWURFSVERFASSER
Max Dudler
Mitarbeit: Max Rein, Kathrin Schmitz, Max Nalleweg, Patrick Gründel, Lydia Wartenberg, Sebastian Wolf


PROJEKTBETEILIGTE
Leonhart, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI, GmbH– Stefan Scheidmann
PIN Beratenden Ingenieure GmbH – Norbert Müller
Lageplan

Lageplan

Grundriß Erdgeschoß

Grundriß Erdgeschoß

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Blick auf das Ausgrabungsfeld

Blick auf das Ausgrabungsfeld

Modellfoto Frank Hellwig

Modellfoto Frank Hellwig