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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

igs / IBA - Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude mit flexibler Nachnutzung

Teilnahme / / Empfehlung

allmannwappner

Architektur

Erläuterungstext

„Hybrides Haus“

Städtebauliche Setzung und landschaftlicher Bezug

Der Entwurf für ein „Hybrides Haus“ fügt sich als identitätsstiftende Großform in die neu gestaltete Parklandschaft des IBA / igs Geländes als Teil der Wilhelmsburger Mitte ein. Hierbei wird der Gebäudekörper als Landschaftsskulptur, als „Giant Object“ gelesen. Seine starke Ikonographie, die das strukturelle Prinzip des Entwurfes nach Südosten und Nordwesten, die Parklandschaft flankierend, abbildet, wird durch eine vertikale Begrünung überzeichnet und hinterlässt den Eindruck einer überdimensionalen Hecke – als romantisches Motiv schlechthin. Diese Geste bildet gleichzeitig einen Filter zwischen dem öffentlichen Landschaftraum und den unterschiedlichen Kategorien der privaten Außen- und Erschließungsräume innerhalb der Grosstruktur.


Strukturelles Konzept und Erschließung

Strukturell nimmt der Entwurf Bezug auf das im Masterplan angelegte Leitthema der Passagen. Er transformiert es zu einer Art dichtem Barcode, der sich in einem lebhaften Wechselspiel aus einer Vielfalt von Wohn-Typologien und entsprechenden Außenräumen verschiedener Qualitäten formiert. Das Erdgeschossniveau bzw. die Haupterschließungsebene ist auf eine Plattform auf +0.80 m über das Niveau des Parks angehoben. Die Geste unterstreicht die Privatheit und Abgrenzung des neuen Wohn-und Arbeitsortes gegenüber der Öffentlichkeit der Parklandschaft. Auf der Plattform die auch über die Strasse „Am Containerbahnhof“ hinaus ihre Fortsetzung findet, stehen sechs Gebäudekörper, die jeweils einen Hybrid aus unterschiedlichen Wohntypologien darstellen.

Man gelangt von Nordwesten über eine Passage, die wie eine Art grünes Rückgrat an die westliche der beiden Flanken gefügt ist, zu jedem der einzelnen Gebäude. Im Erdgeschoss oder über einläufige Treppen erreicht man entsprechend der jeweiligen Typologie über Laubengänge oder innenliegende Korridore die Wohneinheiten.

Unter der Plattform befinden sich die geforderten Parkplätze, die sich über die gesamte Fläche der beiden Baufenster, in einer topographischer Vertiefung / Mulde erstrecken. Man kommt auch von hier aus über Treppen innerhalb des Erschließungsrückgrat zu den jeweiligen Wohneinheiten. Auf dieser Ebene befinden sich auch die Kellerräume, die den Wohneinheiten zugeschaltet sind.


Typologie und Nutzungsflexibilität

Innerhalb des Gesamtkomplexes befinden sich verschiedene Typologien, die unterschiedlichen Lebensmodellen angepasst sind: 2-3 Zimmerwohnungen, 3,5-4,5 Zimmer Maisonetten, Loftapartments, Reihen- und Patiohäuser. Alle Typen bieten den Bewohnern die Möglichkeit der Integration eines Arbeitsplatzes. Die individuelle Erschließung erfolgt größtenteils als Laubengang im Norden. Im Süden befinden sich die den Gebäuden zugeordneten Freibereiche – tiefe Loggien, Innenhöfe, und Dachterrassen variieren.

Die Ausstellungsflächen für igs und IBA sind über das gesamte Erdgeschoss im 1. Bauabschnitt verteilt und werden von Norden über einen großzügigen Eingang zentral erschlossen. Später sollen die Flächen zu Gunsten einer gemeinschaftlichen Nutzung umgestaltet werden. Geplant ist eine KiTa und ein Wellness- und Fitnessbereich.


Konstruktion und Material

Die Gebäude werden als autonome Bauköper aus Kerto-Schichtholzplatten auf dem Deck der Stahlbetonplatte errichtet. Alle Südfassaden sind großflächig aus 3-Scheiben Isolierverglasung verglast und verfügen über einen außen liegenden Sonnenschutz.

Im Norden befinden sich hinterlüftete ESG Glaselemente vor der Fassade aus Kertoplatten, die einen Öffnungsanteil von 15% aufweißt.

Die Fassadenbegrünung im Osten als Bestandteil der Fassadengestaltung erfolgt mittels Pflanzung von „Wildem Wein“ mit integrierten Pflanztrögen an der Ostfassade des Gebäudes. An der Westfassade wird das Erschließungsrückrat mit „Blauregen“ berankt.

Entsprechend den Festsetzungen des Bebauungsplanes mit Grünordnung werden die Dachflächen extensiv begrünt. In Verbindung mit den Terrassen entsteht eine intensiv nutzbare Dachlandschaft mit vielfältigen Ein- und Ausblicken. Die Artenwahl der extensiven Dachbegrünung ist geschossbezogen, d.h. Dachflächen über gleichgeschossigen Gebäudeteilen erfahren eine einheitliche Begrünung. Somit unterstreicht die extensive Dachbegrünung die vielfältige Höhenstaffelung des Gesamtkomplexes.