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Einladungswettbewerb | 07/2009

Neugestaltung Martin-Luther-Platz

3. Preis

Molenaar. Architekten und Stadtplaner BDA/SRL

Architektur

Claudia Weber-Molenaar. Landschaftsarchitektin Stadtplanerin BDLA/SRL

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

städtebau
die bereiche rund um die stadtkirche st. johannis werden als ein gesamtplatz interpretiert. ein homogener stadtboden verdeutlicht die räumliche einheit.
die attraktivität und die aufenthaltsqualität des kirchhofes und der vorbereiche der südlichen gebäudezeile werden aufgewertet durch folgende maßnahmen: freistellung der baumreihe, entfernen der mauerfragmente, reduzierung des ruhenden verkehrs, verwendung kleinteiliger beläge, eine weitgehend niveaugleiche oberflächen-gestaltung und errichtung eines transparenten stahlglasgpavillons. es entsteht ein platzbereich, der mit seinen neuen aufenthaltsangeboten einen auftakt zur ludwigstrasse sowie zum königsplatz darstellt. der passantenlauf zwischen ludwigstraße und königsplatz wird am martin-luther-platz aufgefrischt.

gehen, fahren, parken
es wird vorgeschlagen die befahrbaren platzflächen als verkehsberuhigten geschäftsbereich mit tempo 20, die fläche zwischen kirche und lindenreihe als fußgängerzone auszuweisen.
die bisherigen verkehrslenkungen bleiben erhalten. die fahrbahnbreiten auf der südseite des platzes werden soweit als möglich mit mindestens 6,0 m geplant, so dass optional eine spätere änderung der fahrtrichtungen möglich bleibt.
die radfahrer werden gemeinsam mit dem pkwverkehr geführt.
im südlichen platzbereich wird der ruhende verkehr zugunsten der gehbereiche und der querungsmöglichkeiten zum kirchvorbereich reduziert. es werden fünf stellplätze im nordöstlichen platzbereich, weitere stellplätze im westen der rosenbergerstrasse und an der fleischbrücke platziert.
die behindertenstellplätze sind vor dem haus nr. 9 und dem pfarramt angeordnet. drei taxistände werden an der ecke rathausgasse ausgewiesen.
die standorte der bushaltestellen bleiben wie bisher bestehen. zur nördlichen haltestelle ist der wartebereich in den stahlglasgpavillon mit sitzbank integriert, die südliche haltestelle erhält einen wetterschutz mit sitzbank.

gestaltung
die kombination aus gut begeh- und befahrbarem, mittelformatigem natursteinpflaster, verlegt im passe-verband, erzeugt eine homogene, urbane großzügigkeit der platz- und strassenräume und ermöglicht eine hohe anpassung an die topographie. die traufen der angrenzenden gebäude werden mit einem streifen aus natursteinplattenbändern belegt. sie definieren so einen schmalen übergangsbereich der gebäude zum öffentlichen raum und ermöglichen vor den einzelhandelsflächen und der kirche eine angemesssene gute begehbarkeit. rinnen aus natursteinplatten dienen der entwässerung und werten durch ihre
gliedernde wirkung die gehbereiche vor den anliegenden gebäuden auf. homburger kanten mit einem zentimeter stich dienen der entwässerung und verdeutlichen unprätentiös die fahrbereiche ohne die einheit des stadtbodens zu stören. der weitgehend niveaugleiche ausbau ermöglicht barrierefreie wegeverbindungen.

grün
der charakter der historischen altstadt wird durch den weitgehenden erhalt der wertvollen bäume auf dem martin-luther-platz betont. bestehende aufenthaltsqualtitäten unter den baumdächern bleiben erhalten. die freistellung der bäume ermöglicht eine durchlässigkeit der nördlichen und südlichen platzflächen und neue blickbeziehungen.

bauten
ein zurückhaltendes transparentes stahlglasgebäude im westteil des platzes zitiert die ehemalige historische bebauung und belebt die verbindung zwischen ludwigstrasse und königsplatz. die zeitgemäße transparente architektursprache im historischen kontext stellt eine vermittlung zwischen historie und neuzeit dar, ohne das gesamtensemble und die stadtbildprägenden blickbeziehungen zu stören. ein sonnenschutz aus goldfarbenem metallgitter würdigt die schwabacher tradition der blattgoldherstellung.
die angebotenen räumlichkeiten können flexibel genutzt werden, zum beispiel als kunstpavillon mit kleinem bistro im eg mit freischankflächen unter dem vordach, einem raum für kleinkunst, austellungen und musik im og. der bus-wartebereich sowie im ug toiletten und lagerbereiche können hier untergebracht werden.
die einbindung eines runden brunnens in die neue gestaltsprache aus goldfarbenem poliertem metall lädt zum spielen mit wasser ein und belebt die aufenthaltsqualität entlang der wegeverbindung ludwigstrasse -königsplatz. der sonnenschutz des pavillons, der brunnen, die leuchtenmasten und mülleimer in goldfarbenem metall fügen sich in das gesamtdesign ein.
im zusammenhang mit der durchlässigen anordnung von rundbänken aus sichtbaren
goldfarbenen gestellen in kombination mit verleimten eichenholz unter den bestehenden bäumen und dem bespielbaren brunnen entsteht ein großer einladender freibereich für die unterschiedlichsten nutzungen.

licht
durch vier hohe schlichte reflektorleuchten wird der stadtboden gleichmäßig und blendfrei indirekt ausgeleuchtet und erscheint so in einem warmen, freundlichen farbton.
schlichte mastleuchten entlang der hauszeilen betonen die altstadtbebauung und die
fahrbereiche, sie werden von fassadenstrahlern unterstützt und zeichnen bei nacht die raumkanten nach und verdeutlichen die neu gewonnene großzügikeit des platzes
bodenscheinwerfer unter den linden zeichnen den historischen kirchhof nach und ermöglichen einen angstfreie beleuchtete nutzung der sitzbänke und des spiel- und brunnenbereichs bei nacht. die fassaden der kirche und des rathauses werden akzentuiert.