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Einladungswettbewerb | 06/2009

Realisierungswettbewerb Wörsbachaue

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1. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

03 Arch. GmbH

Architektur

Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Limburger Straße
Idstein wächst. Mit der Zeit hat sich die Stadt gewandelt. Das Bild an der Limburger Straße, das durch die Ziegelbauten der Fabriken geprägt war, hat sich geändert. Das Einkaufszentrum und die neuen Baugebiete im Westen rücken das Wettbewerbsgebiet ins Bewusstsein und üben einen Investitionsdruck
aus.
Die momentane Nutzung des Wettbewerbsgebietes, geprägt durch den sozialen Wohnungsbau mit seinen ausschließlich niedrigpreisigen Wohnungen, entspricht nicht der guten Lage des Grundstücks
(Innenstadtnähe) und der Hanglage mit Ausblick in den Naherholungsbereich der Wörsbachaue.

50er Jahre

Die Siedlung der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Rheingau-Taunus (KWB) aus den 50er Jahren besticht durch ihre Einfachheit. Die schlichten Baukörper auf der gestaffelten Rasenfläche, typische Siedlungsbauten der Nachkriegsmoderne, besitzen ihren eigenen architektonischen Charme.
Leider sind mittlerweile die Defizite nicht nur in der Bausubstanz, sondern auch im Städtebau deutlich
sichtbar. Die Wohnungen in den Häusern haben keine privaten Freiflächen; die halböffentlichen Freiflächen wirken unbenutzt und stellen nur noch eine Unterhaltslast für den Eigentümer dar. Die gewachsene Anzahl an PKW- und Fahrradstellplätzen sowie die notwendigen Müllräume belasten die Freiräume zusätzlich.

Wörsbachaue – Hanglage

Die Wörsbachaue, die sich von der Innenstadt bis nach Wörsdorf zieht, an der man vom Schloss über den Sportplatz am Ortsrand bis in die Felder spazieren kann, ist die wesentliche Qualität des Wettbewerbsgrundstücks.
Die Ochsenwiese als Teil der Aue bildet mit dem gegenüberliegenden, fast urwaldartig bewaldeten Tierpark trotz der Innenstadtnähe einen wunderschönen Ausblick für jede Wohnung.

Ziel

Ziel war es von Anfang an, eine eigenständige Siedlung als Quartier mit einer guten sozialen Durchmischung
zu schaffen. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Freianlagen gelegt. Erst der Bezug der Wohnungen zur Wörsbachaue, die privaten Gärten im Erdgeschoss, die großzügigen Freibereiche und ein dichtes Wegenetz schaffen die direkten Kontakte zwischen den unterschiedlichen
Bewohnergruppen, die nötig sind, um eine gute Nachbarschaft zu erzeugen.
Die Hanglage wird genutzt, um die unterschiedlichen privaten und halböffentlichen Bereiche in Terrassen
zu trennen.

Städtebau

Die Gebäude stehen - wie in einem Dorf - nach allen Richtungen hin offen auf dem terrassierten Hang. Sie werden allseitig mit Eingängen und Fenstern versehen, wodurch die Bildung von unattraktiven
Rückseiten vermieden wird.
Diese ungerichtete Struktur ermöglicht es, Grundrisse zu finden, in denen die Wohnungen sich nach möglichst vielen, idealerweise drei bis vier Himmelsrichtungen orientieren. Die einzelnen Wohneinheiten
besitzen jeweils einen eigenen Garten oder Dachterrassenanteil und einen eigenen Wohnungseingang.
Die Hanglage wir konsequent genutzt, um PKWs, Fahrräder und Müllsammlung in Tiefgaragen unterzubringen. Diese stehen direkt unter den Häusern, was die Wirtschaftlichkeit gewährleistet und auch die Grundlage zur Terrassierung des Hangs schafft.
Durch die kleinteilige Struktur der Gebäude mit den eigenen Tiefgaragen entsteht ein sehr flexibles und robustes städtebauliches Gefüge, das in unterschiedlichsten Bauetappen realisiert werden kann.
Insgesamt sind die Baukörper so konzipiert, dass Sie entweder als wirtschaftliche 6-Spänner oder als Haus-im-Haus-Wohnungstypen funktionieren.
Dies erlaubt ein wirtschaftlich sinnvolles Reagieren auf die jeweilige Marktsituation bzw. Nachfrage.

Freiflächen

Die Wörsbachaue sollte ganzheitlich, d.h. vom Schloss bis zur Sportanlage, betrachtet werden.
Wir verstehen diesen Landschaftsraum als einen gestalteten, natürlichen Park – bestehend aus Wiesen, Waldkante, Biotop und Bach. Eine behutsame Weiterentwicklung dieser Kulturlandschaft durch einzelne, punktuelle Eingriffe (Blütenhaine, Blickpunkte auf Schloss und Hexenturm, Aufwertung
des Wegenetzes) könnte hier die bestehenden Qualitäten stärken.
Die Freiflächen des Wettbewerbsgebietes sind von den öffentlichen, kleinen Wohnstrassen (Mischverkehrfläche),
über die halböffentlichen Bereiche der Spielflächen und Gemeinschaftsgärten bis hin zu den Privatgärten/-terrassen abgestuft. Wichtig sind die gemeinschaftlichen Plätze und die gestaffelte Treppe, die als verbindendes Element zwischen allen Häusern hinunter zur Wörsbachaue führen. Ein mit Linden überstandener Platz bildet einen zentralen Gemeinschaftsort innerhalb der Netzstruktur aus Straßen, Wegen und Terrassenebenen. Blühende Obsthaine prägen die gemeinschaftlichen
Freiflächen und werden durch großzügige Gräserfelder von den privaten Bereichen getrennt. Robinien markieren die Fahrradabstellbereiche an den Wohnstraßen.
Jeder Wohnung wird ein möglichst großzügiger Freiraum entweder, als Privatgarten oder als Dachterrasse, zugeordnet.
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