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Einladungswettbewerb | 07/2009

Stadthalle Neunburg vorm Wald

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

1. Preis

RKW Architektur +

Architektur

Modellbau Einhaus

Modellbau

HTW Hetzel, Tor-Westen und Partner Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Der Entwurf orientiert sich an der gewachsenen Stadtstruktur von Neunburg vorm Wald. Zur Stärkung der historischen Achse wird ein neu angelegter Boulevard parallel zur Hauptstrasse zwischen Altstadt und Stadthallenareal aufgespannt. Orthogonal zum Boulevard werden die Bauvolumen Stadthalle und Supermarkt versetzt zueinander platziert. Durch die Anordnung der Baukörper entstehen zwei Plätze unterschiedlicher Qualitäten: ein repräsentativer Stadtplatz, und ein rückseitiger Multifunktionsplatz. Der Stadtplatz bildet einen neuen Schlußpunkt der Altstadt. Grünelemente, schmale Wasserflächen, Lichtsteelen und Holzbänke begleiten den Besucher auf seinem Weg von der Alstadt zum neuen Stadthallenareal. Die Kernfunktionen Saal, Foyer und Gastronomie öffnen sich zum vorgelagerten Park, sowie zum Stadtplatz. Ein über Eck auskragendes Dach betont diese Geste und bildet einen fließenden Übergang zwischen Stadtplatz, Park und Stadthalle. Das unmittelbar vor dem Saal angeordnete Spiegelwasser unterstreicht den fließenden Übergang zwischen Aussen- und Innenraum und schafft gleichzeitig Ruhe zum angerenzenden Fuss- und Radweg.

ENERGIEKONZEPT.
Geothermie, Kälte-Wärme-Kopplung, Tageslicht
Das Konzept der nachhaltigen Energieversorgung der Stadthalle entspricht den Ansprüchen des EEWärmeG 2009 und der Energieeinsparverordnung (ENEV) und ergibt Potentiale zur Unterschreitung dessen Forderung.
Der energetische Kreislauf der Beheizung/Kühlung der Stadthalle wird mit einer umschaltbaren geothermischen Wärmepumpe realisiert. Sie arbeitet als autarke Einheit und dient als Bindeglied zwischen dem Geothermiefeld und den wärmeabgebenden flächigen Systemen in der Stadthalle. Reicht die Menge der Kühlenergie aus der Erde nicht, wird die Regenwasserzisterne zur Kühlquelle erhoben und speist Kühlenergie ins System ein. Zur Warmwasserversorgung wird eine solarunterstützte Warmwasserversorgung installiert. Die Aufstellung der Sonnenkollektoren erfolgt im Bereich der Sheddächer.
Die notwendigen Lastspitzen zur Beheizung des Gebäudekomplexes, der Warmwasserbereitung als auch zur nächtlichen Legionellenschaltung werden mit dem Heizkessel abgedeckt. Zur natürlichen Belichtung der Stadthalle werden großflächige Glasfassaden sowie Sheddächer einbezogen.

Lüftungs-/Heizungsanlagen
Die Stadthalle dient vorrangig größeren Veranstaltungen und ist laut Versammlungsstättenrichtlinie mit einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage zu versehen. Die übrigen Bereiche werden natürlich über Fensterlüftung be- und entlüftet.
Die Beheizung/Kühlung des Saales und andere großflächige Bereiche erfolgt über Flächenheizung-/Kühlung im Bereich des Bodens. Die Unterflurkonvektoren und evtl. Fassadenheizung werden ggf. gegen den Kaltluftabfall ausgeführt.

Regen-/Grauwassernutzung
Das Regenwasser der extensiv begrünten Dachflächen wird dem Weiher als dem Rückhaltebecken bzw. Vorfluter zugeführt. Das Regenwasser der nicht begrünten Dachflächen, wird gefiltert und entsprechend konditioniert, um in einer Zisterne zur weiteren Verwendung gespeichert zu werden. Aufgrund der Kühlpotentiale des aufbereiteten Regenwassers ist eine Integration in den energetischen Kreislauf der Gebäudetemperierung möglich. Das in der Zisterne gespeicherte Wasser wird als Grauwasser den WC-Anlagen zur Toiletten-Urinalspülung sowie den Außenbereichen zur Reinigung und Bewässerung zugeführt.

STATIK SAAL.
Für den stützenfreien Saal wird das Sheddach als Tragwerk mit einer statischen Höhe von 1.45 m ausgebildet. Die vertikalen Shedelemente sind als Vierendeelträger konzipiert und lagern auf einem Hauptträger parallel zur Fassade und der Saalwand auf. Zwei Stützen hinter der Fassade leiten die Lasten des Haupträgers ab. Die Auskragung des Daches begünstigt das Tragverhalten, wobei die Obergurte der Nebenträger als Durchlaufträger funktionieren.

STADTPLATZ.
Der Stadtplatz bildet mit der Stadthalle eine Einheit und ist „Vorplatz und Foyer im Freien“. In Anlehnung an die Materialität der Stadthalle entwickelt sich das Mobiliar aus dem Belag heraus. Aus dem Format der Bodenplatten entstehen Bänke, Wasserflächen und Vegetationstreifen. Der Boulevard setzt sich in Steinformat und Textur von der Platzfläche ab.

MULTIFUNKTIONSPLATZ.
Der Multifunktionsplatz gliedert sich in einen Parkplatz und eine Multifunktionsfläche. Die jeweiligen Flächen sind ihren Anforderungen entsprechend unterschiedlich ausgestattet. Der Parkplatz erhält einen Belag aus geschlossenen und offenen Pflastersteinen und wird von Vegetationstreifen und Bänken durchzogen. Die baumlose Multifunktionsfläche besteht aus einer wassergebundenen Decke, die sich für die Errichtung von Festzelten eignet. Ein Netz aus Pflastersteinen durchzieht die Wassergebundene Decke und ermöglicht eine komfortable Erschließung des Supermarktes.

STADTHALLE.
Die Stadthalle fügt sich mit ihrer differenzierten Höhenentwicklung in die Maßstäblichkeit der vorhandenen Stadtstruktur ein und präsentiert sich als puristischer Baukörper. Die ortstypischen hellen Fassadenflächen werden modern interpretiert. Sichtbeton aus Weissbeton mit Natursteinzuschlag in Verbindung mit großflächigen Verglasungen prägen das äussere Erscheinungsbild. Im Innenraum setzen sich die Sichtbetonoberflächen fort und werden durch Wände und Möbel aus Holz ergänzt. Das dem Saal vorgelagerte Spiegelwasser reflektiert den Aussenraum nach Innen.
Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht West

Ansicht West

Lageolan

Lageolan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Längsschnitt

Längsschnitt