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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2009

Landeswettbewerb 2009: Innovative Wohnformen für Studierende in gemischten Quartieren

Perspektive

Perspektive

3. Preis

Nickl & Partner

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfskonzept/ Leitidee
Unser Entwurf antwortet auf die Aufgabenstellung studentisches Wohnen in gemischten Quartieren zu realisieren mit der Setzung eines Wohnblockes. Als eine autonome Form stiftet er in der heterogenen Umgebung Identität für das neue Quartier. Die Typologie adressiert das Quartier. Der Block reagiert auf die spezifische Situation des Eckgrundstückes und definiert mit seiner Präsenz den Straßenraum. Durch punktuelle Setzungen von viergeschossigen Türmen im Ring entsteht eine rhythmische Silhouette, die differenzierte Außenraumbezüge generiert.
Die kompakte Organisation des Wohnens im Block definiert großzügige Außenräume. Die Perforierung durch Ein- und Ausgänge vermittelt zwischen der gemeinschaftlichen Mitte und dem öffentlichen Straßenraum. Patios integrieren das Wohnen in diese Dualität.
Die zwei Geschosse bzw. die geringe Höhe des Ringes generieren die Atmosphäre normalen Wohnens. Der Wohnblock ist damit attraktiv für verschiedene Nutzergruppen und als Konzept zukunftsfähig.

Erschließung des Grundstücks und der Gebäude
Die Haupterschließung des Grundstücks erfolgt über die Boeselagerstraße. Ein breiter, befestigter Ring umfasst und erschließt den Block. Er integriert das Erschließungskonzept in das bestehende Straßen- und Radwegesystem der Stadt Münster. Dem Hangverlauf Richtung Aa folgend ist im Bereich der Mecklenbecker Straße die Belichtung des Sockels raumhoch mit Tageslicht möglich. Neben Garagen sind der Partyraum und andere Mehrzweckräume von der Strassenebene aus zugänglich.
Regelmäßig angeordnete Ein- und Durchgänge erschließen die einzelnen Gebäude, aus denen der Wohnblock zusammengesetzt ist und offenbaren seine modulare Struktur. Im Kontrast ist der Innenraum als Landschaft lesbar, deren feingliedriges Wegenetz den Erschließungsring ergänzt und die Querung des Areals gewährleistet. Die Modulation dieser Landschaft integriert den Außenraum des Kindergartens und respektiert die Privatsphäre der zum Hof orientierten Wohneinheiten.


Gebäudekonzept
Unser System beruht auf einem Grundmodul, das in einem flexiblen System einen variablen Wohnungsschlüssel ermöglicht. Die Konzeption des Grundrisses auf einem gleichförmigen Raster in der Blockstruktur bzw. als autonomes Paket ermöglicht neue Wohnungszuschnitte ohne große Umbaumaßnahmen. Installationswände bleiben unangetastet. Das Konzept ist damit zukunftsfähig.
In der Ausgangssituation werden pro Paket durchschnittlich 20 Wohneinheiten in der geforderten Mischung der Wohnungsgrößen bzw. der Nutzerprofile realisiert.

Ein zentraler Erschließungskörper fusioniert die Typologien Turm, Zeile und Hofhaus und verbindet optional die einzelnen Pakete. Die zentralen Raumsequenzen strukturieren die Durchwegung der Gebäude. Als Wohnräume ermöglichen sie klassische Wohnungszuschnitte bzw. die Erweiterung von Gruppenwohnungen. Eine gemeinschaftliche Nutzung beispielsweise als Musikzimmer, Waschsalon oder Gartenzimmer kommt der studentischen Nutzergruppe und einer seniorengerechten Wohnsituation entgegen. Die Qualität differenzierter Wohnsituationen im Kontext von Strasse und Hof charakterisiert den Wohnblock.

Erschlossen werden die Wohngeschosse und das Untergeschoss der Pakete jeweils barrierefrei über eine Lobby im Bereich der Türme, die den Übergang von Außenraum zu Innenraum generiert und Platz für Fahrräder, Kinderwägen ect. bietet.

Während sich die gemeinschaftlichen Flächen bzw. die Mehrzweckräume, wie Partyraum oder Fitness im natürlich belichteten Untergeschoss zur Mecklenbecker Straße hin befindet, sind Kindergarten und Kiosk im Bereich der Haupterschließung gegenüber der Friedensschule angesiedelt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Es wird eine eigenständige städtebauliche Struktur entwickelt, die nicht versucht auf die heterogenen städtebaulichen Formen einzugehen, sondern die Großstrukturen zum Abschluss zu bringen. Die Höhenentwicklung der Nachbarbebauung wird aufgegriffen. Die
Großform schottet sich nach außen ab. Das wird unterstrichen durch die Gestaltung der umlaufenden Erschließungsstraße mit Garagen und ebenerdigen Stellplätzen. Der Innenhof steht ausschließlich den Bewohnern zur Verfügung. Eine Beziehung zur öffentlichen Grünfläche Aasee wird nicht hergestellt.
Die Eigenständigkeit des Entwurfes bezieht sich nicht nur auf die städtebauliche Figur sondern auch in der Durcharbeitung der Grundrisse. Bei großer Gebäudetiefe werden innovative Grundrisse entwickelt, die durch ein gleichmäßiges schmales Raster unterschiedliche Wohnformen zulassen. Die Belichtung der Wohnungen, Eingänge und Durchgänge werden z.T. durch 2-geschossige Lichthöfe belichtet. Eine weitere Nutzungsvariabilität erlauben die
Grundrisse in den Türmen.
In der Großform wird die Höhenentwicklung der Einfamilienhäuser aufgenommen und wohltuend gegliedert in zwei- und viergeschossige Bebauung. Die Fassaden werden durch unterschiedliche Materialien und unterschiedliche Behandlung der Fensterformate lebhaft gegliedert.
Die Lage der KiTA mit dem nicht explizit nachgewiesenen Freibereiches ist zu prüfen. Die KiTA ist in der dargestellten Form nicht zu betreiben.
Die kompakte Bauweise und der geringe Erschließungsaufwand versprechen eine gute Wirtschaftlichkeit. Eine Ausführung in mehrere Bauabschnitte führt zu rudimentären Bauformen. Die Anzahl der Bewohner liegt im unteren Drittel.
Isometrie

Isometrie