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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2009

Landeswettbewerb 2009: Innovative Wohnformen für Studierende in gemischten Quartieren

Blatt 1

Blatt 1

4. Preis

SAL Landschaftsarchitektur GmbH

Architektur

Ewa Michalowska

Architektur

Erläuterungstext

Landeswettbewerb 2009: Innovative Wohnformen für Studierende in gemischten Quartieren


Städtebau und zur Architektur

Die Lage des Grundstücks wird bestimmt durch die direkte Nachbarschaft der Verwaltungs-bauten mit ihren großformatigen Bebauungsstrukturen auf der südwestlichen Seite und der kleinteiligen Ein- und Zweifamilienhausstruktur auf der südöstlichen Seite. Während im Süden die Frei- und Parkflächen der benachbarten Schule das Umfeld prägen, bietet sich im Norden ein weiter Blick auf das landschaftliche Umfeld des nahe gelegenen Aasees. Der gewählte städtebauliche Ansatz vermittelt auf eine selbstverständliche Weise zwischen diesen Seiten und formuliert gleichzeitig ein wieder erkennbares und vor allem identitätsstiftendes Ensemble.
Räumlicher, und gesellschaftlicher Mittelpunkt des Ensembles ist die gemeinsame grüne Mitte. Die ähnlichen aber nicht gleichen Baukörper umstehen in selbstverständlicher Weise die gemeinsame Mitte ohne diese hermetisch abzuschließen. Durch die gewählte Formen-sprache und der Abkehr von der Rigidität der Orthogonalität im Aussenraum wird sowohl eine große Selbstverständlichkeit der Räume erzeugt als auch der landschaftliche Charakter des Ensembles gestärkt. Diese fließenden Räume verknüpfen das neue Ensemble nicht nur visuell, sondern auch im direkten Durchwandern mit den benachbarten landschaftlichen Bereichen.
Die Architektur der Häuser wird bestimmt durch die Idee des Ensembles. Die eindeutige Horizontalität und die behagliche hölzerne Materialität stärken den Zusammenhang der Teile und machen insbesondere die gemeinsame öffentliche grüne Mitte zu einem unverwechselbaren Ort. Grundlage und Ziel der städtebaulichen Konzeption ist die selbst-verständliche Verschränkung der Baukörper mit dem landschaftlichen Charakter des Ge-bietes, ohne dabei eine klare Identifikation der Baukörper zu verlieren. Das Prinzip der Ähnlichkeit wird dabei auf jeder Maßstabsebene gesucht und umgesetzt.


Wohnen

Grundsätzlich werden in allen Häusern die geforderten Wohntypologien von Einzel-appartements, über 2- und 3-Raumwohnungen bis hin zu größeren Gemeinschafts-wohnungen mit 4-6 Wohneinheiten nachgewiesen. Die unterschiedlichen Einzelzimmer-größen inkl. Bad/WC und Kochnische bzw. einschl. des Anteils an Gemeinschaftsflächen liegen zwischen ca. 28-42 m². Das Grundmodul des Einzelappartements, welches in allen gradlinigen Gebäudeteilen angeordnet werden kann, hat eine Gesamtgröße von 30 m². Dieses Modul kann problemlos, je nach gewünschtem Wohnungsmix, zu 2- und 3-Zimmer-wohnungen zusammengefügt werden. Die Mehrzimmerwohnungen befinden sich in der Regel immer an den Gebäudeköpfen, so dass auf lange Flure vollständig verzichtet werden kann. Sie erhalten alle eine Loggia zur Gartenhofseite und/oder zur grünen Mitte.


Erschließung

Der Wohncampus Aasee und seine grüne Mitte werden nur über eine Zufahrtsstraße an der Boeselager Straße erschlossen. Diese zweispurige Zufahrtsstraße hat öffentlichen Charakter und ermöglicht den Bewohnern, Besuchern und auch der Feuerwehr die direkte Zufahrt zu den jeweiligen Häusern. Die Häuser entlang der Boeselager und Mecklenbecker Straße werden jeweils über eigene Zugänge straßenseitig erschlossen, so dass es für alle Hauszugänge eine eindeutige Adressbildung und Zugangssituation gibt. Das Stellplatzkonzept für PKW’s sieht vor, dass die Teile der erforderlichen Stellplätze der Häuser an der Boeselager Straße und an der Zufahrtsstraße zum Wohncampus jeweils vor oder neben den Häusern oberirdische Stellplätze nachgewiesen werden. Die Erschließungsstraße rund um die grüne Mitte hingegen soll nur für den Anlieferungs-, Umzugs- und eventuell dem Kurzparkerverkehr als temporäre Stellplatzfläche dienen, jedoch nicht als Dauerparkeinrichtung für Anwohner. Die nachzuweisenden, noch fehlenden Anwohnerparkplätze werden in einer von der Mecklenbecker Straße aus an der westlichen Grundstücksecke ebenerdig erschlossenen Tiefgarage bereitgestellt. Von hier aus gelangt man über einen Aufzug und Treppenaufgang in das mittlere Gebäude an der Mecklenbecker Straße, welches in seinem Erdgeschoss neben einem Tiefgaragenaufgang auch noch den Kiosk, das Hausmeisterbüro und einen Veranstaltungsraum beherbergt. Das Stellplatzkonzept für Fahrräder sieht vor, dass im Bereich der Hauseingangänge zur grünen Mitte und an der Zufahrtsstraße ein Teil der nachzuweisenden, überdachten Fahrradständer in unmittelbarer Nähe der eingeschnittenen und innerhalb der Fassade zurückspringenden Hauseingänge platziert sind (ca. 120 Stck).
In den Häusern, die über das Sockelgeschoss an der Boeselager und Mecklenbecker Straße erschlossen werden, sind innenliegende Fahrradräume vorgesehen, die ebenerdig über den Hauseingangsflur zu erreichen sind (ca. 90 Stck). Der restliche Teil der überdachten Fahrradständer ist immer zwischen den Gebäuden rund um die grüne Mitte und entlang der Zufahrtsstraße an den Kopffassaden, auf Höhenniveau der grünen Mitte bzw. der Zufahrtsstraße, also ca. - 1,20 bis - 1,50 unterhalb OKF der Wohnräume angelegt. Hier sind weitere insgesamt ca. 240 Fahrradständer mit einer leichten und transparenten Stahl-/Glaskonstruktion überdacht.


Konstruktion und Materialien

Der Entwurf sieht vor, dass die Fassaden oberhalb des steinernen Sockels aus Klinker (Hochparterre + 1,20 m) durch horizontale Gesimsbänder das Thema der Schichtung aufnimmt. Die geschlossenen, vertikalen Wandelemente liegen auf einer tieferen Ebene und springen gegenüber den Gesimsbändern ca. 30 cm zurück. Die vertikalen, bodentiefen Fenster springen wiederum gegenüber den geschlossenen Wandelementen um weitere ca. 20 cm zurück und werden durch eine leichte Stahlgitterstabkonstruktion gesichert. Als Sonnenschutz sind metallische Schiebläden vorgesehen, die zwischen Absturzsicherung und Fensterfront mittels einer Führungsschiene hinter bzw. in die geschlossenen Wandelemente manuell verschoben werden können. Es ist wünschenswert, dass ein abgestimmtes Farb-konzept für die Innenvorhänge angedacht wird, welches das Fassadenkonzept harmonisch ergänzen sollte. Als Materialien sind neben dem massiven Gebäudesockel aus einem beige-braunem Klinker für die Wohngeschosse lasierte Holzfassaden mit dauerhaften Oberflächen vorgesehen. Die Fenster sind kombinierte Aluminium/Holzfenster. Es wird im Sinne des innovativen Wohnkonzeptes und eines heute zwingend erforderlichen Nachhaltigkeitsgedankens vorgeschlagen, die Wohngeschosse mit Ausnahme der in Massivbau erstellten Erschließungskerne in einer kombinierten Holzständer-/Massivholzbauweise zu errichten. Sollte aus Kostengründen eine derartige Bauweise nicht möglich sein, ist auch eine kombinierte Massivbau-/Holzbauweise vorstellbar.


Realisierbarkeit in Bauabschnitten

Die insgesamt 13 baukörper sind problemlos in einzelnen Bauabschnitten hintereinander zu realisieren. Sogar eine spätere liegenschaftliche Teilung der Wohnanlage mit einfach zugeschnitten Grundstücksparzellen z.B. zwecks Veräußerung ist für die beiden Wohnblöcke an der Boeselager Straße aber auch für die drei einzegebäude an der Südwestgrenze des Grundstücks ebenfalls problemlos möglich.
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