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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2009

Schaufenster der Region Kloster Kreuzberg

1. Preis

barkowsky wahrer architekten

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Landschaftsarchitektonisches Konzept

Situation
Heute ist die Klosteranlage auf dem Kreuzberg bei Bischofsheim ein wichtiger Ausflugsort für die ganze Region. Während zur Entstehungszeit der Klosteranlage das introvertierte Klosterleben im Vordergrund stand, hat sich aus der christlichen Siedlung ein weltoffener Ort entwickelt. Gemeinsam mit den umliegenden touristischen Angeboten der Rhön wird den Besuchern eine vielfältige Region präsentiert.
Der Konversionsprozeß von der monastischen Enklave hin zum stark frequentierten Ausflugsort muss auf zwei Aspekte besonderes Augenmerk legen. Zum einen müssen die Massen an Besuchern organisiert und gelenkt werden. Zum anderen muss das Kloster im Wettbewerb der regionalen Anbieter seine Authentizität behalten und seinen Charakter als geistlichen Ort bewahren.

Konzept
Das landschaftsarchitektonische Konzept schlägt für die Erschließung des Klosters eine klare Trennung der Verkehre vor. Eine direkte Zufahrt des Bruder-Franz-Hauses ist für PKW nicht mehr möglich. Die Erschließung erfolgt in Zukunft über die neue Umgehungsstraße mit Anschluss an das südliche Klosterareal. Alle Tagesbesucher und Besuchergruppen mit Bussen werden mit deutlicher Schilderführung auf den Parkplatz geleitet. Am Ende des Parkplatzes in Richtung Kloster werden die Besucher auf eine Platzfläche geführt. Diese ist mit zwei Neubauten gerahmt. Der eine ist mit Kiosk und regionalen Produkten ausgestattet, der andere ist als Ausstellunggebäude geplant. Wie eine Torsituation leiten die Raumkanten zum Klosterareal über und leiten die Besucher auf den neuen Erdenweg. Dieser Weg ist für die fußläufige Erschließung des Klosters angelegt. Zunächst erscheint der Weg als funktionale und direkte Erschließung des Klosters. Ein mit Obstbäumen gesäumter Pfad aus großformatigen Betonplatten gewährleistet einen komfortablen Aufstieg. Erst auf den zweiten Blick wird der Rhythmus aus Basaltintarsien wahrgenommen. In Anlehnung an die alten Stundengebete der Klostergemeinschaften ist der Weg mit 24 Platten unterteilt. Entsprechend der 7 wichtigen Gebetszeiten vom Invitatorium über die Vesper bis hin zur Komplet werden Psalme oder Verse aus franziskanischen Stundengebeten in die Platten eingelassen. So werden die Besucher auf dem Erdenweg mit der Religiosität des Ortes konfrontiert. Ein Angebot, dass unaufdringlich den Gästen, die es wahrnehmen, zur Verfügung steht. Dadurch behält das Kloster seine religiöse Authentizität und kann sich in der Konkurrenz mit anderen Attraktionen in der Region behaupten.

Entwurf
Der vorhandene Parkplatz bleibt in seiner Grundstruktur und Höhenlage erhalten. Die Zu- und Abfahrten werden großzügig ausgebaut um Spitzenzeiten abwickeln zu können. Die Flächen erhalten eine überarbeitete Zonierung aus Fahrbahn und Stellplatzfläche. Letztere wird aus der vorhandenen Asphaltfläche heraus geschnitten und in eine Schotterrasenfläche umgewandelt. Anfahrborde aus Beton zonieren die Parktaschen. Die Stellplatzlinien werden mit Schatten spendenen Bäumen z. B. Bergahorn überstellt, so dass sich der Parkplatz besser in das Landschaftsbild einfügt.
Die mit Betonplatten belegte Platzfläche am Ende des Parkplatzes in Richtung Kloster wird als repräsentativer Willkommensort angelegt. Hier sollen sich die Besuchergruppen sammeln und informieren: Eine Stele am Rand des Platzes informiert über Zeiten und Routen des öffentlichen Busverkehrs sowie über das Angebot eines Shuttlebusses zum Klosterareal. Der Kiosk bietet Sitzmöglichkeiten an und das Informationszentrum kann mit der Ausstellung zu einem wertvollen Tagesziel werden.
Der Erdenweg ist mit großformatigen Betonplatten hergerichtet. Eine Trasse aus Rasenpflaster verbindet den Stich von der Kreisstrasse zum Weg und begleitet ihn bis zum Kloster, so dass die Erschließung für den Malzlaster gewährleistet bleibt.
Der Erdenweg wird von Obstbäumen der Region begleitet, so dass auch an heißen Sommertagen eine Pause im Schatten möglich ist. Die Intarsien aus Basaltplatten zonieren den Weg und bringen mit dem Naturstein einen Kontrast zum Beton. Der Gedanke von weltlichem und religiösem wird hierüber transportiert. Kleine Sitzwürfel aus Basalt sind den Natursteinplatten zu geordnet. Hierüber wird auch eine minimale Grundbeleuchtung des Weges integriert, so dass auf aufdringliche Leuchtenmasten verzichtet werden kann.
Am Ende des Weges wird man vor dem Kloster von einer zweiten Platzfläche aus Basaltplatten empfangen. Auch hier stehen wieder eine Bank und Informationen zur Verfügung, so dass sich Gruppen hier wieder treffen und sammeln können.