modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2009

Errichtung einer Jugendherberge mit Jugendwaldheim auf dem Areal der Burg Vogelsang in Schleiden/Eifel

Ansicht West

Ansicht West

Anerkennung

pbr Architekten Ingenieure

Architektur

wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

ErlÀuterungen

Das DJH beabsichtigt, auf dem Areal der ehemaligen NS-„Ordensburg“ Vogelsang in Schleiden/Eifel eine Jugendherberge zu errichten, die außer-dem die Funktion einer internationalen BegegnungsstĂ€tte erfĂŒllen soll. In das zu planende Ensemble soll ein Jugendwaldheim integriert werden.
Die vorgesehenen Nutzungen sollen als wirtschaftliche und logistische Einheit innerhalb des denkmalgeschĂŒtzten BestandsgebĂ€udes, der sog. Redoute, und in zu konzipierenden Neubauten sowie den angrenzenden FreiflĂ€chen untergebracht werden.
Von besonderer Bedeutung sind zudem die gestalterische Einbindung des vorgesehenen Bauvorhabens und seiner zu konzipierenden FreiflĂ€chen in die geschichtstrĂ€chtige und denkmalgeschĂŒtzte Gesamtanlage der ehema-ligen NS-„Ordensburg“ Vogelsang.


GebÀude

Denkmalschutz

Erbaut wurde die Redoute 1936/37 als UnterkunftsgebĂ€ude fĂŒr weibliche Angestellte. Auch nach Übernahme durch das Belgische MilitĂ€r wurde das GebĂ€ude als UnterkunftsgebĂ€ude und als Offizierskasino genutzt. Um eine denkmalgerechte Nutzung und einen entsprechenden Fortbestand des GebĂ€udes zu sichern, besteht die GrundĂŒberlegung darin, die Redoute auch weiterhin als UnterkunftsgebĂ€ude zu nutzen und in wesentlichen Teilen SchlafrĂ€ume der Jugendherberge unterzubrigen. Die Redoute wird hierzu lediglich im Bezug auf die zeitgemĂ€ssen Anforderungen an die Ausstattung umgebaut. Die innere Struktur bleibt hierbei wesentlich erhalten und lĂ€sst auch weiterhin den Charakter des ursprĂŒnglichen Unterkunft-gebĂ€udes erfahren. Die AussenhĂŒlle und der Charakter des GebĂ€udes sollen unverĂ€ndert bleiben. Die Redoute als zentrales EmpfangsgebĂ€ude zu be-greifen ist aufgrund der Grundrisskonfiguration nicht möglich.

Neubaukonzept

Vor diesem Hintergrund, wird die Redoute mit einem Neubauriegel derartig arrondiert, dass sie selbstverstĂ€ndlicher und einzigartiger Bestandteil des Gesamtkomplexes wird, ohne sie aufgrund der eigenen baulichen AusprĂ€-gung zum eigentlichen HauptgebĂ€ude aufzubauen. Die geforderten Ge-bĂ€ude- und Nutzungseinheiten der Jugendherberge und des Jugendwald-heims werden ablesbar und unter entsprechender BerĂŒcksichtigung der synergetisch genutzten FlĂ€chen in einer baulichen Geste zusammenge-fasst. Diese GemeinschaftsflĂ€chen bilden mit der Redoute das Zentrum einer baulichen Anlage, welche sich nach Norden durch den zusĂ€tzlichen GebĂ€udeteil der Jugendherberge mit den anschliessenden FreiflĂ€chen, und nach SĂŒden durch den GebĂ€udeteil des Jugendwaldheims mit den ent-sprechenden FreiflĂ€chen entwickelt.
Der Speisesaal ,das Bistro und der Kiosk im Zusammenhang mit der Re-zeption der Jugendherberge bilden den Gemeinschafts- und Verbindungs-baukörper mit den jeweiligen Eingangsfoyers der beiden Nutzer, welcher durch die FlĂŒgelanlage der Redoute um einen attraktiven Innenhof fĂŒr Aus-sengastronomie und als Treffpunkt ergĂ€nzt wird.

Jugendherberge

An den Gemeinschaftsbereich von Jugendherberge und Jugendwaldheim schliessen sich im Erdgeschoss des Neubaus unmittelbar an das Foyer anknĂŒpfend die Seminar und Tagungsbereiche mit der Verwaltung an. Die Zimmer der Jugendherberge sind unter BerĂŒcksichtigung möglicher Grup-pengrössen in den beiden Obergeschossen des Neubaus (4 Gruppen) und dem Erd- und Obergeschoss der Redoute untergebracht. Das Dachge-schoss der Redoute ist den zwei Familienappartments vorbehalten, welche hier mit grosszĂŒgigen Raumzuschnitten eine angemessene, von den Grup-penbereichen abgetrennte Position zugewiesen bekommen. Das Unterge-schoss der Redoute beinhaltet RĂ€umlichkeiten wie: Disco, Fahrradkeller und GĂ€stewaschraum.

Jugendwaldheim

Das Jugendwaldheim ist ausschliesslich im entsprechenden, sĂŒdlichen Neubauteil untergebracht, wodurch die Eindeutigkeit der Redoutenutzung unterstrichen und die gewĂŒnschte Trennung der Nutzungseinheiten von Jugendherberge und Jugendwaldheim unkompliziert umgesetzt wird. Ähn-lich wie bei der Jugendherberge befinden sich im Erdgeschoss im An-schluss an den Eingangsbereich die Verwaltung und der Unterrichtsbereich
mit einer vorgelagerten und durch Freizeitangebote (Tischtennis, Kicker) attraktivierten Erschliessungszone. Das Obergeschoss ist ausschliesslich dem Schlafbereich vorbehalten. In einer dreihĂŒftigen, ĂŒber OberlichbĂ€nder belichteten Anlage werden die beiden Gruppenbereiche getrennt abgebil-det. Der Werkraum und Werkstattbereich, sowie die Fahrzeuggarage be-finden sich im Untergeschoss und werden talseitig belichtet und angeliefert.

Konstruktion, Material

Der Neubau ist in wesentlichen Teilen als Holzkonstruktion konzipiert. Le-diglich das Untergeschoss bzw. die Bodenplatte der nicht unterkellerten Bereiche werden in Massivbauweise (Stahlbeton) vorgesehen und bilden den Sockel fĂŒr den Holzbau. Ist das Erdgeschoss aufgrund der angestreb-ten Transparenz und Offenheit grundsĂ€tzlich als Holzrahmennbau zu ver-stehen, werden die Obergeschosse in traditioneller Massivholzbauweise erstellt, um dem Thema Holzbau im Kontext von "Natur und Nachhaltigkeit" in besonderer Weise, explizit im Bereich des Jugendwaldheims, Nachdruck zu verleihen. Zudem unterstreicht die Massivholzanmutung der Aussenfas-saden das Bild der bauliche Geste des Neubaus, eines massiven Baukör-pers auf der glĂ€sernen Fuge. FĂŒr die Aussenwandbekleidung wird LĂ€r-chenholz als Innenwandkonstruktion Fichtenholz vorgeschlagen.

Massnahmen Redoute

Um den denkmalpflegerischen Belangen im Bezug auf die Redoute gerecht zu werden, bleibt die ursprĂŒngliche Nutzungsbestimmung weitestgehend bestehen. Bauliche Massnahmen beschrĂ€nken sich wesentlich auf die neue, anzupassende Raumaufteilung bzgl. der geforderten Zimmerzuschnitte und die grundlegende Sanierung. Die Massnahmen sind im
Einzelnen:
- Abbruch der nachtrĂ€glich errichteten Fassade der sĂŒdlichen Loggia und Wiederherstellung der ursprĂŒnglichen Situation gemĂ€ss der Loggia am NordflĂŒgel
- Erneuerung der Fenster und Fassadensanierung
- Abbruch von nichttragenden InnenwÀnden, Erstellung neuer Raumauftei-lung und SanitÀrrÀume
- Erneuerung der WandbelÀge (Putz, Fliesen, Anstrich)
- Erneuerung der InnentĂŒren
- Abruch BodenbelÀge und Estrich, neuer Bodenaufabau (TrittschalldÀm-mung, Estrich, Bodenbelag)
- Erneuerung Dacheindeckung
- Neue SanitÀreinrichtungen gemÀss Programm
- Anpassung der bestehenden Heizungsanlage
- Erneuerung eletrotechnischen Installationen (Starkstrom, Schwachstrom, Datennetz)

GebÀudetechnik, Energiekonzept

UnabhĂ€ngig von der bestehenden haustechnischen Anlage des Bestandes, wird im Sinne der nachhaltigen Energieversorgung und Zielsetzung des GebĂ€udes fĂŒr die WĂ€rmeenergieversorgung eine Holzpellet- oder Hack-schnitzelheizanlage vorgeschlagen. Zielsetzung sollte die Erstellung eines energieoptimierten Neubaus mit einer Unterschreitung der ENEV 2009-Vorgaben um 30% sein. Eine Einbeziehung des Bestandes in das Heizan-lagensystem des Neubaus erscheint hierbei möglich und sinnvoll.
Geothermie kann als weiterer,möglicher, regenerativer Energielieferant fĂŒr WĂ€rmeversorgung oder KĂŒhlung in Betracht gezogen werden. Allerdings sind nutzerspezifische und konstruktionsbedingte Randbedingungen und Anforderungen hinsichtlich der geothermischen Energiegewinnung auf die mögliche Effizienz zu prĂŒfen.


Freianlagen

Erschliessung

Von der Hauptzufahrt mit der Eichenreihe erfolgt auf Höhe der Busvorfahrt/ StellplÀtze Forum Adlershof die Zuwegung zum Neubau.
Ein langgestreckter Vorplatz bildet den Auftakt, mit langen BĂ€nken entlang der Hangkante wird ein zentraler Treff- und Wartepunkt geschaffen.
Die Achse aus dem Gesamtkonzept Forum Vogelsang wird aufgenommen und bindet das neue Areal mit einem Treppenweg direkt an die anderen Orte an.
Eine Busvorfahrt direkt zum Haupteingang ĂŒber die sĂŒdliche Zufahrt wird vorgesehen. Mitarbeiter- und BehindertenstellplĂ€tze werden entlang der Zuwegung vorgesehen. Der Vorplatz selbst bleibt frei.

Innenhof

Über den Innenhof verbinden sich Altbau und Neubau mit den gemeinsam genutzten Bereichen. Mit langen BĂ€nken, einem Wasserband und den AussensitzplĂ€tzen vor dem Speisesaal wird der Innenhof zum gemeinsa-men HerzstĂŒck der beiden HĂ€user.

Aussenbereich Seminar

Der Höhenunterschied wird ĂŒber breite Sitzstufen aufgefangen. Eingebettet darin sind kleine Terrassen, die sich fĂŒr Pausen oder Unterricht im Freien nutzen lassen.

Spiel und Sport

Jugendherberge

Eingebettet in einen Baumhain entlang der heutigen Waldkante liegen die Spiel- und Sportangebote der Jugendherberge. Entlang dem Waldrand-weg, der weiter in die Landschaft nach Norden zum Urftsee fĂŒhrt, fĂŒgen sich die Sportfelder auf verschiedenen Niveaus in die Landschaft ein. Da-mit liegen die lĂ€rmintensiven Bereiche vom GebĂ€ude abgewandt.
Es verbleiben weite WiesenflÀchen frei von Einbauten und festen Nutzun-gen.

Jugendwaldheim

Die gesamten nach SĂŒden anschließenden FlĂ€chen werden zum Spiel- und Erlebnisbereich des Jugendwaldheims. Verschiedenste Spiel - und Bewegungsangebote wie Bolzplatz, Balancierpfad, Rodelhang sind hier möglich. Auch hier ist eine hainartige Einbindung in dieLandschaft vorge-sehen. Der Laubbaumbestand kann -etwas ausgelichtet- weitgehend inte-griert werden.
Lageplan Westansicht

Lageplan Westansicht

Schnitt

Schnitt

Grundriss EG Schnitte

Grundriss EG Schnitte

Lageplan

Lageplan

Perspektiven

Perspektiven