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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2010

Um- und Neubau des Justizzentrums Herne

Preisgruppe / Zur Überarbeitung aufgefordert

h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten

Architektur

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Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Das im Herzen von Herne gelegene Wettbewerbsgrundstück wird neben dem denkmalgeschützten Amtsgericht und dem dazugehörigem Zellentrakt durch weitere, markante, öffentliche Backsteinbauten der Jahre 1920 bis 1930 geprägt. Der davor gelagerte Friedrich-Ebert-Platz ist zweigeteilt und gliedert sich in einen historischen zurückliegenden und einem großzügigeren städtischen Platz, der als Parkplatz genutzt wird. Um dieses ausgewogene, städtebauliche Ensemble zu erhalten, wird eine Neukonzeption des Justizzentrums gewählt, die sich vor allem im zurückliegenden Innenhof des Amtsgerichts entfaltet. Der bereits durch die Bestandsbauten angelegte Innenhof wird mit einem dreigeschossigen Ergänzungsbau im Südwesten geschlossen. Durch eine neu eingeschnittene Fuge zwischen Amtsgericht und Zellentrakt im Osten erhält das Zentrum einen neuen ebenerdigen Haupteingang und die notwendige Adresse zum städtischen Friedrich-Ebert-Platz. Das einladende Entree des Justizzentrums bildet dabei eine hell erleuchtete Glasfassade.

DENKMALSCHUTZ
Unter der Berücksichtigung des Denkmalschutzes wird sowohl das Amtsgericht als auch der Zellentrakt als Teil der gebauten Stadtgeschichte erhalten. Der ergänzende Neubau im Süd-Westen umschließt einen begrünten Innenhof. Das neue Gebäude verschränkt sich dabei behutsam mit dem Bestand an der Bergelmanns Hof Straße. Der Zellentrakt wird nicht nur in seiner äußeren Kubatur, sondern auch in seiner inneren Grundstruktur erhalten. Neue Büroräume werden durch das Weglassen von Zellentrennwänden und neuen Fensteröffnungen zum Innenhof generiert. Eine Besonderheit bildet die bereits im Bestand raumbildende Lochfassade. Durch den Erhalt der einhüftigen Anlage wird sie in Ihrer Gesamtheit über Galerien neu erlebbar. Ein spezielles Beleuchtungskonzept der regelmäßig angeordneten Fenster unterstützt die Idee und macht die geänderte Nutzung nach außen hin sichtbar.
Das Herz des neuen Justizzentrums bildet das langgestreckte Foyer mit seinen Sitzungssälen. Bereits über die Eingangsfassade wird die "Judikative" von außen wahrgenommen. Transparenz, Identität und hoher Wiedererkennungswert stehen hier im Vordergrund. Durch das überdachte Foyer wird die Rückseite des Amtsgerichts zur Innenfassade. Die über mehrere Etagen angeordneten Sitzungssäle sind gut ablesbar und geben dem Bürger Orientierung. Aufenthalts- und Warteflächen befinden sich auf den Galerien und ermöglichen Ein- und Ausblicke in den begrünten Innenhof und Foyer. Treppen, Stege und Aufzüge verbinden das Amtsgericht mit den neuen Sälen und machen das Foyer räumlich erlebbar. Nachvollziehbare Verfahrensabläufe und Entscheidungen der Gerichtsbarkeit spiegeln sich in der Architektur wider.