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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2010

Neubau eines Hörsaal-, Seminar- und Bibliotheksgebäudes für die medizinische Fakultät Homburg

ein 2. Preis

Muffler Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Situation

Das bauliche Umfeld wird geprägt durch eine zwei- bis dreigeschossige pavillonartige Grundstruktur des historischen Bestandes der ursprünglichen Heil- und Pflegeanstalt. Überlagert wird diese Grundstruktur durch einen Baumbestand, der im Zusammenspiel mit dem Gebauten dem Campus einen parkartigen Charakter verleiht. In diese bestimmenden Strukturen soll sich das zu planende Gebäude mit einem repräsentativen Charakter einordnen und für Gäste und Studenten einen zentralen Anlaufpunkt mit hohem Identifikationswert bilden. Es soll aber auch die Dimensionen der benachbarten Bebauung respektieren und trotz seiner herausragenden Stellung in Einklang mit dem Gesamtkomplex stehen. Der sich neu bildende Ort soll durch sein bauliches Konzept zum einen Kompetenz für Forschungen und Lehre zu Ausdruck bringen und zum anderen ein Ort der Begegnung und Kommunikation bilden. Es entsteht eine Identität des baulichen Gesamtgefüges, dass aus einem klaren formalen Konzept abgeleitet und entwickelt wird.


Konzeption

Der Entwurfsvorschlag nimmt in seiner Höhenentwicklung die Dimensionen der benachbarten Bebauung auf. Durch sein klar lineares Gepräge und seine zurückhaltende Höhenentwicklung mit zwei Geschossen sucht er seiner herausragenden Stellung im Gesamtkomplex gerecht zu werden. Er bildet durch die rechtwinklige Anordnung zum nördlichen das weitere Wettbewerbsgebiet begrenzende Verwaltungsgebäude (Gebäude 11), einen klar definierten Rahmen. Die bestehende historische Bebauung, sowohl das in der Parksituation stehende Verwaltungsgebäude (Gebäude 17), wie auch das Aulagebäude, bilden im Zusammenspiel mit dem neuen Hörsaal-Seminar-Bibliotheksgebäude ein Gesamtgefüge. Durch die zweigeschossige Ausbildung des Baukörpers nimmt sich das Gebäude in seiner Höhenentwicklung hinter den prägenden Baumbestand zurück. Es entsteht in Verbindung mit den grosszügigen Freiräumen ein der herausragenden Stellung des Komplexes angemessenes Gesamtbild. Der Eingang zum Campus definiert sich neu und wird für Gäste und Studenten zum zentralen Anlaufpunkt mit hoher Identifikation.

Das studentische Café mit einer kleinen Ladenzeile wird dem nördlich an das Hörsaal-, Seminar- und Bibliotheksgebäude situiert. Es begleitet die Zuwegung von Norden und bildet somit einen Markierungspunkt im Gesamtgefüge.


Gebäudestrukturen

Der Entwurfsvorschlag gliedert die notwendigen Nutzflächen in 3 Ebenen. Die Ebene 0 (Erdgeschoss) wird über das grosszügige Foyer von Norden und Süden erschlossen. An dieses gliedern sich die Hörsäle, Bibliothek und Cafeteria an. Die repräsentative vertikale Erschliessung stellt sich mit den notwendigen Aufzügen am Rand des Foyers ein. So wird eine frei verfügbare Fläche geschaffen, die unterschiedlichen Nutzungen dient. Die Ebene 1 und die Ebene -1 werden darüber hinaus über zwei bzw. vier von Aussen zugängliche Erschliessungselemente erschlossen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die Nutzungen beider Geschosse unabhängig von der jeweiligen Foyernutzung zu erschliessen. Ebenso ist es über einen separaten Zugang möglich, die Bibliothek und die Garderoben unabhängig von der Nutzung des Foyers zu erschliessen. Über einen Innenhof mit Terrassenflächen, sowohl in der Ebene 0 (Erdgeschoss), wie auch in der Ebene 1 (Obergeschoss) werden die innenliegenden Räume belichtet und belüftet. Die Hörsäle erhalten eine zentrale Erschliessung über das Foyer und zusätzlich externe Erschliessungen über die westlichen vertikalen Geschossverbindungen. Durch das ansteigende Gestühl der Hörsäle wird die Ebene 0 mit der Ebene -1 verbunden.


Grünraumkonzept

Die geschwungene Universitätsstrasse bildet das Rückgrat des Universitätscampus, der mit Grossbäumen einen freien parkatigen Charakter ausstrahlt. Das landschaftsplanerische Konzept nimmt diese vorhandenen Strukturen auf. Diese bestehende Grundordnung wird beibehalten, jedoch um eine neue grüne und doch urbane Mitte ergänzt. An dieser liegt die Aula, das neue Gebäude und das später vorgesehene studentische Café. Der neue Baukörper und die geplanten Aussenräume suchen einen Dialog miteinander. Die notwendigen Abstände zum Vorhandenen definieren die bauliche Situation und die Beziehung zu bestehenden und neu zu konzipierenden Aussenräumen. Ein klares und einfaches Erschliessungskonzept mit nord-südlicher Wegeverbindung und daran angebundenen externen studentischen Nutzungen (Studentencafé-Ladenzeile) gliedern den grosszügigen Aussenraum. Es entsteht eine neue Platzfläche mit einer mittigen Aufenthaltszone als Baumplatz zum Treffen, Austauschen und Kommunizieren. Die Platzfläche wird zum zentralen Treffpunkt der baulichen Anlagen. Die wassergebundene Fläche mit grosszügiger Möblierung unterstreicht die Identität des parkartigen Campus.

Der südliche Erschliessungsweg in ost-westliche Richtung wird aufgenommen und die Eingangssituation an diesen mit einer kleinen Vorfläche angebunden. Die Cafeteria erhält einen kleinen Aussenbereich nach Süden hin. Die notwendigen 10 Kurzzeit-und Behindertenparkplätze werden direkt östlich der bestehenden Erschliessungstrasse zugeordnet. Die vorgegebenen Fahrradabstellplätze sind im Bereich des nördlichen Hauptzugangs situiert.

Grosse Bäume wie Buchen, Eichen, Ahorn, Linden und Eschen (Bestand oder Neupflanzungen) bilden das Pendant zum Gebäudekomplex. Die vorhandene "Alte Eiche" wird erhalten. Die Baumstrukturen bildet ein Vis-à-vis zu den Gebäuden und verstärkt den Parkcharakter der Gesamtanlage.

Die Dachflächen des neuen Gebäudes werden als begrünte Flächen vorgeschlagen. Das überschüssige Regenwasser wird in eine Regenwasserzisterne geführt. Hierdurch wird der natürliche Kreislauf des Regenwassers durch Verdunstung gewährleistet


Energiekonzept -Ökologisches Konzept

Der Baukörper als kompaktes Volumen weist für die Nutzungsinhalte eine optimierte und baulich reduzierte Hüllfläche auf. Dadurch werden geringe Wärmeverluste und Investitionen bezüglich der Gebäudehülle erreicht. Die thermische Behaglichkeit wird unter den geforderten Nutzungsbedingungen im Sommer und Winter sichergestellt. Hierzu wird eine bewusste Auswahl und Baukonstruktion vorgeschlagen. Der bauliche Wärmeschutz der beheizten Zonen orientiert sich am Passivhausstandard mit folgenden Bauteilqualitäten:

- hohe Wärmedämmung der opaken Flächen