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Verhandlungsverfahren | 12/2009

Aufwertung der Promenade mit Buszentralhaltestelle in Weißenfels

Lageplan

Lageplan

Zuschlag

plancontext gmbh landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Battenberg & Koch Planungs- und Bauleitungsbüro GbR

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Aufwertung der Promenade Weißenfels

Mit der Aufwertung der Promenade erhält Weißenfels die Chance, ein Stück Tradition wiederzubeleben.

Weißenfels hat sich zum Ziel gesetzt, langfristig die historischen städtebaulichen Strukturen wiederherzustellen und Baulücken zu schließen. Gleichzeitig sollen genügend Freiflächen für die innerstädtische Erholung verbleiben. Eine wichtige zentrumsnahe Freifläche ist in diesem Zusammenhang die Promenade Weißenfels. Diese zu erhalten und attraktiv zu gestalten ist ein wichtiger Schritt hin zur attraktiven „grünen Barockstadt an der Saale“. Die Promenade Weißenfels wurde bereits ab dem 19. Jahrhundert als Grünanlage bzw. grüne Freifläche innerhalb der Stadt genutzt. Auch zukünftig möchte sich Weißenfels als grüne Stadt präsentieren. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2010 hat sich Weißenfels unter dem Titel „Grün der Zeit“ dem städtebaulichen Leitbild „Grüne Stadt an der Saale“ verschrieben. Das Konzept der Aufwertung der Promenade Weißenfels sieht daher vor, einen durchgehenden grünen Brückenschlag vom Bahnhof bis zum Schlossberg zu entwickeln, der sich als Teil einer übergeordneten Konzeption im Rahmen der IBA versteht. Ein weiterer Baustein dieser Verbindung ist die geplante Umgestaltung des Klingenplatzes.
Bei der Umgestaltung werden moderne Ansprüche berücksichtigt wie die Schaffung von ausreichend PKW-Stellflächen und dem Bau eines zentralen Busbahnhofs, der durch seine zurückhaltende Dachkonstruktion gleichzeitig dem städtebaulichen Leitbild gerecht wird.
Durch den Verzicht auf Baumaßnahmen (Tiefgarage bzw. Parkdeck) wird das Grundwasser nicht beeinflusst. Die Realisation innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens wird dadurch ebenfalls gewährleistet.
Zunächst wird der Busbahnhof im Norden realisiert, danach kann die Parkanlage im Süden entwickelt werden.

Nord-Süd-Achse
Die Nord-Süd-Achse der Promenade wird als grünes Band mit einem Wechsel von intensiveren und zurückhaltenden Grünflächen und Aufenthaltsbereichen gestaltet. Auf Höhe der alten Hoffischerei entsteht in Anlehnung an die historische Gestaltung ein attraktiver Schmuckplatz mit Brunnenanlage und Staudenbeeten.
Parallel zu diesem grünen Band sind ausreichend Parkplätze (60 PKW-Stellplätze als Querparker) angeordnet. Östlich des grünen Bandes verläuft eine Fahrbahn in ausreichender Breite für Fahrverkehr in beide Richtungen. Bei Einbahnverkehr können entlang der Straße beidseitig Längsparker angeordnet werden. Der westliche Teil entlang des grünen Bandes wird als Mischverkehrsfläche mit integrierten Grünflächen und Sitzmöglichkeiten gestaltet.

Gelenkplatz
Das Gelenk der Promenade bildet ein offener, teilweise grüner Platz mit wenig Baumbestand. Der Platz ist frei nutzbar und bietet die Möglichkeit für den später angedachten Einbau eines RÜB.

Ost-West-Achse
Die Ost-West-Achse präsentiert sich als befestigter, Baumüberstandener Platz mit vielfältiger Nutzungs-überlagerung. Die Fläche gliedert sich in drei wesentliche Bereiche:
die Platzfläche „An der Pforte“ mit Café-Pavillon und Sitzmöglichkeiten; sie fungiert als Adresse mit Visitenkartenfunktion
der verkehrlich genutzte Bereich mit Busbahnhof, Flächen für Geh-, Rad- und PKW-Verkehr mit notweniger Infrastruktur wie Kiosk, Kartenverkauf und öffentlicher WC-Anlage
die südliche Fläche wird zur Mischverkehrsfläche für Anliegerverkehr und zum Flanieren.

Prägendes Element der Ost-West-Achse sind die geschnittenen Platanen. Sie bilden ein Baumdach und sind Vorbild für die künstlerisch gestaltete Überdachung der Bussteige. Die schirmförmigen, gläsernen Dächer greifen Form und Ausdehnung der Platanen auf. Ihre Unterseite ist mit einer Blattstruktur bedruckt. Auf künstlerische Weise entsteht der Endruck eines Baumhaines. Die gläsernen Dächer werden nachts zu Leuchten, gleichzeitig werden die Platanen von unten angestrahlt.

Verkehrskonzept
Das Verkehrskonzept setzt die Vorgaben der Aufgabenstellung unter Beachtung der nach der Richtlinie für Stadtstraßen 2006 vorgegebenen Breiten für die einzelnen Verkehrsräume (Radweg, zweistreifige Straße, Mischverkehrsfläche) um. Grundlage ist die an der Ost- bzw. Nordseite der Promenade zu führende zweistreifige Straße, der Radweg parallel zur Saale und die an der Süd- bzw. Westseite anzuordnende im Einbahnverkehr in Richtung Leipziger Straße zu befahrende Mischverkehrsfläche.
Im Bereich der umgestalteten Promenade ergeben sich durch die klare Strukturierung eindeutige Gegebenheiten in der Verkehrsabwicklung, die eine Befahrung in alle Richtungen ermöglicht.
Aus diesen Vorgaben ermittelt sich im Bereich des nördlichen Teils der Promenade die für die Anlage des Busbahnhofs zur Verfügung stehende Breite von ca. 24,50 m. Die Verkehrsabwicklung für den Busbahnhof sieht einen „Kreisverkehr“ vor, so dass sowohl aus Richtung Dammstraße und Leipziger Straße angefahren und in beide Richtungen wieder ausgefahren werden kann. Die Längsanordnung der Bussteige mit Haltemöglichkeiten für jeweils 3 Busse auf jeder Seite erlaubt die Anordnung von Informationsständen etc. direkt auf dem Bussteig. Beim Umsteigen sind keine Wechsel über Fahrgassen notwendig. Es sind jeweils Fahrgassen für das Vorbeifahren an wartenden Bussen vorgesehen.
Die Längsanordnung erlaubt in der zur Verfügung stehenden Breite auch die Unterbringung einer Baumreihe und der geforderten Taxi- und Kiss&Ride-Parkstände längs der Hauptverkehrsstraße.