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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2010

Universitätsstadt Gießen, Landesgartenschau 2014

Ausstellungskonzept

Ausstellungskonzept

2. Rang

A24 Landschaft

Landschaftsarchitektur

Swillus Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Parkrunde Wieseckauenpark


Die in den 60er Jahren angelegte Teichanlage aus „Neuer Teich“ und „Kleiner Teich“ bildet das Herz des Wieseckauenparks. Eingebettet in eine Parklandschaft mit idyllischem Alt-baumbestand ist die Teichanlage durch ihren in weiten Abschnitten dichten Uferbewuchs nicht als Park bestimmendes Gewässer wahrnehmbar.
Das Entdecken des verborgenen Gewässers wird das zentrale Motiv des Wieseckauenparks. Ein ondulierter Rundweg nähert sich den Teichen, führt direkt ans Ufer und zieht sich wieder weit in den Park zurück. Das dynamische Spiel der Wegeführung der „Parkrunde“ gewährt den sensiblen Uferbereichen ausreichend Schutz und und verknüpft Ufer und Park zu einem Parkgesamterlebnis. An den Kontaktstellen mit dem Ufer entstehen Orte am Wasser: Auf-enthaltsbereiche mit Holzdecks zum Wasser oder ein verborgener Weg durch dichtes Schilf.

Der malerische Charakter des gewachsenen Parks wird gestärkt. Großzügige Wiesen im Zusammenspiel mit altem Baumbestand prägen den Park. Störende Einbauten im Park wie die Sportplatzanlage werden zurückgebaut. Nutzungen werden konsequent in den Randbe-reichen des Parks angeordnet. Entlang der Ringallee bildet in Fortsetzung des Messeplatzes der Aktivitätsbogen den räumlichen Abschluss des Parks. Als Übergang zur Stadt sind hier ein großzügiger Jugendspielbereich mit Skateanlage, Beach- und Streetball, ein großer Kin-derspielplatz, sowie eine Boulebahn und zwei dauerhaft verbleibende Partnerstadtgärten angeordnet. Zwischen Kindergarten und Kleingartenanlage laden die „Aktivgärten“ mit Schulgarten und Internationalen Dialoggarten zum interaktiven Gärtnern ein. Der Liebiggar-ten macht das Liebigsche Minimumgesetz unmittelbar erlebbar. In einem Flächenmuster sind immer gleiche Pflanzen unterschiedlichen Nährstoffzusammensetzungen ausgesetzt und reagieren mit dem entsprechenden Pflanzenwachstum auf die Nährstoffbedingungen.

Der Schwanenteich wird in seiner linearen Form gestärkt. Zur Wieseck erhält er eine klare Fassung mit einer Baumreihe (Fraxinus excelsior), wassergebundener Wegedecke und Sitz-bänken. Am Ende in der Verlängerung der August-Messer-Straße bildet ein Baumhain aus Fraxinus excelsior den räumlichen Abschluss des Teiches. Zum Wasser vermitteln zwei Sitz-stufen.
Die Wassergärten lockern die strenge Teichform auf. Die Inselnformen setzen sich aus je-weils einem Tangrampuzzle zusammen das sich aus der geometrischen Teilung eines Quad-rats ergibt. Die Bepflanzung besteht aus feuchtigkeitsliebenden Stauden wie Iris oder Gun-nera.

Auf der Halbinsel im See bildet das Parkcafe mit Biergarten den neuen Anlaufpunkt im Park.
Der mathematische Irrgarten auf der Halbinsel setzt sich aus Heckenkörpern in Form von mathematischen Symbolen zusammen.
Die Parkachse gliedert den Messeplatz und Parkplatz und leitet direkt von der Ringallee in den Park zum Teichufer. Eine Verkehrsberuhigung der Gutfleischstraße stärkt die Verbin-dung zur Innenstadt über das Schloss und den Brandplatz.

Der Hauptweg der Parkrunde wird als Ortbetonweg mit Holzdecks im Uferbereich ausge-führt, Nebenwege in Asphalt und als wassergebundene Wegedecke.


Gärten des Wissens - Ausstellungskonzept

Die Tradition Gießens als Stadt der Wissenschaft wird zum tragenden Thema für die Ausstel-lungsbeiträge im Rahmen der Landesgartenschau.
Die Gärten des Wissens bespielen den Wieseckauenpark und bauen eine Brücke zwischen der Abstraktheit der Wissenschaft und der sinnlichen Erlebbarkeit eines Gartens. So illust-riert der Liebig Garten das Minimumgesetz und lädt zum experimentieren ein, die Hecken-körper aus mathematischen Symbolen im Irrgartens lassen verschlungene mathematische Lösungswege erleben und der Auwald wird zum Naturerlebniswald in dem ein komplexes Ökosystems sinnlich erfahrbar wird.

Ein Blütenband holt den Besucher bereits an der Ringstraße ab. Der Haupteingang zum Aus-stellungsgelände liegt am Messeplatz. Unmittelbar an den Haupteingang schließen auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes ein Ausstellungsbereich mit Blumenhalle, Hauptgast-ronomie und Hauptbühne an. Die Tragschichten und befestigten Flächen können hier genutzt werden und nach der Gartenschau rückgebaut werden.

Im Aktivitätsbogen werden spätere Spiel- und Sportflächen zur Landesgartenschau zu den „Gärten des Wissens“, Themengärten mit dem Schwerpunkt Wissenschaft.
Die zur Landesgartenschau hier angelegten Gärten der Partnerstädte gehen in die Daueran-lage über. Der Schulgarten, Liebig Garten sowie der Internationale Dialog Garten zwischen Kleingartenanlage und Schulkomplex bleiben ebenfalls dauerhaft erhalten. Der Gärtnertreff wird als dauerhaftes Gebäude erreichtet und später vom Internationalen Dialoggarten be-trieben.
Die Kleingarten Anlage wird in das Ausstellungskonzept integriert. In einzelnen Parzellen entstehen Musterkleingärten, beispielhafte Hausgärten oder Sonderthemen wie Imker. Ein Gärtnerkiosk mit WC ergänzt die Infrastruktur.
Am Endpunkt des Schwanenteichs befindet sich ein weiterer Kiosk mit Café. Die Ausstel-lungsfläche im Anschluss ist den Ausstellungsbeiträgen der Forstwirtschaft, Gartenbauver-bänden, Baumschulen und dem Land vorbehalten.
Die Naturschutzverbänden legenden den Naturerlebnispfad im Auwald an, der in Teilen dau-erhaft erhalten wird.

Der Blütenschleier begleitet die Parkrunde durch die gesamte Wieseckaue. Der Blüten-schleier setzt sich aus Freilandstauden- und Wechselflorbändern zusammen. Nach der Gar-tenschau werden die Freilandstaudenbänder weitgehend erhalten.

Neben dem Haupteingang befinden sich an der Kantstraße, Waldbrunnenweg, Bückingstra-ße, sowie zwischen Freibad und Wieseck and er Ringallee weiter Ein- und Ausgänge. Da der überwiegende Teil der Besucher über den Messeplatz anreist, erscheint es sinnvoll die Ne-benein- und -ausgänge nicht mit Kassenhäuschen auszustatten, sondern nur mit einer Zu-gangskontrolle für Dauerkartenbesitzer aus den angrenzenden Wohngebieten.


Freibad Ringallee

Das Freibad Ringallee wird in den Wieseckauenpark integriert.
Die dichten Gehölzabpflanzungen zur Wieseck und zur angrenzenden Parkwiese isolieren das Freibad und erscheinen heute nicht mehr angemessen. Durch eine gezielte Reduktion und Auslichtung des Gehölzbestandes wird der Übergang zum Park transparenter. Die Lie-gewiese des Freibads scheint so direkt in die Liegewiese des Parks überzugehen. Ein mög-lichst leichter Zaun als Einfriedung unterstreicht die Durchlässigkeit zum Park.

Lichte Bäume überspielen die Liegewiese im Freibad und spenden Schatten.

Die Beckenform des Freibads in typischer 50er Jahre Formensprache verleiht dem Freibad einen einzigartigen Charakter. Die Formen der Becken und Wege sollen auch in Zukunft die Erscheinung des Freibads prägen. Eine Überformung oder Ergänzung erscheint nicht sinn-voll. Vielmehr sollen störende Einbauten mit nicht mehr zeitgemäßen Nutzungen wie die Minigolf Anlage zugunsten einer klaren Badstruktur rückgebaut werden.

Ein zusätzliches Angebot bieten Beachballfelder sowie Spielflächen für Kleinkinder im Randbereich des Bades.

Zur Landesgartenschau wird das Freibad für Besucher geöffnet. Es stellt eine ideale Ergän-zung des Freizeitanbotes der Landesgartenschau dar. Über eine Öffnung des Zauns zwi-schen der Liegewiese im Park und Freibad wird das Freibad während der Landesgarten-schau voll in den Wieseckauenpark integriert. Zusätzliche temporäre Wege stellen die Ver-bindung zum Parkwegenetz her.
Perspektive der Uferpromanade

Perspektive der Uferpromanade

Parkrunde Wieseckaue

Parkrunde Wieseckaue

Perspektive Uferpromanade

Perspektive Uferpromanade

Uferwelle

Uferwelle

Perspektive Schilfwege

Perspektive Schilfwege

Uferwelle und Schilfpfade

Uferwelle und Schilfpfade

Wassergärten

Wassergärten

Parkrunde

Parkrunde