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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2009

Erweiterung der Ganztagesschule in Laupheim

1. Preis

herrmann+bosch architekten

Architektur

gla | gessweinlandschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ORplan Partnerschaft für Architektur und Städtebau mbB

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Realisierungswettbewerb Schulerweiterung Laupheim



Erläuterung


Städtebau

Die im historischen Stadtgrundriss erkennbare Grünzone vom „Herrenmahd“ über „Laubert“ bis zur Rabenstraße stellte in idealer Weise eine großzügige Verknüpfung von Ortsmitte und Landschaftsraum dar.
Dieses Konzept des verbindenden Grünraums wird als städtebauliches Leitbild aufgegriffen und in Teilbereichen in seinen Randzonen neu definiert, z.B.:
− durch ergänzende Wohnbebauung entlang des Laubachwegs
− durch Setzen eines markanten Eckpunktes mit Baumplatz und Jugendhaus an der Ecke Raben-/Pfeifferstraße
− und durch ein begrüntes, in die Topografie eingebundenes Parkdeck.
Der Neubau für die Schulerweiterung liegt inselartig in dieser Grünaue. Am verkehrsberuhigten Platz zwischen Mensa, Friedrich Adler Schule und Wieland Förderschule wird, im Kontext zu den umliegenden Schulen, der Standort für die neue Stadtbücherei vorgeschlagen.


Freianlagen

Den Grünraum durchzieht ein Fuß- und Radweg von der Rabenstraße zur Herrenmahd, von dem aus von Osten her Neubau, Gymnasium, Realschule, Stadtbücherei, Jugendhaus und Parkdeck fußläufig erschlossen werden und der über einen neu geplanten Fußweg eine direkte Verbindung zur Mittelstraße herstellt.

Der Straßenraum in der Rabenstraße, im Bereich zwischen „Im Krautgarten“ und Pfeifferstraße, wird als verkehrsberuhigte Zone vorgeschlagen (mit Bushaltestellen), die über einen neuen Pflasterbelag sichtbar die Schulbereiche über den Straßenraum hinweg miteinander verbindet. Neue Baumquartiere erhöhen die Aufenthaltsqualität auf den Pausenhöfen.
Vor der Aula an der „Herrenmahd“ und „Im Krautgarten“ zwischen Realschule und Gymnasium werden zusätzliche Parkplätze für die Schulen vorgesehen. Großzügige Erweiterungen der Pausenfläche ergeben sich durch das geöffnete Atrium des Neubaus.





Gebäude
Für die Schulerweiterung wird ein eigenständiges und Identität stiftendes Gebäude vorgeschlagen, das im Erdgeschoss über seinen offenen Ariumbereich in direkter Beziehung zu den Eingängen des Gymnasiums und der Realschule steht. Diese vorgeschlagene Insellage des Neubaus hat außerdem den großen Vorteil, dass bei der Realisierung keine Baustelle direkt vor den bestehenden Klassenräumen entsteht.
Über ein gemeinsames Eingangsfoyer und eine zentrale Haupt-treppe werden die nach den beiden Schularten getrennten Bereiche separat erschlossen. Der gewählte Atriumtyp bietet außer guter Übersichtlichkeit und problemloser Orientierung die Möglichkeit, ein hohes Maß an Gemeinsamkeiten zwischen Lehrern und Schülern des Gymnasiums und der Realschule entstehen zu lassen. Hierzu können auch die Schülerlounges im 1. und 2.OG und die Cafeteria im Foyer einen wichtigen Beitrag leisten.
Auf kurzen Wegen über offene, lichte Flure werden im 1.OG die Fachklassen des Gymnasiums und im 2.OG die Fachklassen der Realschule erschlossen. Die Freiluftklassen auf dem Dach bieten eine „neue Sicht der Dinge“ von oben oder auch Gelegenheit für vielfältige naturwissenschaftliche Beobachtungen (Sonne, Licht, Temperatur) und Studien (Wolken, Wind, Wetter).
Auf der nach Süden geneigten Schrägverglasung der zentralen Erschließung ist optional eine Photovoltaikanlage als Sonnenschutz und Energielieferant geplant.


Energiekonzept

Reine Fensterlüftung in der kalten Jahreszeit steht im Hinblick auf die Energieeinsparung, im Widerspruch zu heutigen technischen Standards einer energetisch hocheffizienten Gebäudehülle mit Dreifachverglasung und außen liegendem Sonnenschutz (angenäherter Passivhausstandard).
Daher wird für den hygienischen Luftaustausch (Grundluft-wechsel) eine Lüftungsanlage vorgeschlagen. Ein zusätzlicher Aufwand an Heizwärme für die Lüftung ist wegen der hochwirk-samen Wärmerückgewinnung und der hohen inneren Wärmelasten (Personen, Geräte, Leuchten) nicht erforderlich. An heißen Tagen kann die Anlage zur Nachtauskühlung über Aktivieren der Speichermassen der Betondecken eingesetzt werden.
Es ist vorgesehen, die vorhandene Fernwärme für den Heizbetrieb zu nutzen. Das besondere Nutzungsverhalten der Unterrichtsräume empfiehlt den Einsatz von Einzelregelung der Heizanlage. Durch diese individuelle raumweise Steuerung wird der Energieeinsatz nur auf tatsächlich notwendige Zeiten reduziert (Stundenplan).
Zur Grauwassernutzung wird das Regenwasser der Dachflächen in einer Zisterne im UG gesammelt und zur Toilettenspülung verwendet.