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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2009

Erweiterung der Ganztagesschule in Laupheim

Präsentationsplan 1

Präsentationsplan 1

Anerkennung

4a Architekten

Architektur

Prof. Schmid I Treiber I Partner

Landschaftsarchitektur

Nölleplan

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Architektur

Vom neuen zentralen Campusplatz steuert man auf den gemeinsamen Eingang zu, hinter dem sich ein Foyer befindet, dass auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, und die Mediothek, die an Realschule und Gymnasium andockt und somit von allen Schülergruppen gut erreichbar ist.

So befinden sich also im Erdgeschoss die allgemeinen Nutzungen und der Ganztagesbetrieb. Ab hier teilt sich der Schulerweiterungsbau in zwei zweigeschossige Baukörper auf: die Realschul-Erweiterung, die in Richtung der Friedrich-Adler-Realschule zeigt und Gymnasiums-Erweiterung, die sich neben dem Carl-Lämmle-Gymnasium befindet.

Realschüler und Gymnasiasten erhalten zur Wahrung ihrer Schulidentität jeweils einen Baukörper mit einer gemeinsamen Mitte im Erdgeschoss. Die Erhaltung der verschiedenen Aufsichtspflichten kann somit problemlos stattfinden.

Auch die Fassaden erhalten ein unterschiedliches Bild. So sind beispielsweise die bunten Panels mit Motiven bedruckt, die auf die Namensgeber der ursprünglichen Schule hinweisen (Friedrich Adler und Carl Lämmle).

Das Gebäude fügt sich harmonisch in das gegebene Gelände ein. Vom Laubachweg erreicht man den Schulbalkon zwischen den beiden Baukörpern: ein großzügiger, kommunikativer Platz zum Verweilen, mit Ausblick auf den neuen Campusplatz. Hier sitzt auch eines der grünen Außenklassenzimmer.


Außenanlagen

Der neue Schulbau definiert durch seine Form den gemeinsamen Schulhof für die beiden angrenzenden Schulen.
Die Anbindung des neuen Gebäudes erfolgt durch die zu einer Stichstraße verkürzten Gymnasiumsstraße.
Die Zufahrt zur neuen Wohnbebauung erfolgt über eine Anliegerstraße als Verbindung zwischen der Gymnasiumsstraße und dem Laubachweg.

Auch die Vorfahrt vom Laubachweg aus verfügt über einen Drop-Off für Schüler sowie Fahrradständer und Lehrerparkplätze entlang des Laubachweges vor dem Schulgebäude.

Von der Vorfahrt am Laubachweg gelangen Schüler und Lehrer auf den Schulbalkon mit den Eingängen in die neue Realschule und das Gymnasium. Über eine Treppe erfolgt die Anbindung des neuen zentralen Schulhofes. Weitere Wegeverbindungen führen vom Schulhof in alle Richtungen: zur Bushaltestelle an der Rabenstraße, zur Innenstadt, zum Jugendtreff und sowie zu den bestehenden Sportplätzen im Süden.

Lineare Baumreihen gliedern das Gebiet und bringen Ruhe in die bestehende Formenvielfalt der Gebäude.

Grüne Ruheinseln betonen die Mitte des Schulhofes und bieten Aufenthaltsbereiche bzw. fungieren als schulübergreifender Treffpunkt.

Eine der zentralen Baumreihen setzt sich auf der gegenüberliegenden Seite der Rabenstraße fort. Durch einen Belagswechsel innerhalb der Fahrbahn, sowie die lineare Struktur der Baumstellung wird dieser Bereich hervorgehoben und ermöglicht darüber hinaus einen gefahrlosen Schulweg.



Städtebauliche Oberziele des Entwurfs sind

• die Anlage eines gemeinsamen zentralen Schulplatzes für Gymnasium und Realschule -der sich zu den nördlich angrenzenden drei Schulen so öffnet, dass er als gemeinsame Kommunikationsplattform und Sammelpunkt aller Schüler Richtung Sportgelände wirksam werden kann;
• die Verbindung dieses gemeinsamen Schulforums über die Fußgängerzone Aststraße und die Rabenstraße mit der inneren Stadtmitte : Marktplatz, Lange Straße , Abt-Fehr-Straße ,innerer Mittelstraße;
• das Quartier RPG – Rabenstraße – Pfeifferstraße – Gymnasiumstrasse räumlich zu einer Einheit zusammenzuschließen und als Übergangsbereich von Innenstadt zu Wohnstadt vor allem als citynahes, ruhiges Wohnquartier aufzuwerten
• Disposition der Gemeinschaftseinrichtungen Jugendhaus – Stadtbibliothek – Parkhaus an zentraler Stelle zwischen den Schulen direkt an der Rabenstraße.

Zur Umsetzung dieser Oberziele werden flankierende Maßnahmen vorgeschlagen :
• Attraktivierung der Fußgägner – Nord-Süd-Achse von der Mittelstraße über das Schulforum zum Sportbereich ; dies langfristig in idealerweise in geradem Linienverlauf über das Grundstück Rabenstraße 35 bei geeignetem Neubau;
• Attraktivierung der Erdgeschosszonen der Gebäudegruppe Grabenstraße 33 bis Gymnasiumstrasse 6 durch Laden- , Dienstleistungs- und Gastronomieangebote im jugendlich - schulnahem Sortimentsbereich ; zugleich ist eine optische Aufwertung der Gebäude und der einsehbaren rückwärtigen Bereiche notwendig;
• Ausgestaltung der öffentlichen Fußgängerachse von der Rabenstraße zum Sportbereich.


Energiekonzept

Die Wärmeversorgung zur Deckung der Heizlasten erfolgt über einen Anschluss an die Fernwärmeversorgung. Die Versorgung der einzelnen Raumbereiche erfolgt innerhalb der thermischen Hülle bis zu den Raumheizflächen. Die Sicherstellung der Raumluftqualität in den Klassenzimmern, erfolgt über dezentrale Lüftungsgeräte. Diese werden unmittelbar bei den Klassenräumen eingeplant und werden an die zentrale Außenluftversorgung angebunden und verfügen über Wärmerückgewinnungssystemen. Tageslichtabhängige Beleuchtungsanlagen unterstützen eine Reduzierung des Stromverbrauchs und somit wirtschaftliche Nutzung des Gebäudes. Der durch die optionalen Photovoltaikflächen auf dem Dach erzeugte Strom minimiert die Gesamtenergiebilanz des Gebäudes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Hauptstärke des Entwurfs liegt darin, zwei frei geformte Volumen so in den
bestehenden Kontext einzufügen, dass sich daraus eine grundsätzliche
Neugliederung des gesamten Schulareals ableiten lässt. Die beiden oberirdischen
Körper bauen in nachvollziehbarer Weise individuelle Bezüge sowohl zur Realschule
als auch zum Gymnasium auf. Dabei gelingt es, zwischen allen vier Baukörpern
einen Freiraum aufzuspannen, der als neues Zentrum südlich der Rabenstraße
funktioniert. Deutlich weniger ausgearbeitet sind die Bezüge zu den Schulgebäuden
nördlich dieser Straße wobei glaubhaft ist, dass das neue Zentrum die Kraft besitzt
auch bis dorthin „auszustrahlen“ und sich als Sammelpunkt zwischen Innenstadt und
Sportfeldern für alle Schüler zu etablieren und hier eine bessere Wegebeziehung
anzubieten. Dabei kommt auch dem erdgeschossigen Volumen, das die Verfasser
als gemeinsamen Sockel der beiden Baukörper in das Gelände einbetten eine
besondere Funktion zu. Der „Schulbalkon“ als erhöhter Platzbereich und die
Freitreppe suggerieren, dass hier Schule auch Lebensraum werden könnte.
Die interne Gliederung der beiden Bauvolumen orientiert sich eng an der
Ausschreibung und ist nachvollziehbar gelöst. Besondere Qualität liegt in der
Anordnung der Mediathek als introvertiertem Mittelpunkt, der sich primär nach oben
öffnet. Foyer und Cafebereich bilden einen sinnvollen Übergang zum Freigelände.
Auch die Gestaltung der Fassaden unter Bezug auf die Namensgebung der beiden
Schulen stellt einen besonderen Beitrag dar und könnte in subtiler Form Identität
bewahren helfen.
Nicht verständlich ist die Entscheidung der Verfasser, das massive Parkhaus an der
Rabenstraße zu platzieren. Sowohl Sicht- als auch Wegebezüge zu Mensa und
Wielandschule werden dadurch völlig verhindert. Das deutlich zu hohe Volumen lässt
vollständig die Sensibilität vermissen, die den Entwurf ansonsten auszeichnet.
Lage, Funktionalität und Gestaltung des neuen Schulbereichs können in hohem
Maße überzeugen – ein Eindruck, der durch die unglückliche Setzung des
Parkhauses jedoch bedeutend eingeschränkt wird.
Präsentationsplan 2

Präsentationsplan 2

Präsentationsplan 3

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Präsentationsplan 4

Präsentationsplan 4

Isometrie

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Modell

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