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Einladungswettbewerb | 10/2009

Erweiterung Evangelisches Johannesstift in Berlin-Spandau

Gesamtlageplan

Gesamtlageplan

3. Preis

a|sh sander.hofrichter architekten GmbH

Architektur

hofmann_röttgen LANDSCHAFTSARCHITEKTEN BDLA

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Stadtlandschaften –
Dichte und Weite – Natur und Siedlung miteinander verweben

Die Vorgaben des Bebauungsplans aufgreifend thematisiert das städtebauliche und landschaftsarchitektonische Gesamtkonzept das Zusammenspiel von Dichte und Weite.

Um die beiden zentralen Achsen als Rückgrat des Gebietes klar erlebbar zu machen ist eine Stärkung der historischen Achse über die Stiftskirche und den Festsaal hinaus ein zentrales Ziel. Dies wird erreicht durch das Freistellen der Plätze und Grünanlagen, so dass wichtige Blickbeziehungen sowie die Ergänzung einer durchgängigen Alleebepflanzung ermöglicht werden (hochstämmige Bäume, maximal hüfthohe Beet- und Heckenbepflanzungen zu den Straßenräumen). An den Eingängen der Achsen, den neuen „Gelenken“ am Geriatriezentrum/Bistro sowie am historisch bedeutsamen Raum zwischen Stiftskirche und Festsaal setzen Skulpturen - in Anlehnung an das Stiftungslogo – neue Merkzeichen. Wohn- und Erschließungsstraßen führen verkehrsberuhigt zu den Gebäuden und erlauben die Ausbildung Autofreier (Kern-) Zonen. Die Gebäude sind so angeordnet, dass Höfe gemeinschaftlich genutzt werden können und kleine private Bereiche mit Nutzergärten entstehen. Es wird eine klare reduzierte Erschließung für den motorisierten Verkehr vorgesehen; Fußgängerwege werden weitestgehend getrennt vom Straßenraum geführt. Ein gegliedertes Wegesystem und Stege aus den angrenzenden Gebieten sorgen für gute Erreichbarkeit der neuen Parkanlagen A – C und des angrenzenden Landschaftsraums und ermöglichen vielfältige Bewegungs- und Spielmöglichleiten.

Die Neubauten werden mit einer hochgedämmten Gebäudehülle versehen. Eine kompakte Bauweise reduziert den Flächenverbrauch und den Bedarf an Wärmeenergie. Zur Beheizung ist eine bodennahe Geothermie geplant. Ein begrüntes Flachdach begünstigt die Regenwasserbewirtschaftung und das Mikroklima. Alle Räume sind natürlich belichtet und belüftet. Fassadenbegrünungen sind abschnittsweise vorgesehen. Der Maßstab der Neubauten nimmt die für das Johannesstift typischen Bauvolumina auf. Die Erweiterungsbauten werden sich an die vorhandenen Gebäude anlehnen. Die bevorzugte Verklinkerung der Gebäude wird in den Neubauten zitiert, aus Kostengründen jedoch nicht auf die gesamte Gebäudehülle angewandt.

Das Thema Dichte – Weite wird in den Neubaugebieten mit Hilfe von Grünstrukturen herausgearbeitet. Dies wird erreicht durch das Überstellen des kompletten zentralen Baugebiets mit hochstämmigen Bäumen. Aus dieser ‚Stadtwald‘-Struktur werden die Gebäude-, Wege- und Platzflächen „herausgeschnitten“. Die Parkanlagen und das umgebende Offenland bilden mit ihrem Wiesen- und Rasenflächen das Gegenstück ‚Weite‘ und lassen gemeinsam mit den bebauten Flächen die gewünschte Stadtlandschaft entstehen. Plätze an den öffentlichen Orten und ‚Gelenken‘ bilden Schwerpunkte der Nutzung in den ansonsten extensiv gestalteten Grünzonen.

Das Regenwasser der Dachflächen und der unbelasteten Wege- und Platzflächen soll größtenteils in die zentrale Wasserachse (Parkanlage A) und die Wiesenbereiche der Parkanlagen B und C geleitet werden, wo es über die belebte Bodenzone versickern kann. Markante Stein- und Vegetationsstrukturen bewahren auch in Trockenzeiten den hohen Erlebniswert der Freifläche. Im Bereich des Bistros erhält die Achse ihren städtischen Pol, zur Landschaft hin entsteht das natürliche Pendant in Form eines naturnahen Wasserspielbereichs.

Wiesenbänder umfließen die Wohngebäude, „Garteninseln“ stehen für unterschiedlichste private Nutzungen zur Verfügung. Entsprechend finden sich „Landwirtschaftsinseln“ in den Wiesenflächen des „Offenlands“ außerhalb des Baugebiets, die für Lehr- und Bildungszwecke genutzt werden und durch einen gezielten Fruchtfolgenwechsel auch Landart-Wirkung erzielen können (Getreidearten, Raps, Phacelia, Lein u.ä.). Das interne Wegesystem eröffnet vielfältige Möglichkeiten zum Spazierengehen, Joggen, Walken, Radeln und verbindet die inneren Siedlungsflächen und Parkzonen mit dem umgebenden Offenland.
Lageplan
M 1:500

Lageplan M 1:500

Architektonisches Konzept
M 1:200

Architektonisches Konzept M 1:200