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Einladungswettbewerb | 08/2009

Kolumbariumskirche Heilige Familie

Innenansicht vom Eingang

Innenansicht vom Eingang

1. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Klodwig & Partner Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der bestehende Kirchbau wird geprägt durch seine symbolträchtige Form und Konzeptionierung als `Circumstantes`- Feierraum. Der sichtlich von der liturgischen Erneuerungsbewegung geprägte Raum findet schon vor dem 2. Vatikanum seine Ausdrucksform als Gemeinnschaftsraum. Eine Gemeinde feiert gemeinsam um den Altar versammelt das Geheimnis von Tod und Auferstehung. Die u.a. von Dominikus Böhm, Rudolf Schwarz – zusammen mit dem Religionsphilosophen Romano Guardini - entwickelten liturgischen Raumkonzepte finden hier eine adäquate Entsprechung. Die Weiterentwicklung der Kirche zu einem Feier- und Kolumbariumsort fordert uns auf, den vorhandenen räumlichen Kontext aufzunehmen. Die Frage nach der Auferstehung und wie wir unserem Auferstehungsglauben in einer Kolumbariumskirche Ausdruck geben können, führt uns zum 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther:
Die Vollendung des Heils bei der Auferstehung 1 Kor 15,35-58
49 Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.
Die Gemeindefeier bleibt in unserem Entwurf zentraler Ausdruck des Irdischen in Bezug auf Gott und die Vollendung hin. Das Kolumbarium verweist auf das Himmlische und die Ewigkeit. Runde Wandscheiben aus Valser Quarzit differenzieren Gemeinderaum und Kolumbarium. Der zentrale Feierraum erhält damit einen Umgang, wie er auch im klassischen Kirchenbau der Romanik und Gotik mit Seiten- und Begräbniskapellen um den Chorraum anzufinden ist. Feierraum und Kolumbarium bilden starke eigenständige Räume: Zentralraum und Wandelgang, mit je eigener Ausprägung. Der Zentralraum, mit seiner Sitzanordnung um den Altar als Ausdruck der Gemeinschaft der Gläubigen (Communio) erhält weiße Putzoberflächen und einen geschliffenen Boden aus Naturstein.Der Wandelgang des Kolumbariums entwickelt sich aus mit Valser Quarzit gemauerten Wandscheiben, die in länglichen Bahnen mit einer Schichtdicke von 5 cm nahezu fugenlos verarbeitet werden. Der graue Natursteinboden erhält eine gestockte Oberfläche. Kiesstreifen, mit der Möglichkeit Kerzen und Blumenschmuck aufzunehmen, fassen die Wandscheiben auf der Kolumbariumsseite ein. Wand und Boden bilden die Basis für die `leuchtenden` Urnen aus heller Bronze - Ausdruck des Himmlischen, sternengleich - jede Person mit eigener Identität und Ausstrahlung. Das bestehende Lichtauge im Deckenbereich stellt eine Verbindung zwischen Irdischem und Himmlischem, zwischen Feierraum und Kolumbarium her. Auch die sich rämlich ergebenen Übergänge und Sichtbezüge beider Raumeinheiten verbinden Diesseits und Jenseits zu einer gemeinsamen Einheit. Der Taufort führt beide Raumeinheiten in zentraler Achse zusammen und unterstreicht unsere Teilhabe an Christi Tod und Auferstehung.
Übersicht Kolumbarium

Übersicht Kolumbarium