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Einladungswettbewerb | 09/2009

Gestaltung des neuen Kunstmuseums

Perspektive

Perspektive

2. Preis

mlw architekten morent I lutz I winterkorn

Architektur

Erläuterungstext

Entwurfskonzept / Städtebau:

Die Entwurfsidee nimmt die ehemaligen Gebäudekanten wieder auf und ergänzt diese, um so die städtebauliche Straßenlinie entlang der Burgstraße wieder zu schließen.
Die vorhandenen Raumkanten der historischen Altstadt werden durch den Museumsneubau aufgenommen.
Durch Versprünge im Baukörper wird die Gebäudegröße gegliedert, verstärkt wird dies noch durch das Zurücknehmen der Fassade im Bereich des Eingangs. Hierdurch entsteht eine respektvolle Freistellung des denkmalgeschützten „ Hexenhauses“ und eine klare Akzentuierung der Eingangssituation des Museums.
Die vorhandene Engstelle im Kurvenbereich der Burgstraße wird durch das Zurückschieben der Erdgeschoßfassade entspannt, jedoch werden die ehemaligen Gebäudefluchten in den Obergeschossen wieder aufgenommen.

Die Verbindung der drei Museen soll durch die Umgestaltung und Aufwertung der Burgstraße verbessert werden. Dies wird erreicht durch die Verlegung an die vorhandene Böschungskante und die Verbreiterung des Gehweges, sowie durch eine einheitliche Natursteinpflasterung, die am Übergang Marktsraße/Burgstraße beginnt.
Durch das Weiterführen der Pflasterung in den Hof des Museumscafes, sowie bis an die Vorplatzsituation im Bereich der Gaststätte wird ein wertiges Umfeld des Museumszugangs geschaffen.

Durch wenige, aber an markanten Punkten bewusst gesetzte Öffnungen in der Fassade wird die Gebäudehülle spannungsvoll gegliedert.
In der Außenfassade wird dadurch der Wechsel von offenen zu geschlossenen Flächen zur spannungsreichen Abfolge.
Im Innenbereich sind die Öffnungen so angeordnet, dass interessante Ausblicke auf die historische Altstadt und die Umgebung ermöglicht werden.

Die Gebäudehülle besteht aus einer vorgehängten geschlämmten Ziegelfassade, welche eine Neuinterpretation der in unmittelbarer Nähe liegenden historischen Stadtmauer darstellt. Durch die dadurch gedeckte Farbgebung ist eine zurückhaltende aber selbstbewusste Eingliederung in die historische Altstadtbebauung gegeben.

Die Erschließung des Museums erfolgt in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Museen und der im Osten liegenden Marktstraße und wird durch das Zurücknehmen der Fassade an dieser Stelle akzentuiert.
Die interne Erschließung erfolgt über die den Ausstellungsräumen vorgelagerten Haupttreppe.
Der Aufgang wird zum Erlebnis, da der jeweilige Austritt der Treppe in einem verglasten, sich der Umgebung öffnenden Bereich mit eindrucksvoller Aussicht endet. Von hier aus betritt man bewusst die Ausstellung durch eine reduzierte Öffnung und befindet sich danach in introvertierten sich auf die Ausstellung konzentrierenden Räumen.
Im rückwertigen Bereich des Gebäudes befindet sich ein über alle Geschosse reichender Aufzug.

Die Ausstellungsflächen befinden sich im Erd.-, 1.Ober- und 2. Obergeschoss.
Im Anschluss an das Foyer befindet sich ebenerdig ein außenliegender Skulpturenhof, auf den man einen ersten Einblick durch den verglasten Eingang bekommt..
Im Erdgeschoß besteht eine offene Raumfolge des Foyers und der Ausstellung, in den Obergeschossen sind die Ausstellungsräume als Einraumstruktur geplant. Durch Einstellen von flexiblen Stellwänden sind unterschiedlichste Ausstellungsvarianten möglich.

Technik:

Es wird ein nachhaltig optimiertes energetisches Gebäudekonzept unter Nutzung von erneuerbaren Energieträgern wie Geothermie und adiabater Kühlung angestrebt. Hoch wärmegedämmte Bauteile minimieren die Energieverluste. Die Vollklimatisierung minimiert die Transmissionswärmeverluste. Die massiven Bauteile der Stahlbetonkonstruktion bilden eine Speichermasse und wirken, bezogen auf den Tagesverlauf, als aktiver Einflussfaktor auf die jahreszeitlich bedingten Wärme- und Kälteschwankungen. Die Versorgung erfolgt vertikal über einen zentralen Versorgungsschacht am Treppenhaus, horizontal in den Geschossen über die abgehängte Decke. In die linearen Aussparungen in den abgehängten Decken der Beleuchtung werden die Luftein- und –auslässe integriert.

Beleuchtung:

In den Ausstellungsräumen sind lineare Aussparungen in der abgehängten Decke für die Unterbringung von Lichtschienen und Be- und Entlüftungsauslässen geplant. Leuchten können für wechselnde Ausstellungsmöblierung variiert werden, die jeweilige Beleuchtung kann sowohl auf lichtempfindliche sowie lichtbeständige Exponate angepasst werden. Die Grundbeleuchtungen sind in die linearen Aussparungen integriert, Spots und abgependelte Beleuchtungen sind je nach Ausstellungsanforderungen möglich.
Im Obergeschoss wurde Aufgrund der Kostenvorgaben auf eine komplette Tageslichtbelichtung (z.B. über Sheddach) verzichtet. Eine Ausbildung der Decke als Sheddachkonstruktion ist möglich.

Heizung / Kühlung / Klimatisierung:

Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über Geothermie mit Niedertemperatur – Fußbodenheizung.
Die Kühlung über Kühldecken in abgehängten Akustikdecken, die Kühltechnik erfolgt mit adiabater Kühlung unter Einbeziehung der Geothermie.
Die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt über eine Lüftungstechnik mit Be-und Entfeuchtung und Wärmerückgewinnung.
Die Zu- und Abluftzuleitungen in die Geschosse erfolgen über den zentralen Versorgungsschacht am Treppenhaus. Die Geschossverteilung der Zu- und Abluft über integrierte, lineare Aussparungen in den abgehängten Decken. Luftaus- und Einlässe werden verdeckt angebracht. Die über die Beleuchtung eingebrachte Energie wird im Energiekonzept ebenso berücksichtigt.


Konstruktion:

Die Tragkonstruktion besteht aus tragenden Stahlbetonaußenwänden mit außenliegender Wärmedämmung und vorgehängter Ziegelfassade.
Die Decken sind als tragende Stahlbetondecken geplant. In den Decken über EG, 1.OG sowie 2.OG sind Stahlbetonunterzüge als Lastabtragung mit vorgesehen.
Durch diese Konstruktionsart können stützenfreie Räume ab dem Erdgeschoss realisiert werden.
Aussteifende Kerne bilden der Aufzugs- sowie der Fluchttreppenhausschacht.
Die Dachfläche wird als extensiv begrüntes Flachdach ausgeführt.
Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Ansicht Nord-Ost

Ansicht Nord-Ost

Ansicht-Süd

Ansicht-Süd

Ansicht-Süd-West

Ansicht-Süd-West