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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2010

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb „Hanns-Seidel-Platz“

3. Preis

steidle architekten, Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH

Architektur

t17 Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Hanns-Seidel-Platz in Neuperlach

Die städtebauliche Entwicklung Neuperlachs ist in einer Abfolge zeitlich versetzter Planungs- und Realisierungsphasen ablesbar. So führte zu Beginn der Planungen im Nordbereich und später auch in der Mitte die Dominanz der Verkehrsstruktur zu einer Überdimensionierung der Straßensysteme, welche jegliches Gefühl von Urbanität vermissen lassen (autogerechte Stadt). Urbanität wurde ausschließlich mit maximaler Bebauungsdichte durch Vergrößerung der Baumassen bzw. Geschoßzahlen verstanden.
Eine stadträumliche Orientierung und die notwendige Erlebnismöglichkeit des Stadtraums sind nicht gegeben.

Im später entwickelten Südbereich wurde versucht gegenzusteuern und eine dichtere Anordnung von differenziert gestalteten Wohnblöcken mit geringeren Geschoßzahlen realisiert. Diese Entwicklung hin zur traditionellen Blockstruktur der europäischen Stadt wird für die neue Mitte Neuperlachs weiterverfolgt bzw. weiterentwickelt. Dem städtischen Block wird als Identität und Orientierung stiftendes Element ein skulptural ausgebildeter Turm hinzugefügt.

Das PEP bildet sich als funktionales Zentrum, obwohl es eine enorme Besucherfrequenz aufweist, stadträumlich nicht ab. Die flächige Gebäudestruktur des Einkaufszentrums eignet sich in Verbindung mit dem überdimensionierten Straßenraum nicht für ein urbanes Zentrum.

Für den neuen Hanns-Seidel-Platz in Neuperlach wird vorgeschlagen, mit den neu zur Verfügung stehenden Baumassen und deren gemischten Nutzungen in Verbindung mit dem nördlich angrenzenden Busbahnhof und dem 6-geschossigen Bürogebäude einen zentralen städtischen Marktplatz auszubilden.

Für den Platz wird ein Außenraum mit klar definierten Kanten vorgegeben, jedoch nicht als gefangener Raum, sondern eine in alle Richtungen offene, vernetzte Raumsequenz.

Die neue Mitte wird mit Hochpunkten strukturiert. Sie akzentuieren zudem die jeweiligen Richtungs- und Nutzungswechsel vom Marktplatz zum südlichen Park sowie zu den umgebenden Straßenräumen bis hin zum Eingang des PEP.

Urbanität vermittelt sich auch über einen hohen Grad an Nutzungsmischung. Es werden keine monofunktionalen Häuser vorgeschlagen.

Der Marktplatz und dessen Verbindung zum PEP werden als steinerner städtischer Platz verstanden. Alle publikumsintensiven Nutzungen erhalten die Möglichkeit einer eigenen Adresse am Hauptplatz. Die jeweiligen Häuser am Platz lassen nutzungsbedingt unterschiedlichste Fassaden und Erscheinungsbilder erwarten und tragen somit zu einer urbanen Mitte bei.
Für sämtliche Häuser am Platz und die Verbindung zum Haupteingang des PEP werden großzügige umlaufende Arkaden vorgeschlagen, welche die unterschiedlichen Häuser strukturell zusammenbinden.

Im südlichen Grundstücksbereich wird als Gegensatz zu dem städtischen Hauptplatz ein nicht unterbauter, begrünter Park mit hoher Aufenthaltsqualität angeboten.