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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Neubau eines Klinikums im Schaumburger Land

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

HWP Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Kienleplan GmbH

Landschaftsarchitektur

DS-Plan AG

Bauphysik

Rentschler und Riedesser Ingenieurgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

Ralf Schäfer

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Einbindung in die Landschaft
Das Grundstück liegt in zentraler Lage zu den umgebenen Ortschaften Vehlen, Ahnsen, Oberkirchen und Bückeburg im Auetal. Es besteht ein unmittelbarer Bezug zur nahen Auenlandschaft durch die typische Baum- und Buschlandschaft und zur landwirtschaftlich genutzten Umgebung.
Die Haupterschließung erfolgt von Süd-West, an der südlichen Schmalseite des Grundstücks. An diese südliche Erschließung lehnt sich die Hauptausrichtung des Klinikums an. Die Pflegebereiche mit unterschiedlich langen Riegeln liegen überlagernd in Nord-Süd Ausrichtung auf einem 2-geschossig geschwungenen Funktionstrakt. Die Patientenzimmer sind somit gleichwertig nach Osten und Westen ausgerichtet, damit keine sonnenabgewandte und dem nahen Flughafen direkt zugewendete Nordsituation entsteht.
Durch die differenzierten Dachflächen der Pflegeriegel erhält man in der Aufsicht einen kleinteiligen, strukturierten Ausdruck und die Stirnflächen geben einen maßstäblich gegliederten Charakter wieder. Die großflächigen und zusammenhängenden Inhalte von Untersuchung und Behandlung wurden in einem nach außen geschwungenen Baukörper konzentriert, der die Landschaftsbezüge harmonisch aufnimmt und als ruhiger Basiskörper wirkt.

Erschliessung
Die Haupterschließung mit Eingang erfolgt somit auch von Süden, jedoch zentral auf eine Ost-West ausgerichtete Magistrale und ermöglicht dadurch sehr kurze innere Wege. Damit werden ‚blinde’ und wenig frequentierte Enden einer Magistrale vermieden und weitere betriebliche Zugangsmöglichkeiten im Osten und Aufenthaltsqualitäten im Westen geschaffen. Der Verkehr für den Liegendkrankeneingang und die Anbindung an den Hubschrauberlandeplatz sowie die Ver- und Entsorgung sind von Norden konzentriert und somit getrennt vom Haupteingang.

Gebäudetypologie
Durch die gewählte Überlagerung der Nutzungsinhalte ergeben sich zwei Geschosse für Untersuchung und Behandlung mit einer zurückhaltenden aber zusammenbindenden Fassade. Darüber liegen die zweigeschossigen Pflegeriegel sowie der eingeschossige Bereich für Entbindung, EMMA-Zentrum und Wöchnerinnenstation. Die Fassade der beiden UB-Geschosse bindet diese zu einer Großform zusammen. Der Fassadenrhythmus berücksichtigt die geschwungene Außenhaut und betont in der Differenzierung die im inneren liegenden Lichthöfe. Durch die überschiebenden Pflegeriegel und die vom Dach heruntergezogenen Scheiben der Fluchttreppen ergibt sich eine starke Differenzierung und Tiefenwirkung. Die Fassade der Bettenriegel spiegelt die Nutzung mit Wohnhauscharakter wider. Durch die konstruktive Differenzierung zwischen UB-Bereich bzw. Bettenhaus ergibt sich auch eine optische Fuge zwischen diesen Geschossen.
Die Magistrale ist auch von oben belichtet und ergibt dadurch einen hellen, freundlichen Innenraumcharakter mit Ausblicken und Ausgängen an deren Ende und der Betonung im Zentrum über dem Haupteingang.

Landschaftsraum und Ökologie
Die Grünstrukturen des Wettbewerbsgebietes nehmen eine zentrale Stellung in der Landschaftsaumvernetzung ein. Die reliktisch an das Grundstück angrenzenden Grünzuge werden ergänzt und verbinden den Talraum der Aue mit den südöstlich gelegenen bewaldeten Ausläufern des Weserberglandes. Die weit ausgeräumte, von intensiver Landwirtschaft geprägte Umgebung erhält durch die ökologisch orientierte Gestaltung des Klinik-Umfeldes eine wichtige Trittsteinfunktion in der Biotopver-netzung.
Die Dachflächen sind bewusst von Technikzentralen und Aufbauten freigehalten und dienen als extensiv begrünte dritte Fassade der harmonischen Einbindung des Klinikkomplexes in die sanfte Hügellandschaft des Schaumburger Landes.
Durch die vorhandene Topografie wird der Gebäudekomplex von den umliegenden Höhenzügen des Weserberglandes deutlich eingesehen. Die vollständig begrünten Dachflächen erlauben eine Integration in die landschaftlich geprägte Umgebung. Gleichzeitig schaffen diese Flächen hochwertigen Lebensraum für Flora und Fauna und beleben die monokulturellen Landwirtschaftsflächen. Die Dachbegrünung speichert und puffert einen Großteil der anfallenden Niederschläge. Das Kleinklima des Klinikum-Neubaus wird deutlich positiv beeinflust

Freiraumgestaltung
Das Plangebiet grenzt an das nahe Landschaftsschutzgebiet‚ ‘Auetal‘ an. Die landschaftlichen Strukturen werden in der vorliegenden Freiraumplanung neu interpretiert. Die in der umliegenden ausgeräumten Agrarlandschaft vorhandenen Inselbiotope werden über die geplanten Freiraumelemente miteinander verknüpft. Die Freiflächen im südwestlichen Bereich sind bewusst offen gestaltet, um eine Blickbeziehung von der neu geplanten Haupterschließung auf den Klinik-Neubau zu erzielen. Dies unterstützt die Offenheit des Areals zu den arondierenden Siedlungsräumen.Die offene Wasserfläche westlich des Klinikums zoniert die gebäudenahen Flächen zur angrenzenden Landschaft.

Verkehr / Erschliessung
Die Erschließung wird funktional getrennt:
- Südseite: Parkierung, Vorfahrt, Bus
- Nordseite: Ver- und Entsorgung, Liegend-Krankenvorfahrt, Rettungsdienst
Zentraler Verteiler bildet der südlich gelegene Kreisverkehr. Es werden insgesamt 500 Stellplätze nachgewiesen. Die Erschließung für Besucher erfolgt zentral aus der gemeinsamen Hauptzufahrt. Gebäudenah wird eine Überdachung in Verlängerung der zentralen Achse vorgesehen, welche gleichzeitig als Fahrradstellplatz und überdachte Vorfahrt genutzt werden kann.
Perspektive Eingangsbereich

Perspektive Eingangsbereich

1. Obergeschoss

1. Obergeschoss

Lageplan

Lageplan

2. Obergeschoss

2. Obergeschoss

Landschaftsraum und Ökologie

Landschaftsraum und Ökologie

Eingangsbereich

Eingangsbereich

Zentrale Halle

Zentrale Halle

Landschaftsraum und Ökologie

Landschaftsraum und Ökologie