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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2010

Erweiterung der Hochschule für Musik Saar

3. Preis

BAYER & STROBEL ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Die Erschliessung der Hochschule für Musik erfolgt von Osten her über einen städtischen Platz, der durch den Neubau des Pavillon IV der Modernen Galerie zwischen Musikhochschule und Museum entsteht.
Die Fläche nördlich der Musikhochschule kann weiterhin als Parkplatz genutzt werden, dauerhaft sollte jedoch eine angemessenere Nutzung gefunden werden beispielsweise als kleine Grünanlage, die von der Stadt zum Platz hinführt.
Der Haupteingang der Musikhochschule verbleibt im Bestand. Ergänzt wird er aber durch einen zweiten untergeordneten Eingang im Neubau, der zum einen bei Veranstaltungen im Neubau genutzt werden kann zum anderen aber auch einen barrierefreien Zugang ins Gebäude gewährleistet. Auch die Andienung kann hier erfolgen.
Die vorhandene Rampenanlage zum Haupteingang hin kann somit entfallen.
Die Erweiterung der Musikhochschule ergänzt als schlanker Baukörper die Proportionen des Bestands und formuliert einen klar gegliederten Kopfbau zur Bismarckstrasse hin.

Funktionalität

Besondere Bedeutung beim Bau einer Hochschule kommt neben den eigentlichen Unterrichtsräumen insbesondere auch den Erschliessungsflächen zu, da diese auch als Orte der Begegnung und der Kommunikation dienen. Bei öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten müssen sie zudem einen feierlichen und angemessenen Rahmen bieten.
Zentrales Erschliessungselement des Erweiterungsgebäudes ist ein langgestreckter breiter Flurraum im Erdgeschoss, der die öffentlichen Bereiche wie Jazz Studio und Schulmusiksäle erschliesst. Dieser ergänzt sinnvoll das vorhandene Erschliessungssystem des Bestands und dient darüber hinaus als Schallpuffer zur Bismarckstrasse hin. Über den Flur hinweg können die Säle zudem mit Tageslicht versorgt werden. Bei Veranstaltungen am Abend teilt sich die Hochschule deutlich sichtbar nach aussen hin mit.
Die eigentlichen Proberäume finden ihren Platz in den Obergeschossen. Kastenfenster versorgen das Innere mit Tageslicht und bieten wechselnde Ausblicke.
Die Struktur des Gebäudes reagiert auf den Bestand und erlaubt eine wirtschaftliche Organisation, aber dennoch entstehen attraktive und spannende Innenräume.

Material

Die Verwendung von Betonfertigteilen für die Fassaden lässt eine wirtschaftliche Erstellung sowie kurze Bauzeiten erwarten. Darüber hinaus erhält das Gebäude aber auch eine der Bauaufgabe angemessene Wertigkeit und ein zeitgemäßes Erscheinungsbild. Trotzdem harmoniert die Fassade des Neubaus durch den Zuschlag von Weißzement mit den Bestandsfassaden und wirkt zudem hell und freundlich.
Kastenfenster gewährleisten den Schallschutz und verbessern zudem den Wärmeschutz erheblich. Im Zwischenraum wird ein textiler Sonnenschutz angeordnet. Die Fenster lassen sich zu Reinigungszwecken öffnen, die Frischluftversorgung erfolgt über die Lüftungsanlage.
Die Innenräume sind geprägt von der Verwendung des Baustoffs Holz. Zum einen als Parkett auf den Böden zum anderen als profilierte Wand- und Deckenbekleidung, die gemeinsam mit darunter liegenden Schalldämmplatten auch akustisch wirksam wird.