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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2010

Baugebiet Wietzeaue Gemeinde Isernhagen

3. Preis

B.A.S. Kopperschmidt + Moczala GmbH

Architektur

Lohaus · Carl · Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten · Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Stadt und Landschaft
Das Wohngebiet Wietzeaue liegt am Übergang der Gemeinde Isernhagen zur offenen Landschaft. Die Chance eines solchen Standortes liegt in der gleichzeitigen Entwicklung von Stadt und Natur: aus einer Agrarfläche mit einem kanalisierten Wasserlauf wird ein neuer Stadtbaustein umgeben von ökologisch wertvollen Freiräumen.
Das neue Wohngebiet formuliert eine klare Stadtkante zur anschließenden Landschaft, deren Qualitäten erhalten, weiterentwickelt und auch weiterhin im Quartier spürbar bleiben. Gleichzeitig wird auf das nahe gelegene Landschaftsschutzgebiet reagiert, in dem die in Anspruch genommenen Flächen möglichst kompakt bleiben. So wird es möglich, den landschaftlichen Zusammenhang zu erhalten.
Die vier Baufelder greifen in die Landschaft und verzahnen sich mit den grünen Keilen des „Wietzeparks“, die das Landschaftsbild der Aue bis in das Wohngebiet führen und es nach Süden mit den angrenzenden Quartieren verbinden.
Die Nähe zum Wasser sollte die Freiflächengestaltung des Gebietes prägen, und ihm einen eigenen, unterscheidbaren Charakter verleihen. Dabei trägt der Entwurf Tatsache Rechnung, dass die Wietze an dieser Stelle nicht zugänglich ist, dass Thema des Wohnens am Wasser also auf andere Weise interpretiert werden sollte. So erfolgt die Ableitung des Oberflächenwassers für die südlichen Teile des Wohngebiets innerhalb der „Grünen Keile“, die, als Retentionsräume angesetzt, mit dazu beitragen, Hochwasserereignisse abzufedern.

Wohnen am Wietzepark - Bauabschnitte
Der Entwurf schlägt eine Reihe kompakter, sparsam erschlossener Baufelder vor, die in sich sinnvoll abgeschlossene Bauabschnitte bilden, um so auf eine veränderte Nachfrage reagieren zu können.
Im Hinblick auf die Wohnentwicklung ist in Zukunft damit zu rechnen, dass insbesondere Wohnstandorte, die sowohl eine gute Erreichbarkeit als auch landschaftliche Qualitäten bieten, nachgefragt werden. Der Entwurf versucht dem Rechnung zu tragen, indem die Wohnbebauung zum einen von der unmittelbaren Nachbarschaft zum „Wietzepark“ profitiert, und zum anderen eine angemessene Dichte erreicht. Diese ist am städtischeren östlichen Rand etwas höher.
Das neue Wohngebiet bietet eine Mischung unterschiedlicher Haustypen und Wohnformen. Nach Süden wird das Gebiet durch eine Reihenhausbebauung begrenzt, deren Gärten durch kleine Nebengebäude von der Straße Blocksberg abgeschirmt sind.
Nach Norden schließen sich mit Einzel- und Doppelhäusern flexibel zu gestaltende Flächen an. An den Quartiersplätzen finden sich 1-2-geschossige Gartenhofhäuser und Angebote für seniorengerechtes Wohnen. Den Übergang zur Landschaft bilden Einfamilienhäuser mit großen Gartengrundstücken.
Am Ostrand zum Bahnhof finden sich Grundstücke für Mehrfamilienhäuser. Um an dieser Stelle einen Nutzungsschwerpunkt des Quartiers zu schaffen, sollten in den Erdgeschossen der Gebäude kleinere Einzelhandelseinrichtungen Platz finden.

Erschließung

Die Haupterschließung des Gebiets erfolgt von Süden über drei Zufahrtsmöglichkeiten für die einzelnen Quartiere. Eine untergeordnete Anbindung an die K114 besteht nördlich des Auszugsgleises. Eine in Ost-West-Richtung verlaufende Straße verbindet die Quartiere im Süden, die von hier aus separat erschlossen werden, wobei Sackgassen vermieden werden.
Kleine Quartiersplätze bieten Querungsmöglichkeiten. Die baumbestandenen, multifunktionale Flächen bieten Raum zum Spielen, Verweilen und für Besucherstellplätze.
Am östlichen Rand des Gebietes wird die Fläche der P&R - Anlage in die Gesamtgestaltung einbezogen und der Bahnhof räumlich an das Wohngebiet angeschlossen. Ein System von Fuß- und Radwegen verbindet die Quartiere untereinander, sowie über die grünen Keile mit der Landschaft im Norden und den Wohngebieten im Süden.
Innerhalb des Gebietes erhalten die in Ost-West-Richtung verlaufenden Straßen durch einen hochwertigen Baumbesatz und die dazwischen angeordneten einseitigen Senkrechtparkplätze für Besucher einen eher öffentlichen Charakter. Die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Wohnstrassen werden von parkenden Autos freigehalten und durch Bäume in den Vorgärten begrünt. Pro Wohneinheit werden zwei Stellplätze auf dem Grundstück nachgewiesen. Die Stellplätze sind weitgehend in den Bereichen zwischen den Häusern angeordnet, so dass die Vorgärten von Stellplätzen freigehalten werden.