Sonstiges Vergabeverfahren
Freianlagengestaltung Georg-Treu-Platz
Gewinner
Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
-
Mitarbeitende:
Angela Aurin, Isabel Schergaut, Ulrike ZĂ€nker, Susann Morgenstern
ErlÀuterungstext
Konzept
Der Georg-Treu-Platz liegt an einem stĂ€dtebaulich hoch sensiblen Ort der Dresdner Innenstadt. Er verbindet die BrĂŒhlsche Terrasse mit dem Neumarkt-Areal und erhĂ€lt mit dem Umbau des Albertinums eine neue Bedeutung als öffentlicher Raum. Gleichzeitig weist der Stadtraum eine eigene historische IdentitĂ€t auf, die ihn als einen stĂ€dtischen âSchmuckplatzâ definiert. In diesem Spannungsfeld wird eine Idee vorgeschlagen, die den neuen funktionalen Anforderungen gerecht wird, aber gleichzeitig auch die KontinuitĂ€t der Geschichte nicht verleugnet.
Wie auch im GebĂ€ude des Albertinums treffen auf dem Platzraum Tradition und Moderne aufeinander. Und auch hier wird dieses Aufeinandertreffen zum Thema der Gestaltfindung. Weder eine kritiklose Rekonstruktion des historischen Zustandes, noch eine komplette Umformung des Raumes werden daher als eine Lösung betrachtet. Vielmehr ist ein Konzept erforderlich, welches beide Zeitschichten miteinander vereint und dabei ein hohes MaĂ an AuthentizitĂ€t und GlaubwĂŒrdigkeit erreicht.
WĂ€hrend einige auf der PlatzflĂ€che noch erhaltenen bzw. auffindbaren Strukturen erhalten werden und auch als solche identifizierbar bleiben, steht bei der AusprĂ€gung der âmodernenâ Zeitschicht eine zeitgemĂ€Ăe FunktionalitĂ€t im Vordergrund. Jedoch wird heute wie damals das Ziel verfolgt, den Georg-Treu-Platz im Kontext benachbarter öffentlicher RĂ€ume mit einer starken IdentitĂ€t zu entwickeln und ihn wieder zu einer âurbanen Pretioseâ im Dresdner Stadtbild zu machen.
Kulturquartier Dresden
Die Museums- und Kulturlandschaft im Dresdner Stadtzentrum hat das groĂe Potential, sich zu einem attraktiven Gesamtareal zu entwickeln. Wie an vergleichbaren Standorten, z.B. im Wiener Museumsquartier, bietet sich die Chance, die verschiedenen Bausteine miteinander zu vernetzen und damit Synergien zu erzeugen. Diese Vernetzung geschieht gröĂtenteils ĂŒber eine qualifizierte AusprĂ€gung des öffentlichen Raumes. Vor allem vor zentralen Eingangsbereichen entwickeln sich wichtige Kommunikationsorte, die neben den Verbindungsfunktionen auch völlig neue Nutzungsmöglichkeiten bieten. So kann eine geeignete Gestaltung dazu beitragen, Kunst und Kultur aus den GebĂ€uden âhinauszutragenâ und die reichhaltigen SchĂ€tze der Dresdner Museen noch stĂ€rker bekannt zu machen. Ebenso bieten diese RĂ€ume Möglichkeiten fĂŒr die Interaktion zwischen âProduzentenâ und âKonsumentenâ von Kunst. In diesem Kontext wird auch der Georg-Treu-Platz betrachtet, der an einem zentralen VerknĂŒpfungspunkt den kulturellen AktivitĂ€ten Raum und BĂŒhne bietet.
Platzgliederung
Wesentliche Strukturen der Platzgliederung werden als eine historisch gewachsene QualitĂ€t beibehalten und in ihren Proportionen ablesbar gemacht. Der umlaufende FuĂweg mit dem noch vorhandenen Bordstein ist dabei die âhistorische Grenzeâ der noch vorhandenen Originalsubstanz und wird deshalb vollstĂ€ndig erhalten. Die auf ein barrierefreies Niveau angehobene BinnenflĂ€che wird dagegen als ein zeitgenössischer Raum interpretiert, der jedoch frĂŒhere ornamental-geometrische Strukturen nicht verleugnet. Da diese jedoch nicht mehr vorhanden sind, evtl. nur noch durch Grabung wieder auffindbar werden, kann hier keine authentische Substanz gezeigt werden. Deshalb bleibt die Struktur eine Zeichnung, eine Abstraktion des alten Bildes.
Diese Reduktion ermöglicht eine stĂ€rkere BerĂŒcksichtigung heutiger NutzungsansprĂŒche, ist aber auch geeignet, dem Platz wieder eine eigene IdentitĂ€t zu verleihen. Die im Boden angedeutete Figur der ehemaligen Schmuckbeetfassung wird wiederum zu einem SchmuckstĂŒck. Und wieder ist es vor allem die Aufsicht von der BrĂŒhlschen Terrasse, die die Wirkung des eleganten Bildes wie auf einem Tableau erst richtig entfaltet.
Die Gliederung des Tableaus in verschiedene Zonen entspricht den unterschiedlichen funktionalen Anforderungen. WĂ€hrend der Nordteil als RasenflĂ€che ausgeprĂ€gt ist, wird der sĂŒdliche Bereich als âVorplatzâ des Museumseingangs definiert. Die hier vorhandenen BĂ€ume bieten zusammen mit einem neu konzipierten Sitzmöbel eine angenehme AufenthaltsqualitĂ€t.
Mit den quer ĂŒber das Tableau verlaufenden Steinlinien wird der Zusammenhang des Gesamtraumes gestĂ€rkt. Gleichzeitig greift diese Struktur die Fassadengliederung des Albertinums auf und vermittelt einen Eindruck zurĂŒckhaltender Eleganz.
MaterialitÀt
Die BinnenflĂ€che des Platzraumes wird mit einem Granitbelag im Rechteckformat belegt. Der warme graubraune Farbton vermittelt zwischen dem angrenzenden StraĂenraum und dem Sandstein der GebĂ€udefassaden. Die FlĂ€che des Tableaus ist dabei etwas kleinformatiger (ca. 10/25cm) strukturiert, wĂ€hrend der Belag der AuĂenzone unter Bezug auf die ehemalige Fahrstrasse gröĂer zugeschnitten ist (ca. 15/30cm). Beide FlĂ€chen sind durch eine Fuge voneinander getrennt, die gleichzeitig als EntwĂ€sserungselement fungiert.
Ausstattung
In den Randzonen der GebĂ€ude bzw. vor der BrĂŒhlschen Terrasse werden einige SitzbĂ€nke in formal zurĂŒckhaltender Gestaltung aufgestellt. GegenĂŒber dem Eingang zum Albertinum befindet sich ein gröĂeres MöbelstĂŒck, welches sich sowohl zur Platzseite wie auch zur Stadtseite orientiert. Das âTempositâ ist von allen Seiten benutzbar und wird zum Bindeglied unterschiedlicher RĂ€ume. Gleichzeitig ist es ein verĂ€nderliches Objekt. Auf den einfachen Steinkörper können durch temporĂ€re Installationen verschiedene âPolsterâ aufgezogen werden, so daĂ sich das Möbel zum skulpturalen âKunsttrĂ€gerâ wandelt. Es kĂŒndet im historischen Stadtraum von dem modernen Inneren des Albertinums und wird zum ideellen Gegenpol der historischen Treppenanlage.
Leitsystem
Um auch in diesem Teil des âKulturquartiersâ die Orientierung zu erleichtern, wird die Installation des Leitsystems der Stadt vorgesehen. Die schmale, senkrecht aufgestellte Stahltafel wird vorwiegend an den EingĂ€ngen aufgestellt und trĂ€gt die wichtigsten Informationen. Neben einem Ăbersichtsplan sind die jeweiligen Ăffnungszeiten und weitere Hinweise (z.B. Toiletten, barrierefreie ZugĂ€nge) ablesbar. Es wird vorgeschlagen, auch den Eingang der Kasematten in dieses System einzubeziehen.
Beleuchtung
Der âMasterplan Lichtâ der Stadt Dresden wird im Platzbereich umgesetzt. DarĂŒberhinaus wird auf dem Tableau eine leicht schimmernde Beleuchtung vorgesehen, die die architektonische Gliederung des Platzes unterstreicht. Mit den dazu installierten âLichtbronzenâ wird auch in den Nachtstunden der exklusive und hochwertige Charakter dieses Raumes herausgestrichen.
Gehölze
Die vorhandenen AhornbĂ€ume werden erhalten und in das rĂ€umliche Konzept integriert. Sie wirken als ein transparenter AbschluĂ zur Salzgasse und bieten gleichzeitig eine angenehme AtmosphĂ€re beim Aufenthalt vor dem Albertinum. In der weiteren Planung wĂ€re zu prĂŒfen, ob ggf. das stark geschĂ€digte Exemplar durch eine Neupflanzung ersetzt wird.
Der Georg-Treu-Platz liegt an einem stĂ€dtebaulich hoch sensiblen Ort der Dresdner Innenstadt. Er verbindet die BrĂŒhlsche Terrasse mit dem Neumarkt-Areal und erhĂ€lt mit dem Umbau des Albertinums eine neue Bedeutung als öffentlicher Raum. Gleichzeitig weist der Stadtraum eine eigene historische IdentitĂ€t auf, die ihn als einen stĂ€dtischen âSchmuckplatzâ definiert. In diesem Spannungsfeld wird eine Idee vorgeschlagen, die den neuen funktionalen Anforderungen gerecht wird, aber gleichzeitig auch die KontinuitĂ€t der Geschichte nicht verleugnet.
Wie auch im GebĂ€ude des Albertinums treffen auf dem Platzraum Tradition und Moderne aufeinander. Und auch hier wird dieses Aufeinandertreffen zum Thema der Gestaltfindung. Weder eine kritiklose Rekonstruktion des historischen Zustandes, noch eine komplette Umformung des Raumes werden daher als eine Lösung betrachtet. Vielmehr ist ein Konzept erforderlich, welches beide Zeitschichten miteinander vereint und dabei ein hohes MaĂ an AuthentizitĂ€t und GlaubwĂŒrdigkeit erreicht.
WĂ€hrend einige auf der PlatzflĂ€che noch erhaltenen bzw. auffindbaren Strukturen erhalten werden und auch als solche identifizierbar bleiben, steht bei der AusprĂ€gung der âmodernenâ Zeitschicht eine zeitgemĂ€Ăe FunktionalitĂ€t im Vordergrund. Jedoch wird heute wie damals das Ziel verfolgt, den Georg-Treu-Platz im Kontext benachbarter öffentlicher RĂ€ume mit einer starken IdentitĂ€t zu entwickeln und ihn wieder zu einer âurbanen Pretioseâ im Dresdner Stadtbild zu machen.
Kulturquartier Dresden
Die Museums- und Kulturlandschaft im Dresdner Stadtzentrum hat das groĂe Potential, sich zu einem attraktiven Gesamtareal zu entwickeln. Wie an vergleichbaren Standorten, z.B. im Wiener Museumsquartier, bietet sich die Chance, die verschiedenen Bausteine miteinander zu vernetzen und damit Synergien zu erzeugen. Diese Vernetzung geschieht gröĂtenteils ĂŒber eine qualifizierte AusprĂ€gung des öffentlichen Raumes. Vor allem vor zentralen Eingangsbereichen entwickeln sich wichtige Kommunikationsorte, die neben den Verbindungsfunktionen auch völlig neue Nutzungsmöglichkeiten bieten. So kann eine geeignete Gestaltung dazu beitragen, Kunst und Kultur aus den GebĂ€uden âhinauszutragenâ und die reichhaltigen SchĂ€tze der Dresdner Museen noch stĂ€rker bekannt zu machen. Ebenso bieten diese RĂ€ume Möglichkeiten fĂŒr die Interaktion zwischen âProduzentenâ und âKonsumentenâ von Kunst. In diesem Kontext wird auch der Georg-Treu-Platz betrachtet, der an einem zentralen VerknĂŒpfungspunkt den kulturellen AktivitĂ€ten Raum und BĂŒhne bietet.
Platzgliederung
Wesentliche Strukturen der Platzgliederung werden als eine historisch gewachsene QualitĂ€t beibehalten und in ihren Proportionen ablesbar gemacht. Der umlaufende FuĂweg mit dem noch vorhandenen Bordstein ist dabei die âhistorische Grenzeâ der noch vorhandenen Originalsubstanz und wird deshalb vollstĂ€ndig erhalten. Die auf ein barrierefreies Niveau angehobene BinnenflĂ€che wird dagegen als ein zeitgenössischer Raum interpretiert, der jedoch frĂŒhere ornamental-geometrische Strukturen nicht verleugnet. Da diese jedoch nicht mehr vorhanden sind, evtl. nur noch durch Grabung wieder auffindbar werden, kann hier keine authentische Substanz gezeigt werden. Deshalb bleibt die Struktur eine Zeichnung, eine Abstraktion des alten Bildes.
Diese Reduktion ermöglicht eine stĂ€rkere BerĂŒcksichtigung heutiger NutzungsansprĂŒche, ist aber auch geeignet, dem Platz wieder eine eigene IdentitĂ€t zu verleihen. Die im Boden angedeutete Figur der ehemaligen Schmuckbeetfassung wird wiederum zu einem SchmuckstĂŒck. Und wieder ist es vor allem die Aufsicht von der BrĂŒhlschen Terrasse, die die Wirkung des eleganten Bildes wie auf einem Tableau erst richtig entfaltet.
Die Gliederung des Tableaus in verschiedene Zonen entspricht den unterschiedlichen funktionalen Anforderungen. WĂ€hrend der Nordteil als RasenflĂ€che ausgeprĂ€gt ist, wird der sĂŒdliche Bereich als âVorplatzâ des Museumseingangs definiert. Die hier vorhandenen BĂ€ume bieten zusammen mit einem neu konzipierten Sitzmöbel eine angenehme AufenthaltsqualitĂ€t.
Mit den quer ĂŒber das Tableau verlaufenden Steinlinien wird der Zusammenhang des Gesamtraumes gestĂ€rkt. Gleichzeitig greift diese Struktur die Fassadengliederung des Albertinums auf und vermittelt einen Eindruck zurĂŒckhaltender Eleganz.
MaterialitÀt
Die BinnenflĂ€che des Platzraumes wird mit einem Granitbelag im Rechteckformat belegt. Der warme graubraune Farbton vermittelt zwischen dem angrenzenden StraĂenraum und dem Sandstein der GebĂ€udefassaden. Die FlĂ€che des Tableaus ist dabei etwas kleinformatiger (ca. 10/25cm) strukturiert, wĂ€hrend der Belag der AuĂenzone unter Bezug auf die ehemalige Fahrstrasse gröĂer zugeschnitten ist (ca. 15/30cm). Beide FlĂ€chen sind durch eine Fuge voneinander getrennt, die gleichzeitig als EntwĂ€sserungselement fungiert.
Ausstattung
In den Randzonen der GebĂ€ude bzw. vor der BrĂŒhlschen Terrasse werden einige SitzbĂ€nke in formal zurĂŒckhaltender Gestaltung aufgestellt. GegenĂŒber dem Eingang zum Albertinum befindet sich ein gröĂeres MöbelstĂŒck, welches sich sowohl zur Platzseite wie auch zur Stadtseite orientiert. Das âTempositâ ist von allen Seiten benutzbar und wird zum Bindeglied unterschiedlicher RĂ€ume. Gleichzeitig ist es ein verĂ€nderliches Objekt. Auf den einfachen Steinkörper können durch temporĂ€re Installationen verschiedene âPolsterâ aufgezogen werden, so daĂ sich das Möbel zum skulpturalen âKunsttrĂ€gerâ wandelt. Es kĂŒndet im historischen Stadtraum von dem modernen Inneren des Albertinums und wird zum ideellen Gegenpol der historischen Treppenanlage.
Leitsystem
Um auch in diesem Teil des âKulturquartiersâ die Orientierung zu erleichtern, wird die Installation des Leitsystems der Stadt vorgesehen. Die schmale, senkrecht aufgestellte Stahltafel wird vorwiegend an den EingĂ€ngen aufgestellt und trĂ€gt die wichtigsten Informationen. Neben einem Ăbersichtsplan sind die jeweiligen Ăffnungszeiten und weitere Hinweise (z.B. Toiletten, barrierefreie ZugĂ€nge) ablesbar. Es wird vorgeschlagen, auch den Eingang der Kasematten in dieses System einzubeziehen.
Beleuchtung
Der âMasterplan Lichtâ der Stadt Dresden wird im Platzbereich umgesetzt. DarĂŒberhinaus wird auf dem Tableau eine leicht schimmernde Beleuchtung vorgesehen, die die architektonische Gliederung des Platzes unterstreicht. Mit den dazu installierten âLichtbronzenâ wird auch in den Nachtstunden der exklusive und hochwertige Charakter dieses Raumes herausgestrichen.
Gehölze
Die vorhandenen AhornbĂ€ume werden erhalten und in das rĂ€umliche Konzept integriert. Sie wirken als ein transparenter AbschluĂ zur Salzgasse und bieten gleichzeitig eine angenehme AtmosphĂ€re beim Aufenthalt vor dem Albertinum. In der weiteren Planung wĂ€re zu prĂŒfen, ob ggf. das stark geschĂ€digte Exemplar durch eine Neupflanzung ersetzt wird.