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Mehrfachbeauftragung | 08/2009

Gemeinde- und Pfarrhaus Alt-Garbsen

1. Rang

dreibund architekten

Architektur

Erläuterungstext


Situation und Chance
Ein Grundstück mitten im alten Ortskern, direkt neben der denkmalgeschützten Kirche , bietet die einmalige Chance mit dem “neuen Gemeindehaus” einen nicht-kommerziellen Ort der Begegnung einzufügen und alteingewachsene örtliche Strukturen freizulegen und aufzuwerten. Hier kann ein Ort der Ruhe, aber auch des Austausches und der gemeinsamen Aktionen entstehen. Es soll ein offenes, einladendes Haus für junge und ältere Gemeindemitglieder als auch für Passanten sein.

Leitidee
Kerngedanke des Entwurfes ist die Bildung eines Ensembles aus Gemeindehaus und denkmalgeschützter Kirche rund um den erweiterten „zentralen Kommunikationsraum“ Kirchplatz. Ein zentraler Ort mit offenem, einladendem Charakter, der der städtebaulichen Körnung des alten Dorfkerns entspricht, also maßstäblich bleibt und nicht mit der historischen Bausubstanz konkurriert. An Stelle der derzeitig versteckten Zugangssituation öffnet sich der Straßenraum nun merkbar zum Kirchplatz mit Gemeindehaus und Kirche. Die straßenbegleitende Mauer faltet sich ins Grundstück und leitet so über zur „neuen“ historischen Ortsmitte. Das neue Gemeindehaus rückt an die Kirche heran ohne ihr zu nahe zu kommen und bildet so die nördliche Platzkante, welche den Fokus auf die historische Kirche richtet.
Es entsteht eine funktionale Verzahnung des Kirchplatzes mit dem neuen Gemeindesaal über das großzügige Foyer. Das Bindeglied bildet dabei der wettergeschützte Eingang. Durch den sowohl zum Saal als auch zum Platz hin großzügig zu öffnenden Foyerbereich ist eine größtmögliche Flexibilität in der Bespielbarkeit des Gemeindesaals gewährleistet

Erschließung
Die direkte Erschließung erfolgt auf einer Ebene. So sind alle Bereiche barrierefrei zu erreichen und die Einsicht in alle Gebäudeteile ist vom zentralen Gemeindebüro aus gewährleistet.
Der Besucher erreicht das neue Gemeindehaus vom Kirchplatz über den wettergeschützten Zugang. Er gelangt am Gemeindebüro vorbei ins Foyer. Hier bieten sich Flächen für kleine Ausstellungen und Catering durch die unmittelbar anschließende Küche. Die WC-Anlagen sind auf kurzem Weg zu erreichen.
Der anschließende Saal wird über die großzügig zu öffnende Flanke erschlossen und kann mit dem Foyer funktional verknüpft werden. Die natürliche Belichtung findet über zwei großzügige, bodentiefe „Schaufenster“ statt, die den Blick auf Kirche und Kirchgarten freigeben. Bei Bedarf kann der Gemeindesaal geteilt werden. Die direkt anschließende Küche bietet vielfältige Möglichkeiten des Bewirtens.
Dem Foyer zugeordnet ist auch der Gruppenraum, der so bei Gemeindefesten mit einbezogen werden kann und gleichzeitig den Austritt in den Kirchgarten und die Kinderspielflächen ermöglicht.
Die Erschließung der restlichen Gemeinderäume erfolgt für den Besucher ebenfalls über das öffentliche Foyer. Pfarrer und Mitarbeiter können ihre Arbeitsbereiche auch unmittelbar über das dem Parkplatz zugewandte Mitarbeiterfoyer erreichen.

Pfarrhaus
Das neue Pfarrhaus ist über einen Anliegerweg zu erreichen und orientiert sich nach Süden bzw. Südosten. Der zweigeschossige Baukörper vermittelt zwischen den benachbarten Mehrfamilienhäusern und dem Gemeindehaus.
Alle Wohnbereiche sind dabei im EG mit Bezug zum Garten, Schlafbereiche und weitere Zimmer geschützt im OG situiert.
Aufgrund der vorgesehenen Vermietbarkeit des Pfarrhauses und einer wirtschaftlichen Verwertung der großzügigen Grundstücksfläche sind „optional“ auch ein oder zwei weitere Einfamilienhäuser in Verbindung mit dem Pfarrhaus möglich.
Fassade
Die vorgeschlagene Ziegel- oder Klinkerfassade ist pflegeleicht und fügt sich selbstverständlich in die durch Denkmalschutz geprägte Umgebung ein. Im kontrastreichen Zusammenspiel mit den verglasten Bereichen unterstreicht sie gleichzeitig den Charakter des Ensembles.

Freianlagen
Die Außenbereiche gliedern sich zum Einen in den großzügigen, in Kleinpflaster gehaltenen, Kirchplatz mit dem zentralen prägenden Baumbestand sowie den öffentlichen Spielflächen, zum Anderen in die geschützten Garten und Spielflächen.
Der Kirchplatz bietet dabei vielfältige Möglichkeiten der Nutzung. Ob für Feste, das Gespräch nach der Kirche oder als Treffpunkt – er ist einladend und bietet Platz für öffentliches Gemeindeleben.
Zum Verweilen lädt hingegen der die Kirche umfassenden Kirchgarten ein.
Der geschützte Spielplatz ist allseitig baulich umfasst und kann von den Gemeinderäumen eingesehen werden. Er ist über das Foyer, den Gruppenraum oder kontrolliert über ein Tor in der Umfassungsmauer vom Parkplatz erreichbar.