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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2010

Neubau Verwaltungs- und Betriebsgebäude der Stadtentwässerung Mannheim

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

Ludloff Ludloff Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Prolog
Die Liegenschaft der Stadtentwässerung Mannheim ist Teil einer 260ha großen Gewerbelandschaft mit einem Versiegelungsanteil zwischen 85 und 100%. Dies führt zur Veränderung des lokalen Stadtklimas durch Bildung einer Wärmeinsel, Luftschadstoffe können nicht gebunden werden. Durch die zurückliegenden und gegenwärtigen Nutzungen ist eine Entsiegelung ohne Bodenaustausch nicht möglich, da Verunreinigungen des Grundwassers die unmittelbare Folge wären. Diese Situation lässt sich durch die Nutzbarmachung eines meteorologischen Effekts neu begreifen. Wasser wird als wichtige Luft- und Klimaressource eingesetzt und führt zur Rückgewinnung dieses problembehafteten Stadtraums.

Klimaressource Wasser
Unser Entwurf für die Stadtentwässerung Mannheim versucht, vermeintliche Gegensätze neu zu bewerten und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Im Zentrum steht die Funktionsvielfalt von Wasser. Wasser wird als Speichermedium, Kühlmittel, Reflektor, als Aggregat und Pflanzraum eingesetzt und als Lebensressource sichtbar gemacht.
So wird das auf dem Grundstück anfallende Niederschlagswasser in offenen und geschlossenen Zisternen zwischengespeichert, um bei Trockenheit und Wärme wieder an die Umwelt abgegeben zu werden. Durch die "Bewässerung" der Neubau- und Bestandsdachflächen, insgesamt 2.650 qm, kann an Sommertagen deren Oberflächentemperatur gemäß anliegender Simulation von z.B 32C° auf 22C° gesenkt werden.
Die numerische Simulation weist nach, dass der Wärmeentzug aus Verdunstungskälte die Oberflächenwärmestrahlung derart vermindert, dass auch die laminar strömende boden- und dachnahe Luft bis um 8 C° abgekühlt werden kann, bzw. weit weniger durch die Strahlungswärme der hohen Oberflächentemperaturen aufgeheizt wird. Dieser einfache Prozess der zeitlichen Verschiebung verbessert das Mikroklima im Bereich des Neubaus und des gesamten baulichen Umfeldes nachweislich.
Der ehemalige Betriebshof wird zu einem Wassergarten, in dem die Fuhrparknutzung und die Aufenthaltsqualität keinen Gegensatz mehr darstellen. Die als Intarsien in die Hoffläche eingelegten Wasserflächen ermöglichen das Erleben von Wasser bei gleichzeitiger Gewährleistung der Funktionsabläufe.
Die Kubatur und Lage des Neubaus thematisiert die Grundstückstiefe, indem Einblicke in die Abläufe des Hofraumes bewusst zugelassen werden. Hierdurch gelingt es, die ansonsten abgeschlossenen Hofflächen in eine hochwertige und erlebbare Nutzung zu überführen.
Grundrisse Erdgeschoss | 1. Obergeschoss

Grundrisse Erdgeschoss | 1. Obergeschoss

Grundrisse 2. Obergeschoss | 3. Obergeschoss

Grundrisse 2. Obergeschoss | 3. Obergeschoss

Längs- und Querschnitt

Längs- und Querschnitt