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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Städtebaulicher Wettbewerb - Stadtoval Aalen

Schwarzplan

Schwarzplan

2. Preis

vielmo architekten

Architektur

Kienleplan GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freiräumlich bildet das neue Stadtoval die zentrale Station im grünen Netzwerk des zukünftigen Gartenschaugeländes. Hier könnte während der Gartenschau der zentrale Veranstaltungsort entstehen, Haupteingang und bestens erschlossener spektakulärer Auftakt.

Nach der Gartenschau ist die 40m breite und ca. 350m lange Freiraumachse vom Gaskessel im Süden bis zum denkmalgeschützten Bahnbetriebsgebäude 15 im Norden die quartiersprägende Landmarke, die durch ihre großzügige Dimension auch eine höhere Verdichtung im neuen Stadtquartier zu begründen vermag

Landmarke dieser Freiraumachse ist der Hirschbachsee. Der See prägt mit seiner geradlinig - achsialen Form das neue Stadtquartier. Hinter der städtischen Geradlinigkeit des Sees „verbirgt“ sich aber ein belebtes / natürliches Gewässer, ca. 4.000 m” groß (245 x 17 m) mit der ganzen Bandbreite nachhaltig ökologischer Funktionen:

- Speichersee: für den Hirschbach mit Reinigung des Wassers durch Schilf und Binsen-Gürtel; Sauerstoffanreicherung

- Regenwassersee: Einleitung aller Regenwässer von Dachflächen und Gehwegflächen

- Stadtklimaverbesserung: Kühlung und Luftbefeuchtung an heißen Sommertagen

Es wird vorgeschlagen das Seewasser zu rezirkulieren – vom Sohltiefpunkt am Gasometer (Auslauf Hirschbach) zum Quartiersplatz am Bahnbetriebsgebäude 15.
Die ständige Rezirkulation durch die bioaktiven Filter der Schilf- und Binsen-Inseln garantiert eine nachhaltig gute Wasserqualität.

Neben den ökologischen Funktionen hat der Hirschbach-See ein hohes stadträumliches Potenzial:

- Identitätsmarke für das Wohnen am Hirschbachsee

- Inszenierung des Gasometers als neuer Veranstaltungs- und Ausstellungsort zur Industriegeschichte Aalens

- „Landeanflug“ für den „Regenbogensteg“ zur Innenstadt, zum Stadtpark einerseits und über die in die Hangkante eingelegte Treppenanlage zum Gartenschaugelände Galgenberg andererseits.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit großer Leichtigkeit und wie selbstverständlich legt sich das neue Stadtquartier in die bestehende Topographie mit maßstäblicher Einbindung der vorhandenen Randbebauung. Bebauung und Frei¬räume stehen in spannungsvollen Kontrast zueinander mit angemessenen Flächenanteilen.

Die zentrale öffentliche Grünachse spannt sich vom Bahnbetriebsgebäude bis zum Gasometer und bildet das Rückgrat des neuen Stadtquartiers. Die Breite der Grünachse erscheint richtig dimensioniert. Dagegen wirkt die Ausdehnung bis hin zum Gasometer bei gleichzeitiger Beibehaltung der großen Wasserfläche willkürlich und überzogen, zumal im Bereich des Gasometers wichtige Leitungstrassen liegen, die eine Realisierung erschweren.

Die zentrale Grünachse gliedert das Quartier konsequent in ein lineares Gewerbe- und Dienstleis-tungsband entlang der Bahnlinie und bietet den notwendigen Lärmschutz für das große kompakte östliche Baufeld der verschiedenen Wohnquartierte. Die Baustruktur der halboffenen Wohnhöfe ist maßstäblich gut und räumlich reizvoll akzentuiert. Aber Hofgröße sowie die Vielzahl von Ecksituationen schränken die Wohnqualität durch schwierige Orientierung der Wohnungsgrundrisse und zu geringen Gebäudeabstände erheblich ein.

Die Schwerlastverkehrsstraße wird beibehalten ohne erkennbare Nachteile für die neue Straßenrand-bebauung. Die Anbindung und innere Verteilung des fließenden Verkehrs ist gut gelöst. Die Fußgänger sind im Quartier gut vernetzt insbesondere durch die verschiedenen Ost-West-Verbindungen zur zentralen Grünachse. Der angebotene introvertierte Quartiersplatz stellt ein gutes Angebot für alle Bewohner des neuen Stadtteils dar. Die wirtschaftlichen Daten des Entwurfs liegen im oberen Bereich und das nicht ohne Folgen. Die hohe städtebauliche Dichte bei gleichzeitig hohem öffentlichem Frei-flächenanteil geht leider zu Lasten der Wohnqualität und könnte damit bei der Realisierung zu Belastungen für diesen nicht einfachen Wohnstandort werden.
Strukturkonzept

Strukturkonzept

Nutzungsverteilung

Nutzungsverteilung

Masterplan

Masterplan

Schnitt B-B

Schnitt B-B

Öffentliche Grün- und Freiflächen, Fuß- und Radwege

Öffentliche Grün- und Freiflächen, Fuß- und Radwege

Schnitt C-C

Schnitt C-C

Ansicht Gasometer

Ansicht Gasometer

Modell

Modell