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Offener Wettbewerb | 12/2008

Bioenergie-Region Recknitz-Trebel-Tal

1. Preis

hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschafts- / Umweltplanung

ECC Duckwitz e.V.

Erläuterungstext

Ideenskizze: Entwicklung der Bioenergieregion Recknitz- Trebeltal

1. Antragsteller
Antragsteller ist das Umwelt Kompetenz Zentrum ECC Duckwitz e.V., das in der Gemeinde Behren-Lübchin/Mecklenburg-Vorpommern seinen Standort hat. Seit der Gründung, im Jahre 2005, hat sich der gemeinnützige Verein den Auf- und Ausbau eines Netzwerkes für Umweltkompetenz und Umwelttechnologien zum Ziel gesetzt und betreut Projekte zur Entwicklung dezentraler Energieproduktion in der Landwirtschaft und fördert den Transfer von Know-how, Wissenschaft und
Bildung auf dem Gebiet der Umwelttechnik.

2. Definition der Region und Begründung des regionalen Zuschnitts
Die Projektregion liegt zwischen den Flüssen Recknitz und Trebel im Amtsbereich der Städte Gnoien, Tessin und der Gemeinden Dettmannsdorf und Prebberede. Auf ca. 500 km² leben hier ca. 15.000 Menschen.

3. Ziele der Region zum Ausbau der Bioenergie
Die „Bioenergieregion Recknitz-Trebeltal“ hat zum Ziel öffentliche und private Akteure zu vernetzen und ein regional verwurzeltes, ökologisch nachhaltiges und ökonomisch effizientes Energiekonzept zur Versorgung von Gewerbe und Privathaushalten zu entwickeln. Ein besonderes Element dieser ganzheitlich angelegten Zielstellung ist die Förderung und Entwicklung von Anbaumethoden und -verfahren zum kulturlandschaftsverträglichen und sogar landschaftsbildbereichernden Energiepflanzenbau. Hierbei sei exemplarisch verwiesen auf die Möglichkeit im Energiepflanzenanbau relativ unproblematisch Mischkulturen zu realisieren sowie Zweikultursysteme (vgl. Prof. Konrad Scheffer, GH Kassel) und historische (Energie-) Pflanzensorten wiedereinzuführen, die zu einer Erhöhung der Biodiversität und zu einer Bereicherung des Landschaftsbildes beitragen. Dadurch könnte – entgegengesetzt zum gegenwärtigen Trend – beim
Energiepflanzenanbau eine neue Vielfalt in die Landschaft gebracht werden. Gegenüber dem konventionellen Anbau von Kulturpflanzen für Nahrungs- und Futtermittelzwecke ist beim Energiepflanzenanbau für die Biogasnutzung zumindest bei der Ganzpflanzensilage nicht nur die Frucht relevant, sondern es kann noch vor der Milchteigreife die ganze Pflanze geerntet und verwendet werden. Die Möglichkeiten, die Kulturlandschaften des Recknitz-Trebeltales durch konzeptionell nachhaltig angelegte Anbauszenarien zu bereichern, soll eine Vorbildfunktion fürm andere Regionen bilden. Hierfür sind geeignete Landschaftspartien auszuwählen, Anbaumethoden in Szenarien zu untersuchen und in Landschaftsmodellen zu visualisieren sowie letztlich in einem Pilotprojekt umzusetzen.
Als Beispiel seien folgende Projekte genannt:

•Erprobung nachwachsender Rohstoffe an Standorten, die nicht für die
Nahrungsgüterproduktion geeignet sind
- Versuchsfelder
bestehend aus verschiedenen Pflanzenarten, die unterschiedlich wachsen und zu
unterschiedlichen Zeiten geerntet werden, so dass eine Kraftanlage oder eine
Energieanlage
zu verschiedenen Zeiten auch ausreichend Rohstoff bekommen kann
(Energieplantagen der Zukunft)
- Miscanthusanbau
- Anbau schnellwachsender Hölzer
•Untersuchung von Verbundbiomasse und Entwicklung anderer Brennstoffe (Biomasse: Wein,Riesenbambus, Algen) für den Biomassekessel der Fischzuchtanlage in Woltow
•Verarbeitung von Stroh zu Pellets zur höheren energetischen Verwertung (mit Trocknung von Biomasse nicht an Zeit gebunden)
•Verwertung von Abwasser (PKA) zur Aufzucht von Bambuspflanzen. Weitere Vorhabenziele bestehen in der energetischen Verwertung von Abfallstoffen aus der
Grünpflege, wie z.B. vom Flughafen in Laage. Durch die Zusammenarbeit mit angrenzenden Deponien sollen Studien zur Verwertung von Bioabfällen auf Deponien erarbeitet werden. Verbreitung und Optimierung von standortangepassten Technologien sollen, so ein realistisches, weil erreichbares Ziel, mittel- bis langfristig zur Energieautarkie der gesamten Region führen. Wertschöpfung aus der Fläche verbleibt so zu weit höherem Maße vor Ort, als das bis dato der Fall
ist. Das so steigende fiskalische Aufkommen in den Kommunen wir dringend benötigt, um die Folgen von Abwanderung und Überalterung zu kompensieren.
Ein Beispiel für ein derartiges regionales Konzept, ist das in der Gemeinde Dettmannsdorf geplante Biogasprojekt. Ziel ist hier die energetische und stoffliche Optimierung von bisher ungenutzten Biomassepotenzialen und Energiequellen in Form von Getreide- und Zuckerrüben-Schlempe. Anfallende Wärme soll der Versorgung einer Brennerei in Dettmannsdorf dienen. Das ECC Duckwitz, mit seinem etablierten, national und international erfolgreich agierendem Netzwerk, ist prädestiniert, diese Aufgabe zu übernehmen.