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Einladungswettbewerb | 03/2010

Palais Oppenheim Areal

1. Preis / Nach Überarbeitung

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Rahmung Palais Oppenheim - In der Überarbeitungsphase haben wir die Fragestellung der Jury zur Achsenbildung als sehr hilfreich empfunden, denn die Symmetrieachse bewirkte u.a. eine ungewollte Überbetonung auf die gegenüber¬liegende Wohnbebauung, die nicht beabsichtigt war.
Das essentielle Anliegen unserer Entwurfskonzeption ist die respektvolle Rahmung des Palais mit einer direkten Sicht- und Wegeverbindung zwischen Alteburger Strasse, Palaisportikus und Rhein. Das Palais Oppenheim soll nicht zur „Hinterhofremise“ werden, sondern mit seinem Antlitz deutlich und ohne Überbauung sichtbar als Villa im Park erkennbar bleiben. Die Dreiteilung des Ensembles sorgt für eine angemessene städtebauliche Körnung im Quartier und ein ausge¬wogenes Verhältnis zum Palais. Zudem führt die gewünschte Flächenoptimierung der Neubauten auf jetzt über 13.000 m² BGF zu einer Prioritätensetzung zu Gunsten des Parkinnenraumes. Durch die Einhaltung aller Mindestabstandsflächen und unter Einbeziehung des Schmalseitenprivilegs ergeben sich zwei asymmetrische Neubauten, die ein ausgewoge¬nes Proportionsverhältnis untereinander haben, die gewünschte Flächenausnutzung erreichen und den inneren Park in seiner Abmessung sogar noch um ca. 200 m² vergrößern. Der seitliche Abstand zwischen Palais und Neubauten definiert sich über die Gebäudeflucht des angrenzenden BG-Baus. Die Abschrägungen der Kopfbauten werden als einleitende Öffnung zum Park beibehalten.

Straßenraum und Adressbildung Alteburger Strasse - Die gedrehte Gebäudestellung des Südbaus führt auf die leicht angehobene Erschließungspiazza zwischen den Neubauten. Der Platz erweitert sich nach innen, der Nordbau übernimmt mit einer leichten Drehbewegung die räumliche Führung Richtung Palais. Im Fall einer Gesamtmietung durch einen Großkonzern ergibt sich eine angemessene Eingangsebene mit einem im Straßenraum besser wahr¬nehmbaren Baukörper, im Falle von differenzierten Mieteinheiten entsteht ebenfalls eine hochwertige Adressbildung mit leichter Auffindbarkeit, da jetzt alle Eingänge von Platz und Straße adäquat erschlossen werden. Die typologische und räumliche Schnittstelle zwischen Parklandschaft und städtischem Platz bildet die Freitreppe, die in ihrer Ausrichtung jetzt seitlich zum Palais führt und durch die Drehung nach Süden in den Mittagpausen besonnt wird.

Parkniveau - Die Ebene 0 als Verbindungsgeschoss der beiden Neubauten ist durch die überarbeitete Höhenvermittlung durchlaufend ebenerdig an den Park angebunden. Die zu 2/3 eingegrabenen Räume zur Alteburger Strasse neh¬men Lager, Archive, Technik und die Fahrradgarage auf, da das UG ausschließlich für PKW-Stellplätze genutzt wird. Insgesamt entstehen 226 PKW Stp., davon 193 im UG und 33 im Außenbereich. Der Verbindungsgang zum Palais wird durch Oberlichter mit Tageslicht versorgt und markiert auch abends eine subtile Verbindung zwischen Palais, Neubaufoyer und Tiefgarage. Die Barrierefreiheit im ist Außenbereich der Treppe über einen Plattformlift, sowie eine Rampen- und Feuerwehrerschließung im Süden des Grundstückes gegeben.

Gebäudehöhen - Die zum Park umlaufende Dachterrassenbrüstung der Neubauten entspricht der Attikahöhe des Palais und bildet die notwendige horizontale Zäsur. Eine Abstaffelung des Dachgeschosses erfolgt nur nach innen zum Park und zu den seitlichen Grenzbebauungen. Die Gebäudefassaden zur Alteburger Strasse benötigen aus stadträum¬licher und baurechtrechtlicher Sicht keine Abstaffelung.

Fassaden und Materialität Neubauten - Die Körperhaftigkeit der Neubauten ist in ihrer jetzt entschiedenen Kantigkeit deutlich lesbar. Eingänge und Dachstaffeln der Neubauten werden durch Schnitte des Körpers gebildet, Balkone und Kippungen sind entfallen. Die bewegten Bandstrukturen der Fassade werden durch farblich zum Altbau pas¬sende Metallprofile in den Brüstungsbereichen gebildet und erzeugen die gewünschte Anmutung, Tiefenwirkung und Veredelung, ohne zu einer Einschränkung zu führen. Unterkonstruktion und Fassadenhaut sind reduziert in anthrazit gehalten. Als ergänzende Farb- und Materialverwandtschaft zum Palais bestimmt der farblich abgestimmte Sandstein die Materialität von Platz, Rampen, Treppen und Eingangsbereichen der „Bel Etage“.

Fassaden und Materialität Palais - Der 2-geschossige Dachaufbau des Palais soll eine flächige, möglichst homogene Erscheinung erhalten und wird mit horizontal durchlaufenden Metallprofilen gestaltet. Die verbindende Materialsprache von Palais und Neubau steht im Vordergrund, die Option des ursprünglich angedachten Metallgewebes schied u.a. deshalb aus. Die inneren Balkone sind entfallen, um die räumliche Klarheit des Daches zu gewährleisten. Maximal 2 Ausgänge auf die umlaufende Terrasse im 1.Dachgeschoss sind durch Schiebe- oder Klappelemente, je nach Nutzungsanforderung, möglich. Die Veränderungen des Daches sind im Schnitt M 1:200 zeichnerisch dargestellt.

(K.Renner, Hamburg, den 8.März 2010)