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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Planungswettbewerb - Museumsstandort August-Bebel-Straße 1

Blatt 1

Blatt 1

ein 2. Preis

GPK Architekten GmbH

Architektur

rutsch + rutsch Innenarchitektur

Innenarchitektur

koepcke.consulting

Medienschaffende

TGP Landschaftsarchitekten Trüper Gondesen und Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Wettbewerbspartner:
Architektur:
Jürgen Großmann, Werner Peters, Jens Peter Kasbohm, Stefanie Zimmermann
Innenarchitektur:
Christine Rutsch; Torsten Rutsch
Medienbranche:
Kersten j. Koepcke
Landschaftsarchitektur:
Tonio Trüper; Claus Althaus

Geschichte
Die durch Bürgerengagement ermöglichte Societät bildete zusammen mit dem Theater das kulturelle, bürgerliche Zentrum. Die zentrale Lage am Steintor versinnbildlichte das Selbstbewusstsein und Engagement der Bürger in und für die Stadt Rostock. Die ehemaligen Wallanlagen und der Platz vor dem Theater waren ein organisch gewachsener Stadtraum, der zum lebendigen Flanieren einlud. In diesem, als Vorraum beider Häuser empfundenen Außenraum, waren die damals vorhandenen Straßen noch als verbindende Elemente eingebunden.
Heute
Der Kriegs bedingte Abgang des Theaters und die, von der Verkehrsplanung dominierte Neuordnung des Stadtraumes führte besonders hier zu einer rigorosen Beschneidung des nutzbaren Außenraumes zugunsten von Verkehrsflächen. Das bis heute immer weiter angewachsene Übergewicht hat die Ausgrenzung des Museum und anliegender Gebäude von der Innenstadt zur Folge. Die Verkehrsschneisen, als fast unüberwindbar empfundene Hindernisse sowie Quell erheblicher Schall- und Abgasemissionen entwerten die vorhandenen Freiflächen, so dass sie heute weder als Aufenthaltsfläche für Menschen, noch als Vorraum des Museums nutzbar ist.
Morgen
Die Absenkung wesentlicher Teile des neuzeitlichen Parks führen zur Wiederherstellung der klassischen Verbindung von Stadt + Park + Museum – und bilden gleichsam das Fundament der erfolgreichen Widerbelebung der Societät als Kultur- und Stadtgeschichtlichem Museum Rostock
Die konsequente Geste greift ordnend in den Stadtraum ein und stellt die notwendige Verknüpfung von Außenraum und Museum wieder her. Deutlich ablesbar öffnet sich nun das Museum auf ganzer Breite zur Stadt.
Unaufgeregt und doch selbstbewußt beansprucht das Museum die Aufmerksamkeit im Stadtraum, die seiner Bedeutung für Rostock und dem norddeutschen Raum entspricht. Zur Erfüllung dieses Anspruches sind Funktionen nötig, die im Bestand der Societät nicht unterzubringen sind. Daher ist die Ergänzung unumgänglich.
Neue Szenarien erfordern Freiräume um über Wirkungsflächen zu verfügen.
Die Ergänzung, der Neubau, das Szenarium
Form, Dimension und Ausrichtung des überirdisch sichtbaren Teils des Neubaus wurden so gewählt, um sich dem bestehenden Gebäude unterzuordnen und es damit gleichsam aufzuwerten. Außerdem wird durch die unterirdische Anordnung wesentlicher Gebäudeteile des Neubaus, die freie Blickbeziehung und der Luftraum im Bereich zwischen der Innenstadt und der Societät erhalten. Der Neubau, die Vitrine ist ein Zeichen, welches auf den Neuanfang und die künftig lebendige Museumsarbeit im Szenarium verweist. Der Aufzug dient zugleich als großzügiges Multimediadisplay und signalisiert über bewegte Bilder, was sich im Szenarium tut.
Axial auf den alten Haupteingang ausgerichtet, nimmt das neue Vitrinengebäude die Breite des vorspringenden Gebäudeteiles der Societät auf. Der Zusammenhang von altem und neuem Gebäudeteil wird durch den Einsatz farbiger Materialien unterstrichen. Die Aufhebung der Funktion des ehemaligen Einganges, wird durch eine, vor die Fassade gehängte, transluzente und farbige Glasscheibe markiert. Die Vitrine hat zwei Eingänge, einen seitlichen, auf dem oberen Platzniveau und einen zentral von vorne auf dem unteren Platzniveau. Die Änderung des Niveaus im Außenbereich erreicht die Ausblendung des Straßenlärms und eröffnet damit die Chance auf die Schaffung eines Platzes mit großer Aufenthaltsqualität.
Der auf dem unteren Platzniveau gelegene Teil des Neubaus wird durch die nach Nord-West gerichtete Fassade großzügig belichtet, so dass Tagungs- und Konferenzbereiche und Cafe sowie Shopbereich ganzjährig über ausreichend Tageslicht verfügen.
Ebenso wichtig für die Attraktivität des gesamten Szenarium ist die qualitätvolle Modernisierung des Bestandsgebäudes. Das Untergeschoß wird nach seiner Ertüchtigung interessante Räume für Ausstellungszwecke bieten. Darüber hinaus wollen wir im das Gebäude in seiner einst klaren Struktur nutzen. Der schmale Gebäudeteil westlich des alten Eingangs nimmt alle dienenden Funktionen sowie den Fahrstuhl auf. Das Treppenhaus dient der Erschließung und Verteilung, östlich davon liegen die Ausstellungsbereiche. Dennoch reichen die erzielbaren Flächen nicht für das gewünschte Programm und erfordern die geplante Erweiterung.
Dieser beherzte Ansatz schafft den benötigten Rahmen, in dem sich erfolgreiche Bürger und Firmen gern bewegen werden um durch ihr Engagement die Vermittlung historischer Verdienste, auch ihrer Vorfahren zu unterstützen. Mit diesem Projekt zeigt Rostock selbstbewußt Flagge und schafft sich eine Basis um Kontakte, die seit der Hansezeit in alle Welt bestehen wieder aufzunehmen und zu vertiefen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf lebt wesentlich von seiner städtebaulichen Ausrichtung. Die Grundidee ist eine funktionale und bauliche Vernetzung des historischen Museumsgebäudes mit Teilen des historischen Rosengartens. Umgesetzt wird diese Idee durch das Absenken eines Platzes und mit dem damit verbundenen Herstellen eines erkennbaren neuen Eingangsbaukörpers, von dem aus eine Unterquerung der Straße zum Museumsgebäude erfolgt.

Durch das Absenken des Platzes wird ein städtebaulich wirksamer Raum geschaffen, der dif-ferenzierte Annäherungswege in das Eingangsbauwerk ermöglicht.
Hierdurch besteht die Chance einer baulichen und funktionalen Verklammerung des Museums mit dem historischen Freiraum, über das Gelenk des neuen Platzes.

Nicht ausreichend ist jedoch die städtebaulich wirksame Positionierung des historischen Gebäudes im Stadtraum, auch mit Wirkung in die angrenzenden Straßenräume.

In Folge der Entwurfsidee entstehen geringe bauliche Eingriffe in die denkmalgeschützte Bausubstanz.

Hervorzuheben ist die gute funktionelle Zonierung des neuen Gesamtmuseums, mit einer Staffelung von öffentlichem Platz, über von im Sinne von PPP nutzbaren öffentlichen bzw. halböffentlichen Museumsbereichen (Cafe + Kongressbereich), bis hin zu den eigentlichen, gut erschließbaren Ausstellungsräumen im historischen Gebäude.
In der Folge besteht eine Sogwirkung vom Platz in das Museum. Unterstützt wird dieses durch die Einordnung einer Tourismusinformation in das Eingangsgebäude.
Damit sind positive Ansätze für ein wirtschaftlichen Betreibens des Standortes gegeben.

Insgesamt lässt der Entwurf die Möglichkeit eines zukunftsfähigen, kreativen und öffentlichkeitswirksamen Museums erkennen.
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