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Begrenzt offener, anonymer Realisierungswettbewerb | 04/2005

Sächsisches Landesarchiv

Ansicht, EG, Lageplan

Ansicht, EG, Lageplan

Ankauf

Dohle + Lohse Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Der Archivneubau schließt den Block an der Ecke Archivstr. / Erich-Ponto-Str. nach Südwesten hin ab.
Der Baukörper entwickelt sich aus den beiden auf dem Baugrundstück vorherrschenden Gebäuderichtungen. Die zum westlichen Finanzgebäude parallel verlaufenden Geschosse im E.G. und 1. O.G. klappen an der Archivstraße unter den Baukörper ein und definieren so einen großzügigen Eingangsbereich und leiten in das Gebäude.
Diese beiden Geschosse nehmen die öffentlichen Bereiche auf.
An der Erich-Ponto-Str. in einer Gebäudelinie bleibend, folgen die oberen vier Archivgeschosse der Richtung der Archivstraße. Dadurch drehen sie sich im Hofbereich vom Finanzgebäude weg, vergrößern in den oberen Geschossen den Gebäudeabstand und verbessern dadurch die Belichtungsverhältnisse.
Den Eingang betonend und mit den Dachaufbauten der Umgebung korrespondierend, faltet sich das Gebäude am Anschluss zum Altbau auf. Zurückhaltend, aber doch unverwechselbar fügt sich das Gebäude in die Umgebung, zeichenhaft vervollständigt es das Areal nach Süden. Mit den Bauteilen orientiert es sich an den verschiedenen Traufhöhen des Altbauensembles.
Verkleidet mit horizontalen Kupferbändern bildet es die Ambivalenz des Inhalts als Lagergebäude einerseits und „Schatzkästchen“ andererseits nach außen ab.

Gebäudekonzept und Funktion
Der für die Öffentlichkeit zugängliche Bereich befindet sich in den ersten beiden Geschossen. Eine großzügige Eingangshalle präsentiert sich zur Archivstraße. Von hier aus, an der Pforte vorbei, werden der Ausstellungs- und Vortragsbereich im Erdgeschoss und über eine offene Treppe der Lesesaalbereich im1.O.G. erschlossen.
Vortragsraum und Ausstellungsraum können über mobile Trennwände mit dem Foyer zu einem Raumkontinuum zusammengeschlossen und vom Bistro- und Aufenthaltsbereich versorgt werden.
Im Obergeschoss erreicht man die Lesesäle und den Findhilfsmittelraum direkt über die Aufsicht. Dahinter schließt der Freihandbereich an. Alle Lesesäle werden natürlich von Norden, bzw. Nordwesten belichtet. Untereinander durch Glastrennwände abgetrennt entsteht ein großzügiges Raumkontinuum, das von der Aufsicht in weiten Teilen einsehbar ist.
Die Archivbereiche in den 4 Obergeschossen ( standardisiertes Archivgut) und in den 2 Untergeschossen (großformatige Karten und Pläne) können nur vom Anlieferungs- und Übergabebereich und vom Verwaltungsbereich erreicht werden.

Konstruktion und Material
Das Gebäude wird in Stahlbetonkonstruktion mit wärmespeichernden massiven Flachdecken und Wänden errichtet
Die massiven Stahlbeton-Außenwände werden mit horizontalen Kupferbändern verkleidet. Die Glasfassaden werden als Alu- Fassadenkonstruktion mit außen vorgeblendeter ESG-Vorsatzscheibe geplant. In dem Zwischenraum verläuft der integrierte Sonnenschutz in Form eines Kupfer- Lamellenstores, sensorgesteuert und motorisch betriebenen.
Damit wirkt das Gebäude im geschlossenen Zustand als monolithische, kupferfarbene Plastik .
Helle, freundliche Farben, große Transparenz im öffentlichen Bereich und eine differenziert gestaltete Lichtführung verleihen dem Archivgebäude eine freundliche und heitere Atmosphäre.

Energiekonzept

Die Zielstellung für diese Bearbeitung ist für die einzelnen Anlagen in den einzelnen Gebäudeteilen und -kategorien höchste Gesamtwirtschaftlichkeit zu erreichen. Das heißt, ein Optimum bei minimalen Investitions- und Betriebskosten herauszuarbeiten. Um die Gebäude hinsichtlich ihrer energetischen Bilanz in Richtung Niedrigenergiehausstandard zu bekommen, ist zum einen eine optimale Abstimmung der bauphysikalischen Fassaden¬parameter von Bestandsgebäude und Neubau im Hinblick auf die einzuhaltenden Raumluftparameter und die dafür notwendige technischen Systeme erfolgt. Ergebnis dieser Betrachtungen ist das nachfolgend beschriebene Anlagenkonzept. Dieses basiert in hohem Maße auf dem Umluftprinzip und der kontrollierten Außenlufteinbringung. Abgerundet wird das ganze System durch die vorgesehene Wärmerückgewinnung.
Ansicht, 1.OG, Schnitt

Ansicht, 1.OG, Schnitt