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Sonstiges Vergabeverfahren | 10/2009

Konkurrierendes städtebauliches Gutachterverfahren ehemaliges „Haus der Statistik“

Blick vom Alexanderplatz

Blick vom Alexanderplatz

Teilnahme

KSV Krüger Schuberth Vandreike, Planung und Kommunikation GmbH

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHES GUTACHTERVERFAHREN
EHEMALIGES "HAUS DER STATISTIK"


DIE NEUE KÖNIGSSTADT

Die alte Königsstadt ist verschwunden. Sie existiert nur noch auf historischen Stadtplänen, Fotografien und in Form eines letzten baulichen Relikts. Dieses Haus, als Kaufhaus errichtet, führt heute den Namen „Haus der Gesundheit“. Die „Schräglage“in einem offenkundig am Reißbrett rechtwinklig ausgerichteten Städtebau aus Wohnscheiben und die plastische Natursteinfassade ist ein Verweis auf die frühere großstädtische Urbanität in der Nähe des Alexanderplatzes.
Die Straßenschneisen der heutigen Otto-Braun-Straße und der Karl-Marx-Allee als Protokollstrecke bzw. Paradestrecke der DDR sorgten für eine zusätzliche Isolierung des Gebiets in der Gesamtstadt.
Mit der Natursteinfassade des Hauses der Gesundheit ist die letzte Straßenecke zur ehemaligen Katharinenstraße erhalten geblieben.Sie ist der Ausgangspunkt für die Wiederherstellung der Katharinenstraße.
Das Prinzip, das Bearbeitungsgebiet mit nichtparallelen, in Ost-West-Richtung verlaufenden Straßen zu gliedern, führt zu einer Abfolge von trapezförmigen Quartieren, wie sie auch für den Stadtgrundriss der ehemaligen Königsstadt typisch waren.
Durch das abwechselnde Zurücksetzen der Schmalseiten dieser Quartiere entstehen zu beiden Seiten Aufweitungen bzw. Plätze, die die neuen Quartiere mit der Umgebung verzahnen.
In den Quartieren selbst haben wir Bausteine in Form freistehenden städtbaulichen Solitären geschaffen. Die Größe dieser Solitäre vermittelt zwischen der östlich angrenzenden offenen Bebauungsstruktur und der kleinteilgen Hausstruktur der Gründerzeit im Prenzlauer Berg und in der Spandauer Vorstadt.
Ein künftiger Bauherr findet ein großes Maß an Flexibilität und individueller Gestaltungsmöglichkeit in einem robusten städtebaulichen Rahmen vor.
Für die Qualität der Neuen Königsstadt und die Wertigkeit der künftigen Hausadressen und Immobilien ist die Neugestaltung der Otto-Braun-Straße als Verbindung vom Alexanderplatz zum Prenzlauer Berg entscheidend. Daher ist für die westliche Seite eine Bebauung vorgeschlagen worden.
Die in den Plänen „Lietzmannstraße“und „Neue Königsstraße“ benannten Straßen zweigen vom Berolinaplatz ab und setzen sich östlich der Otto-Braun-Straße fort.
Während aber auf der westlichen Seite der Otto-Braun-Straße eher Handels-/ Büro-/ Dienstleistungsnutzungen dominieren, sehen wir auf der östlichen Seite das Potenzial einer urbanen Mischung aus Wohnen sowie Handel, Dienstleistungen und Büros nahe am Alexanderplatz.
Der Bebauungsrand um die ruhigen grünen Innenhöfe ist an den in Ost-West-Richtung verlaufenden Straßen perforiert.
Durch die versetzte Anordnung der Perforation entstehen
Durch- und Ausblicke sowie eine Gibelsituation mit zusätzlichen Fenstern und Eckräumen.
Die Quartiersränder haben unterschiedliche Tiefen, so daß hier unterschiedliche Grundriss- und Wohnformen möglich sind.
In den Gartenhöfen entstehen vorspingende Ecksituationen, welche der Hermetik eines umlaufenen Blockrands entgegenwirken.
Das Turmhaus an der Ecke Otto-Braun-Straße zur Karl-Marx-Allee orientiert sich in seiner Grundfläche und Höhe an den Torbauten am Straußberger Platz, sowie am direkt gegenüberliegenden „Haus des Lehrers“.
Eine ähnliche Situation könnte langfristig an der Ecke Otto-Braun-Straße/ Mollstraße entstehen.
Beide Quartiere, 1 und 5, sind von ihrer Lage und Konfiguration für Handels-/ Büro- und Dienstleistungsnutzungen geeignet.
Östlich des Standorts bildet die Berolinastraße das innere Rückgrat des parkartigen, grünen Wohngebiets. Hier liegen alle wichtigen Einrichtungen: Rathaus, Kindergarten, Schule.
Mit dem neuen Berolinaplatz entsteht ein Anfangs- oder Endpunkt der Berolinastraße und schafft eine neue Mitte im Gebiet. Alle neuen Quartiere bis auf die Fassaden an der Otto-Braun-Straße sind von Vorgärten eingefasst, die das parkartige Grün des östlich angrenzenden Wohngebiets in einer städtisch transformierten Form fortführen.
Die Quartiere der Neuen Königsstadt als urbane Ergänzung des derzeitigen Wohnens in solitären Wohnscheiben sind zugleich Teil einer gesamtstädtischen Strategie zur Wiedergewinnung städtischer Quartiere und Straßenräume entlang der Leipziger Straße, dem Molkenmarkt und dem Marienviertel.
Lageplan

Lageplan

Blick von der Otto-Braun-Straße

Blick von der Otto-Braun-Straße

Blick auf den Berolinaplatz

Blick auf den Berolinaplatz

Blick in den Gartenhof

Blick in den Gartenhof

Blick zum Alexanderplatz

Blick zum Alexanderplatz